Handball-Regionalliga Neusser HV verkauft sich im Derby teuer
NEUSS · Letztlich reichte es für die Neusser als Schlusslicht der Handball-Regionalliga aber auch in der Nachholpartie gegen den TV Korschenbroich nicht zu etwas Zählbarem. Für den TVK geht’s schon Samstag weiter.
Nach dem Derby in der Handball-Regionalliga gegen den TV Korschenbroich wartet der Neusser HV weiterhin auf den zweiten Erfolg in dieser Saison, denn er verlor mit 27:32 (16:17). Allerdings haben sich die Hausherren kaum etwas vorzuwerfen, die kämpferische Einstellung in der Nachholpartie war klasse. Über weite Strecken war es eine recht ausgeglichene Begegnung. Tabellarisch wird die Situation zwar immer prekärer, aber aus dieser tollen Vorstellung kann der NHV durchaus Mut schöpfen.
Im ersten Spielabschnitt gelang es keinem der beiden Teams, sich entscheidend abzusetzen. „Die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, konnten wir auch gut in Tat umsetzen“, freute sich der Neusser Trainer Julian Fanenbruck, der auf die erkrankten Tim Dicks und Felix Danker verzichten musste, den Kader aber mit den beiden A-Jugendlichen Robert Neumann und Thomas Brockmann. Nach anfänglichem Abtasten war es der NHV, der in der zehnten Minute beim Zwischenstand von 6:4 erstmals mit zwei Toren in Front lag. Einen größeren Unterschied gab es im ersten Spielabschnitt nicht. Danach war es bis zum Pausenpfiff ein stetes Hin und Her. „Unsere Abwehr stand zunächst nicht so sattelfest, wie wir es aus den letzten Wochen gewohnt waren“, betonte der Korschenbroicher Trainer Gilbert Lansen. „Auch in der Offensive haben wir uns den einen oder anderen leichten Fehler erlaubt, der so eigentlich nicht vorkommen darf.“ Zwei Sekunden vor dem Halbzeitpfiff war es Steffen Brinkhues vorbehalten, den TVK wieder nach vorne zu bringen.
Es waren die Gäste, die mit mehr Schwung aus der Kabine kamen. Immer wieder scheiterten die Neusser an TVK-Torhüter Mika Schoolmeesters und auch dem Tempo der Korschenbroicher hatten sie in dieser Phase nicht viel entgegenzusetzen. Die Konsequenz war ein 23:18-Vorsprung der Gäste in der 39. Minute. Als die Lansen-Schützlinge vier Minuten später auf 27:21 davonzogen, schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Die Neusser bewiesen jedoch eine tolle Moral, kämpften um jeden Zentimeter. Vier Minuten vor dem Abpfiff keimte noch einmal Hoffnung auf, als Dustin Franz zum 27:29-Anschlusstreffer einnetzte. In den verbleibenden Minuten war der TVK aber schlicht und ergreifend die cleverere Mannschaft. In der Deckung ließ er nichts mehr zu und die sich bietenden Chancen konnten konsequent genutzt werden.
„Es war heute ein schöner Handball-Abend“, betonte Fanenbruck. „Natürlich wäre er noch schöner gewesen, hätten wir etwas Zählbares geholt. Wir haben es zumindest geschafft, 50 Minuten unser Potenzial abzurufen und das Handballspielen nicht nach der ersten Halbzeit eingestellt. Im Angriff waren wir strukturierter und beweglicher, die Jungs haben sich an die Marschroute gehalten.“ Selbst als sein Team schon mit sechs Toren hinten gelegen habe, habe es sich in einer Auszeit noch einmal gepusht. „Heute gibt es für mich nicht viel zu meckern. Bisher haben wir gegen die Top-Mannschaften immer sehr gut ausgesehen, diese Mentalität müssen wir jetzt auch auf alle verbleibenden Spiele übertragen“, so Fanenbruck.
Auch TVK-Coach Gilbert Lansen war angetan von der Vorstellung seines Ex-Teams: „Neuss hat das heute wirklich gut gemacht. Mir war auch bewusst, dass die Jungs Handball spielen können. Wir hatten dann Probleme, in unser Spiel zu finden, wenn der NHV seine Deckungsformation geändert hat, und im Angriff war mir unsere Fehlerquote zu hoch.“ Ihm sein im Voraus klar gewesen, dass das Derby ein Kampfspiel für seine Mannschaft werden würde. „Auch wenn wir heute nicht geglänzt haben, war es am Ende ein deutlicher Sieg und ein toller Abschluss für die Hinrunde“, so Lansen. Während der Neusser HV an diesem Wochenende spielfrei hat, steht für den TV Korschenbroich das dritte Auswärtsspiel innerhalb einer Woche an, wenn er am Samstag beim HC Weiden antritt.