Handball Neusser HV zurück in der Hammfeldhalle

Neuss · Die Odyssee für die NHV-Handballer durch die Hallen befreundeter Vereine aus der Region hat ein Ende gefunden. Die angestammte Spiel- und Trainingsstätte steht wieder zur Verfügung, zudem wird die Sanierung auf 2024 verschoben.

 Im November kehrte der Neusser HV, hier mit Aron Jennes beim Wurf, gegen den HC Weiden erstmals zu einem Spiel in die Hammfeldhalle zurück, am Samstag steht das nächste Comeback an.

Im November kehrte der Neusser HV, hier mit Aron Jennes beim Wurf, gegen den HC Weiden erstmals zu einem Spiel in die Hammfeldhalle zurück, am Samstag steht das nächste Comeback an.

Foto: A. Woitschützke

Wenn der Neusser HV am kommenden Samstag in der Handball-Regionalliga die SG Langenfeld empfängt, dann ist das kein gewöhnliches Heimspiel. Es ist nach einer langen Zeit der Ungewissheit, auch über die Zukunft des Vereins insgesamt, eine emotionale Rückkehr in die angestammte Spiel- und Trainingsstätte des Vereins. Der NHV musste zweimal weichen, weil der Rhein-Kreis Neuss die in seiner Verantwortung liegende Hammfeldhalle jeweils benötigte, um dort im Kampf gegen das Coronavirus ein Impfzentrum einzurichten. Seit vorigen Donnerstag ist das Training für die leistungsorientierten Mannschaften der Neusser wieder möglich, am Samstag können die Fans ihr Team wieder in heimischen Gefilden anfeuern.

„Endlich wieder zu Hause. Das ist ein tolles Gefühl für alle, die in dieser Halle schon heiße Spiele erlebt haben“, sagt Martin Eggert, der beim NHV in Doppelfunktion als 2. Vorsitzender und Geschäftsführer im Einsatz ist. Er hatte zusammen mit seinen Vorstandskollegen und dem Sportlichen Leiter Josip Jurisic in den vergangenen Wochen und Monaten um eine Lösung des Hallenproblems gekämpft und immer wieder dafür gesorgt, dass der Spiel- und Trainingsbetrieb aufrechterhalten werden konnte, indem die Mannschaften bei befreundeten Vereinen in der Region unterkamen. Als der Rhein-Kreis Neuss das erste Mal mit dem Impfzentrum ins Hammfeld zog, hatte das für den Neusser HV noch nicht die ganz großen Auswirkungen, weil der Vereinssport während der Corona-Lockdowns ohnehin weitgehend brachlag. Der Start in die laufende Saison im Spätsommer 2021 wurde mit einem Gastspiel in der Neusser Stadionhalle überbrückt und Mitte November folgte dann die erste Rückkehr in die Hammfeldhalle. Doch die war bekanntlich nicht von langer Dauer. Nachdem der Rhein-Kreis sein Impfzentrum erstmals Ende September geschlossen hatte, kehrte er aber vor dem Hintergrund der anziehenden vierten Corona-Welle mangels alternativer Immobilien schon Anfang Dezember wieder zurück.

Die Verantwortlichen des Neusser HV sahen zwar immer die Notwendigkeit des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung, fühlten sich aber mit ihren Sorgen und Nöten rund um die Zukunft des Vereins in weiten Teilen alleine gelassen. Ein Rückschlag war dann auch noch mal, als aus der in Aussicht gestellten Rückkehr in die Hammfeldhalle Mitte Februar doch nichts wurde. Die Kreisverwaltung hatte zwar im ehemaligen Toshiba-Gebäude an der Hellersbergstraße endlich eine Nachfolgeimmobilie gefunden, benötigte aber noch Zeit zum Rückbau des Impfzentrums und zur Instandsetzung der Halle. Das Ergebnis kann sich offenbar sehen lassen. „Die Tribüne wurde saniert und das Licht ist auch wieder in einem besseren Zustand“, erklärt Martin Eggert. Er und seine Vorstandskollegen hatten jüngst noch mal Treffen mit der Stadt Neuss und dem Rhein-Kreis Neuss. Abgesehen davon, dass dem NHV laut Eggert von der Kreisverwaltung die Schlüsselgewalt entzogen wurde und der Verein ganz klare Vorgaben für die Hallennutzung bekam, hebt er positiv hervor, dass die Unterstützung zum Ausgleich der finanziellen Einbußen durch den Wegfall der Heimspielstätte nun ganz konkrete Züge angenommen hat. Sehr freudig aufgenommen wurde von den NHV-Verantwortlichen auch die Neuigkeit, dass die für die für die zweite Hälfte dieses Jahres geplante Grundsanierung der Hammfeldhalle auf 2024 verschoben wurde. Es droht also mittelfristig nicht der nächste Exodus der Handballer. Es sei denn, es würde doch noch nötig, im Hammfeld eine Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine einzurichten.

Doch davon geht Martin Eggert einfach mal nicht aus, zumal gerade bekannt wurde, dass die Eishalle im Neusser Südpark ab Montag zu diesem Zweck eingerichtet wird. „Wenn es dabei bleibt, hätten wir Planungssicherheit für die beiden nächsten Spielzeiten“, erklärt der 2. Vorsitzende des NHV. Der Verein will jetzt zeitnah in Gespräche mit Sponsoren einsteigen. Ansonsten steht kurzfristig ein Ziel im Fokus. Eggert: „Alle Beteiligten wollen für unsere Handballerinnen und Handballer einen optimalem Spiel- und Trainingsbetrieb ermöglichen.“ 

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