Handball Neusser HV steht vor erstem Abenteuer

Rhein-Kreis · Mit dem Gastspiel am Sonntag beim OHV Aurich erwarten Drittliga-Neuling Neusser HV die längste Anreise und die größte Kulisse seiner Vereinsgeschichte. Ligakonkurrent TV Korschenbroich will den Aufschwung der TSG Bielefeld bremsen.

 An die Deckungsleistung gegen den Neusser HV – hier stoppen Marcel Görden, Johann Oesterwind und Christoph Gelbke Kreisläufer Philipp Schneider – will der TV Korschenbroich heute in Bielefeld anknüpfen.

An die Deckungsleistung gegen den Neusser HV – hier stoppen Marcel Görden, Johann Oesterwind und Christoph Gelbke Kreisläufer Philipp Schneider – will der TV Korschenbroich heute in Bielefeld anknüpfen.

Foto: Michael Jäger

Eine Woche nach dem Lokalduell zwischen TV Korschenbroich und Neusser HV haben sich die Gemüter ein wenig beruhigt. Das ist gut so, denn mit den Gastspielen bei der TSG Bielefeld (TVK, heute 19 Uhr, Gymnasium Heepen) und beim OHV Aurich (NHV, morgen 17 Uhr, Sparkassen-Arena Aurich) stehen beiden Handball-Drittligisten knifflige Aufgaben bevor.

Das gilt vor allem für den Neuling aus Neuss. "Aurich ist das erste richtige Abenteuer für uns", sagt Trainer René Witte und denkt dabei nicht nur "an die bisher längste Auswärtsfahrt unserer Vereinsgeschichte", die die Neusser morgen ab 10.45 Uhr im Mannschaftsbus antreten. "Meine Jungs kennen so etwas noch nicht, ich bin gespannt, wie sie das erleben und verkraften", sagt der Coach. Das gleiche gilt für die zu erwartende Kulisse, schließlich hatte der OHV in seinen bisherigen drei Heimspielen (26:23 über VfL Gummersbach II, 1187, 24:24 gegen HSG Varel, 1680, 24:21 über TV Korschenbroich, 1150) stets vierstellige Zuschauerzahlen — auch das ein Novum für die Neusser.

Auch sportlich stellt sich Witte auf einen schweren Gang ein: "Aurich ist eine sehr abwehrstarke Mannschaft. Da können wir nur gegenhalten, wenn wir selbst hervorragend in der Deckung stehen." So wie in Korschenbroich 45 Minuten lang. Dass seine Schützlinge in der Schlussviertelstunde fast so viele Gegentreffer kassierten wie in den voraufgegangen Minuten — aus 18:18 wurde am Ende ein 22:32 — hat Witte mit seinen Spielern unter der Woche aufmerksam analysiert: "Wir haben zu viele Bälle verloren und dadurch zu viele Gegenstöße kassiert. Daraus müssen wir lernen", agt der NHV-Trainer. Erschwert wird dieser Prozess durch die personelle Situation: Ob Christopher Klasmann (Knöchelverletzung) morgen spielen kann, entscheidet sich kurzfristig. Fehlen werden auf jeden Fall Christian Heinen und Simon Schlösser, der zwar wieder mit leichtem Training begonnen hat, für den ein Einsatz aber noch zu früh käme. Und natürlich Jan Kerssenfischer, dessen Trümmerbruch des Nasenbeines inzwischen erfolgreich operiert wurde, der dem NHV aber mindestens acht Wochen fehlen wird. Das Video, wie es dazu kam, hat inzwischen auch Wolfgang Jamelle aufmerksam studiert. Eine Bewertung möchte der für die Dritte Liga zuständige Schiedsrichterwart des Deutschen Handball-Bundes (DHB) und ehemalige Erstliga-Unparteiische öffentlich nicht abgeben. "Aber ich habe die Schiedsrichter angewiesen, das Video des kompletten Spiels genau zu analysieren und sich ihre Gedanken dazu zu machen", so Jamelle gegenüber der NGZ, der sich ansonsten schützend vor seine Unparteiischen stellt: "Die Behauptung, sie könnten nicht mit dem gestiegenen Niveau der Dritten Liga mithalten, kann ich nicht teilen. Die Bewertungen, die die Vereine nach den Spielen vornehmen, lassen einen solchen Schluss jedenfalls nicht zu."

An die Leistung der Schlussviertelstunde gegen den NHV möchte der TV Korschenbroich heute in Bielefeld anknüpfen: "Wir müssen wie schon gegen Neuss über den Kampf und die Leidenschaft ins Spiel finden. Wichtig wird sein, dass wir erneut geduldig spielen", sagt Trainer Ronny Rogawska, der dabei weiter auf Tom Wolf verzichten muss. Michel Mantsch ist hingegen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.

(NGZ)
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