Lokalsport Neusser Jockey siegt im Preis der Stadt Neuss

Neuss · Die Saarländerin Eva-Maria Herresthal übernimmt nach ihrem Sieg auf Ohne Tadel die Führung im Preis der Perlenkette.

 Robin Weber (r.) gewann den Preis der Stadt Neuss mit Kashmar vor Russian Flamenco (innen), der noch die Nase vorn hat. Eva-Maria Herresthal (oben) übernahm nach dem nach dem Sieg mit Ohne Tadel die Führung im Preis der Perlenkette.

Robin Weber (r.) gewann den Preis der Stadt Neuss mit Kashmar vor Russian Flamenco (innen), der noch die Nase vorn hat. Eva-Maria Herresthal (oben) übernahm nach dem nach dem Sieg mit Ohne Tadel die Führung im Preis der Perlenkette.

Foto: K. J. Tuchel

Der zehnjährige Wallach mit dem einprägsamen Namen Ohne Tadel ist auf den Rennbahnen ein Veteran. Trotzdem hat der älteste der 14 Starter den ersten der drei Läufe um den von der Albers & Sieberts-Buchmacher GmbH begleiteten Perlenketten-Läufe gewonnen. In einer fast Wunschkonzert ähnlichen Symbiose von Mensch und Tier, denn die 33-jährige Saarländerin Eva-Maria Herresthal bescherte ihrem Lieblingspferd den für ihn passenden Rennverlauf und Ohne Tadel gab wie immer sein Bestes.

In Neuss ist dieses Pferd schon oft gelaufen, gewonnen hat er ebenso mehrfach. Er gehört jetzt Trainer Dirk Lüker im westfälischen Versmold. Aufgezogen wurde das ungewöhnliche Pferd auf dem Hof von Hans-Walter Ditzhaus in Velbert. Eva-Maria Herresthal war begeistert vom Kampfgeist des Pferdes: "Es passte wieder einmal alles. Auch die kürzere Distanz von 1500 Meter war gut für ihn." Letzte Woche lief er in Neuss über 1900 Meter, wurde Fünfter, jetzt gewann er zur hohen Quote von 135:10. Für die beiden nächsten Läufe bleibt Eva-Maria Herresthal gelassen: "Das ist ist noch so lange hin. Noch habe ich nichts." Die Vize-Championesse von 2016 ist schon eine heiße Anwärterin auf das Schmuckstück, aber sie freute sich auch schon mächtig auf ein kleines Geschmeide für den Sieg mit Ohne Tadel.

Lokalsport: Neusser Jockey siegt im Preis der Stadt Neuss
Foto: Klaus-Joerg Tuchel

Tadellos war auch die Vorstellung von Robin Weber im Preis der Stadt Neuss. Strahlend erschien der 18-jährige Neusser zur Siegerehrung nach dem Ritt auf der Stute Kashmar. Er trug ein dünnes Seidentrikot des Champion-Rennstalles Darius-Racing, nichts drunter. Es fröstelte den Betrachter, doch der Reiter hatte seinen ganz persönlichen Kampf gewonnen. "Ich musste 58,5 Kilo auf die Waage bringen. Da passte kein Pulli mehr drunter." Es durfte im Endkampf auch kein Gramm zu viel sein, denn nur ein kurzer Kopf trennten Kashmar und Weber vom Zweiten Russian Flamenco. Mutig hatte sich Rennkommentator Pan Krishbin zeitig auf Kahsmar festgelegt. Dessen Trainer Werner Glanz aus München trat glücklich die Heimreise an und sein Wunsch, mit der Stute nicht nach St. Moritz zu gehen, wurde am Sonntag auch erfüllt, denn Darius-Racing-Manager Holger Faust stellte klar: " Kashmar wird in die verdiente Winterpause und nicht in St. Moritz an den Start gehen. Sie ist eine richtige Steherin und hat sich nun endlich wieder gefunden." In Neuss gewann sie über 2300 Meter. Den Ehrenpreis der Stadt überreichte Bürgermeister-Stellvertreter Sven Schürmann (CDU). Der Jurist: "Es war mein zweiter Rennbahnbesuch, aber nach längerer Pause. Es hat mir hier gut gefallen. Beim nächsten Mal bringe ich unsere Tochter mit. Die Neusser sollten häufiger ihre Rennbahn besuchen."

Während Kashmar nicht nach St. Moritz reist, schaffte der Wallach Interior Minister des Hamburger Renn-Club-Vorsitzenden Eugen-Andreas Wahler im letzten Rennen eine erfolgreiche Generalprobe für das Spektakel auf dem Schnee-See, die Stute Mombasa holte sich die Luft für das Skijöring im Neusser Rahmenprogramm. Für den Neusser Heimsieg sorgte der treue American Day von Erika Ulbricht, der mit Maxim Pecheur seine Zuverlässigkeit bewies und seinem Trainer Axel Kleinkorres einen weiteren Erfolg auf der Heimatbahn bescherte. Übrigens hat Kleinkorres mit Matchwinner sein Spitzenpferd noch in der Nennungsliste des Großen Preises von St. Moritz stehen. Schwer vorstellbar: Axel Kleinkorres mitten drin im Eldorado der Reichen und Schönen.

Als zweites Rennen wurde am Samstag der Preis der jockeyversicherung.de nach Frankreich übertragen. Es gewann die 7-jährige Stute Hippocrene mit Miguel Lopez und in Frankreich wurden auf dieses Rennen sensationelle 600.000 Euro Wettumsatz geschafft. Befeuert wurden die Umsätze durch das mit Neuss im Doppel laufende, populäre Traber-Meeting von Paris-Vincennes. Als nach dem Ende in Vincennes die Neusser Rennen im Wechsel mit einem Programm aus Chile übertragen wurde, trat der Alltag ein. In Neuss war das ein Wettumsatz von etwas über 55.000 Euro

(NGZ)
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