Handball Neusser HV kämpft sich an die Spitze zurück

Neuss · Handball-Oberligist führt im Gipfeltreffen mit Bergischen Panthern nur ein Mal – das reicht, um mit dem 29:28 an die Tabellenspitze zu klettern

 Ihn bekamen die Panther (hier David de la Fuente) nicht in den Griff: Max Wilms zeigte mit sieben Toren von Rechtsaußen seine beste Saisonleistung.

Ihn bekamen die Panther (hier David de la Fuente) nicht in den Griff: Max Wilms zeigte mit sieben Toren von Rechtsaußen seine beste Saisonleistung.

Foto: -woi

Es ist angerichtet für den Showdown um den Meistertitel in der Handball-Oberliga Niederrhein am Samstagabend in der Halle Margarethenhöhe. Während Gastgeber TuSEM Essen II mit 24:27 in Mönchengladbach patzte, kämpfte sich der Neusser HV gestern Abend glücklich, aber nicht unverdient an die Tabellenspitze zurück.

Im Gipfeltreffen mit den um ihre letzte Titelchance kämpfenden Bergischen Panthern lagen die Neusser vor 600 Zuschauern nur ein Mal in Front – das reichte, um mit 29:28 (Halbzeit 11:14) zu triumphieren und jetzt mit einem Punkt Vorsprung ins Spitzenspiel zu gehen. "Psychologisch ist das ein Vorteil – aber auf Unentschieden können wir eh nicht spielen", weiß René Witte.

Und dem NHV-Trainer ist auch bewusst, dass sich seine Schützlinge noch ein Mal steigern müssen gegenüber ihrer Leistung in der gestrigen Partie, die auch Essens Trainer , der Ex-Nationalspieler Mark Dragunski, in Augenschein nahm.

Denn im Angriff leisteten sich die Neusser wie schon in der Vorwoche, als sie mit dem 24:28 beim TV Aldekerk die erste Niederlage nach zuvor zehn Siegen in Folge kassiert hatten, zu viele technische Fehler und zu viele ebenso einfache wie überflüssige Ballverluste. Und in der Defensive hatten sie zwar die statischen Positionsangriffe der Panther gut im Griff, waren aber gegen die individuelle Klasse der fast ausnahmslos über Erst- und Zweitliga-Erfahrung verfügenden bergischen Routiniers in der Eins-gegen-Eins-Auseinandersetzung klar unterlegen. Und weil auch die Torhüter Max Jäger und Nico Nothen gegen die zumeist verdeckten Schlagwürfe "alt" aussahen, gaben auf der voll besetzten Tribüne angesichts von 5:8- (16.), 10:14- (28.) und 13:16- Rückständen (33.) nur noch wenige einen Pfifferling auf die Hausherren. Nur René Witte blieb – zumindest äußerlich – gelassen: "Ich wusste, wie das Spiel laufen würde, denn beide Mannschaften kennen sich in- und auswendig." Trotzdem gelang es ihm, Panther-Spielertrainer Ceven Klatt in der Schlussphase mit einer doppelten Manndeckung gegen Erwin Reinacher und den Ex-Korschenbroicher Mathias Fuchs zu überraschen. Und in Tateinheit mit den nachlassenden Kräften der konditionell nicht auf Augenhöhe mit dem NHV befindlichen Gästen aus dem bis dahin wohl durchdachten gleichwohl wenig ansehnlichen Konzept zu bringen.

Die Folge: Viktor Fütterer gelingt beim 28:28 (58.), der erste Gleichstand seit dem 1:1, Lukas Schlösser 26 Sekunden später die erste Führung. Die retten die Neusser über die Zeit, auch, weil die ansonsten großzügigen Schiedsrichter Atucuranoglu/Kandemir plötzlich Zeitspiel und Schrittfehler der Gäste ahnden. Auch zwei Ballverluste des überagenden Simon Schlösser in der Schlussminute können die Panther nicht nutzen – der NHV hat jetzt alle Karten in der eigenen Hand.

(NGZ)
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