Handball NHV rührt Beton in der Abwehr an

Neuss · Beim 22:15-Sieg über abwehrstarke Langenfelder überzeugt der Handball-Oberligist mit einer starken Defensivleistung.

 Ein Meister der Taktik: Die "stärkste Abwehr der Liga" beantwortete NHV-Trainer René Witte gestern mit einer eigenen starken Defensive.

Ein Meister der Taktik: Die "stärkste Abwehr der Liga" beantwortete NHV-Trainer René Witte gestern mit einer eigenen starken Defensive.

Foto: L. Berns

Schönheitspreise gewinnt man im Angriff, Titel in der Abwehr. Diese alte Handballerweisheit beherzigte Oberligist Neusser HV und bleibt nach dem gestrigen 22:15-Sieg (Halbzeit 9:9) über die SG Langenfeld weiter im Geschäft um den Aufstieg in die Dritte Liga. Und mit den Vertragsverlängerungen von Kreisläufer Philip Schneider sowie den Linkshändern Max Wilms und Viktor Fütterer stellte Tabellenführer weitere Weichen für die Zukunft.

Es war kein Spiel für Handball-Feinschmecker, das 250 Zuschauer gestern Abend in der Hammfeldhalle zu sehen bekamen. "Aber genau das sind die Spiele, die du gewinnen musst", freute sich NHV-Trainer René Witte nach sechzig Minuten Schwerstarbeit. Und fügte an: "Und genau das waren die Spiele, die wir in der Rückrunde der vergangenen Saison verloren haben."

Auch da hatten die Neusser zur Halbzeit das Oberliga-Tableau angeführt und waren schließlich auf Rang vier gelandet. Jetzt, auch begünstigt durch die Tatsache, dass Witte eine volle Bank zum Wechseln hat, scheinen sie sich an der Spitze festzusetzen. Der gestrige war der achte Sieg in Folge, und den hatte der NHV vor allem einer konzentrierten Abwehrarbeit zu verdanken: "Das war unsere mit Abstand beste Deckungsleistung der gesamten Saison", sagte Witte mit Blick auf die nur sechs Gegentore, die seine Schützlinge im zweiten Durchgang zuließen.

Und das gegen die "stärkste Abwehr der Liga" (Witte), die inklusive gestern in 17 Begegnungen erst 395 Treffer zugelassen hat (im Schnitt 23,2). Gestern blieb die SG Langenfeld sogar noch darunter, doch weil sie sich mit ihrem recht statischen Angriffsspiel mit zunehmender Spieldauer die Zähne am starken Innenblock der Hausherren ausbiss, mussten die Schützlinge des wie immer recht eigenwillig coachenden Heino Kirchhoff die erste Niederlage nach sechs Siegen in Folge hinnehmen.

Allerdings dauerte es bis zur 50. Minute, ehe sich die Neusser erstmals halbwegs beruhigend absetzen konnten: Jens Todtenhöfers Siebenmetertor zum 18:13 bedeutete die erste Fünf-Tore-Führung für den NHV, der vor der Pause sogar kurzzeitig in Rückstand geraten war. "Da haben wir zu viele freie Bälle verworfen", monierte Witte vor allem die hohe Fehlerquote seiner Außen Max Wilms und Lukas Schlösser.

Auch nach der Pause unterliefen den Neussern gegen die offensiv ausgerichtete Gästeabwehr immer wieder technische Fehler, doch das machten die Deckung, in der Philip Schneider als vorgezogener "Störer" einen starken Part ablieferte, und ein gut aufgelegter Nico Nothen zwischen den Pfosten mehr als wett.

(NGZ)
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