Tennis Neusser Kampf nicht belohnt

Tennis · Im Derby beim Rochusclub musste sich Tennis-Bundesligist BW Neuss erst nach sieben Stunden Spielzeit knapp 2:4 geschlagen geben. Jesse Huta Galung lässt dabei Weltklassemann Guillermo Garcia-Lopez alt aussehen.

 Der Düsseldorfer Juan Ignacio Chela besiegte gestern den für Neuss spielenden Albert Ramos-Vinolas in zwei Sätzen. Am Ende setzte sich der Rochusclub auf eigenem Platz knapp mit 4:2 durch.

Der Düsseldorfer Juan Ignacio Chela besiegte gestern den für Neuss spielenden Albert Ramos-Vinolas in zwei Sätzen. Am Ende setzte sich der Rochusclub auf eigenem Platz knapp mit 4:2 durch.

Foto: T. Hermanns

Detlef Irmler fiel am Freitag Abend Punkt 20.12 Uhr eine Zentnerlast von den Schultern: Als sein Doppel Andre Begemann und Martin Emrich den entscheidenden Matchball zum 4:2 verwandelte, atmete der Teamchef des Düsseldorfer Rochusclub tief durch — mit der Erkenntnis, dass der Traum vom ersten Titel in der Tennis-Bundesliga nicht ausgerechnet gegen den Lokalrivalen Blau-Weiß Neuss wieder einmal vorzeitig platzt. Die Neusser hatten zuvor dem Favoriten einen erbitterten Kampf über sieben Stunden geliefert. Und zumindest ein Unentschieden hätte dabei herausspringen müssen.

"Ich bin nicht gänzlich unzufrieden. Aber ein Punkt für uns wäre sicherlich gerecht gewesen. Wir waren nah dran", bilanzierte dann auch Marc Raffel, Teamchef der Blau-Weißen, die nun schon seit elf Jahren am Rolander Weg nicht mehr gewinnen konnten.

Dabei hatte der Arbeitstag für die Gäste nach Maß begonnen: Vor 3200 Zuschauern sorgte Jesse Hutang Galung für das Highlight aus Neusser Sicht. Dem Niederländer, Nummer 122 der Welt, gelang beim 6:3, 6:3 gegen den stolze 88 Plätze besser notierten Guillermo Garcia-Lopez fast alles, der Spanier kassierte einen Rückhand-Winner nach dem anderen. Das mögliche 2:0 verpasste hernach Pablo Galdon nach einer enttäuschenden Vorstellung gegen den durchaus schlagbaren Andre Begemann (6:7, 4:6). Im Spitzeneinzel begann Albert Ramos (ATP 83) bei seinem Saisondebüt für Neuss gegen French-Open-Viertelfinalist Juan Ignacio Chela (ATP 21) stark, verlor nach 3:1-Führung aber sieben Spiele in Folge.

In Durchgang zwei fand Ramos zurück ins Spiel, doch Düsseldorfs erfahrenen Argentinier brachte das Match mit all seiner Klasse ins Ziel (6:3, 6:4). An Position drei erlebte Facundo Bagnis gegen den starken Kasachen Jewgeni Koroljow eine Berg- und Talfahrt, bescherte BW aber letztlich mit 6:4, 3:6, 10:6 den zweiten Einzelpunkt. Vor den Doppeln versuchten es die Neusser mit kleineren Nervenspielchen, ließen ihre Gegner fast eine Viertelstunde auf dem Platz warten. Als es um 18.05 Uhr weiterging, wurde schnell klar, dass Chela/Garcia-Lopez zu stark für Huta Galung/Bagnis waren. Das Match Ramos/Galdon gegen Begemann/Emrich wurde zum Krimi — mit dem besseren Ende für Düsseldorf.

Für Blau-Weiß geht es nun morgen (11 Uhr) mit gleichem Personal nach Amberg. Ein Selbstläufer wird das nicht: Dem bisherigen Schlusslicht gelang gestern erstmals in Topbesetzung beim 4:2 gegen Krefeld der erste Saisonsieg.

(NGZ)
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