Leichtathletik Simone Durry läuft in 24 Stunden fast 195 Kilometer weit

Neuss · Im niederländischen Sittard trotzt die Neusserin nicht nur dem inneren Schweinehund, sondern auch den eisigen Temperaturen und unangenehmen Böen.

 Simone Durry (TG Neuss).

Simone Durry (TG Neuss).

Foto: S. Durry

Das Ergebnis vorweg: Beim „Nieuve Ultraloop“ im niederländschen Sittard sicherte sich Simone Durry (TG Neuss) nach 24 Stunden mit 95 gelaufenen Runden à 2029 Metern mit insgesamt 194,072 Kilometern vor der Japanerin Katie Unoki den Sieg bei den Frauen. Mehr Kilometer als die Neusserin brachten im gleich hinter der niederländisch-deutschen Grenze bei Selfkant gelegen Radstadion „Tom Dumoulin Bike Park“ nur der Engländer Daniel Hawkins (257,240), der Schwede Emir Halalkic (243,733) und der Niederländer Arjan Muthert (195,649) ein.

Aber nackte Zahlen sagen nichts über die dahinter stehende Leistung. Also erzählt Simone Durry am besten selber: „Die ersten drei Stunden waren trotz kaltem Wind noch gut zu laufen. Danach wurden die Wetterbedingungen schwieriger, begannen die Celsiusgrade zu ‘tröpfeln’. In den Stunden nach Mitternacht fiel das Thermometer bis auf zwei Grad – bei dem starken und eisigen Wind fühlte sich das wie minus drei Grad an. Nach etwa der Hälfte der Zeit, so gegen 4.10 Uhr am Morgen, war ich so durchgefroren, dass ich mich für drei Stunden in den Schlafsack legen musste, um wieder halbwegs warm zu werden. In dieser Pause fiel ich in der Gesamtwertung vom fünften auf den zwölften Platz zurück. Aber mit neuer Energie fand ich wieder gut ins Rennen zurück und konnte so die Aufholjagd starten. Um 10 Uhr standen 69 Runden, genau 140 Kilometer, und Platz eins bei den Frauen auf der Anzeigetafel. In den letzten sechs Stunden konnte ich bei langsam wärmer werdenden Temperaturen mein Tempo halten, ja, die 95. und letzte Runde sogar in guten 11:26 Minuten zurücklegen.

Und am Ende der 24 Stunden kamen trotz der Ruhepause – vielleicht war die gerade richtig – doch noch 194,072 Kilometer zusammen. Das war der vierte Rang im Gesamtklassement und der Sieg bei den Frauen, über den ich mich bei nicht gerade leichten Bedingungen sehr gefreut habe. Einen Zehennagel werde ich wohl mal wieder verlieren, ansonsten bin ich jedoch ohne größere Blessuren wieder gut zu Hause angekommen und freue mich darauf, in den nächsten Tagen die Beine hochzulegen.“ -sit

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