Peter Ritters kann das Kostüm des Weihnachtsmanns, das dem Vorstandsmitglied des Neusser Reiter- und Rennvereins so gut steht, im Schrank lassen: Der für Donnerstagnachmittag geplante "Neusser Weihnachtsrenntag" auf der Galopprennbahn am Hessentor wurde gestern vom Direktorium für Vollblutzucht und Rennen in Köln ersatzlos gestrichen.

Damit steht in diesem Jahr nur noch ein Termin im Rennkalender: Das Finale am 29. Dezember in Dortmund, bei dem auch die früher am traditionsreichen Neusser Silvesterrenntag obligatorische Championatsehrung vorgenommen werden soll.

In der Hoffnung, dass für diesen Sonntagrenntag genügend große Felder für die Starterangabe zusammenkommen. Für den Neusser Weihnachtsrenntag war das nicht der Fall. Zwischen drei (6. Rennen) und 13 Pferde (9. Rennen) schwankte die Zahl der gemeldeten Starter, im Durchschnitt waren gerade mal 6,8 Pferde pro Rennen avisiert. Zu wenig, um einen ordentlichen Renn- und Wettbetrieb auf die Beine zu stellen.

Der Grund liegt zum einen in den niedrigen Rennpreisen, die an den Winterrenntagen in der Regel ausgeschüttet werden — und die es vielen Trainern unattraktiv erscheinen lassen, dafür Anreisen von 300 Kilometern und mehr in Kauf zu nehmen. Zum anderen sinkt die Zahl der überhaupt auf einer deutschen Galopprennbahn im Trainingsbetrieb stehenden Pferde stetig: "Die Zahlen sanken auch im zweiten Halbjahr jeden Monat um drei bis vier Prozent zur entsprechenden Vergleichszahl des Vorjahres. Mittlerweile hat sich der Pferdebestand fast halbiert, nimmt man die Zahlen aus dem Jahre 1998 als Grundlage.

In den letzten zehn Jahren sank der Pferdebestand (ausgehend von den damals schon sehr geringen Zahlen) um rund ein Viertel", schreibt dazu das Fachblatt "Galopp intern".

Auf der Neusser Bahn geht es erst am 12. Januar 2014 weiter. Dann ist das Weihnachtsmannkostüm nicht mehr passend — doch wer Peter Ritters kennt, weiß, dass er in den nächsten Tagen bestimmt noch Gelegenheit findet, es zu tragen.