Handball Neusser HV ist für "Showdown" gerüstet

Neuss · Ein Punkt fehlt dem Neusser HV noch zum bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte – dem Meistertitel in der Handball-Oberliga Niederrhein. Denn will er sich Samstagabend mit großer Fanunterstützung beim MTV Dinslaken holen.

 René Witte macht vor, wie man "Anspannung in positive Energie" verwandelt. Der Trainer des Neusser HV, hier mit Torhüter Nico Nothen und Linkshänder Viktor Fütterer (v.l.) hofft, dass sich das auf seine Schützlinge überträgt.

René Witte macht vor, wie man "Anspannung in positive Energie" verwandelt. Der Trainer des Neusser HV, hier mit Torhüter Nico Nothen und Linkshänder Viktor Fütterer (v.l.) hofft, dass sich das auf seine Schützlinge überträgt.

Foto: -woi

Ein Punkt fehlt dem Neusser HV noch zum bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte — dem Meistertitel in der Handball-Oberliga Niederrhein. Denn will er sich Samstagabend mit großer Fanunterstützung beim MTV Dinslaken holen.

Borussia Mönchengladbach will dem MTV Dinslaken den Saisonabschluss versüßen — für die Feier nach dem letzten Meisterschaftsspiel in der Sporthalle an der Douvermannstraße hat der Tabellenzweite den Dinslakenern eine "Bierspende" versprochen. Einzige Voraussetzung: Die Schützlinge von Spielertrainer Marius Timofte müssen zuvor gegen Spitzenreiter Neusser HV gewinnen.

Denn das würde den Mönchengladbachern, einen eigenen Sieg bei der inzwischen von allen Abstiegssorgen befreiten SG Solingen II vorausgesetzt, den Meistertitel der Handball-Oberliga Niederrhein und die Aufstiegsspiele gegen Mittelrhein-Meister HSG Rheinbach-Wormersdorf bescheren, da sie im direkten Vergleich mit den Neussern besser sind.

Denen fehlt also noch ein Punkt, um den bisher größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern zu können. Und den hat René Witte heute Abend (Anwurf 18.30 Uhr) an der Douvermannstraße fest eingeplant: "Natürlich stehen wir unter Druck", sagt der NHV-Trainer, "aber das standen wir in den voraufgegangen Partien auch." Nur drei Mal haben seine Spieler in dieser Saison das Parkett als Verlierer verlassen: Am ersten Spieltag beim 21:27 in Mönchengladbach, am 18. November gegen den damaligen Tabellenführer TuSEM Essen II (28:29) und vor acht Wochen beim TV Aldekerk (24:28). Gegen Mannschaften unterhalb von Platz fünf — Dinslaken ist Siebter — hat der NHV alle seine bisherigen Spiele gewonnen. Doch Witte weiß genau: "Alle Statistik zählt heute Abend nicht. Da zählt nur, dass wir uns 60 Minuten konzentrieren und unsere Leistung abrufen." Die Vorbereitung auf die Partie sei "normal" verlaufen, sagt der 34-Jährige, der sein zweites Trainerjahr beim NHV zwölf Monate früher als geplant zum krönenden Abschluss führen könnte. Doch deshalb "zu sagen, das ist ein Spiel wie jedes andere, das geht nicht", weiß Witte. Und er weiß auch: "Wenn wir noch abgefangen werden, nützt es gar nichts, darauf hinzuweisen, dass der Aufstieg in dieser Saison eigentlich gar nicht unser Ziel war. Jetzt sind wir so dicht dran, da wollen wir den Sack auch zumachen."

Die Bierspende aus Mönchengladbach nimmt er gelassen: "Damit war zu rechnen. Schwer wird es ohnehin." Denn er rechnet mit "hoch motivierten" Dinslakenern, "die uns die Meisterfeier verderben wollen." Taktisch richtet er sein Hauptaugenmerk auf die Achse zwischen Spielertrainer Marius Timofte und dem unter der Woche wegen Schulterverletzung und Mittelohrentzündung beim Training fehlenden Kreisläufer Florian Steffens und auf "das schnelle Konterspiel des MTV. Das müssen wir verhindern."

Ähnliches denkt der rumänische Coach der Hausherren über den NHV: "Die stehen gut in der Abwehr und sind jederzeit in der Lage, aus der zweiten Reihe oder im direkten Spiel gegen den mann Tore zu machen." Zwar seien die Gäste Favorit, "aber nach unserem frühzeitigen Klassenerhalt haben wir gezeigt, dass wir kein Spiel verloren geben und das wird auch gegen Neuss so sein." Witte kann dem seinen kompletten Kader und jede Menge moralischer Unterstützung von der Tribüne entgegensetzen: "Ich denke, mehr als ein Bus voll Fans werden dabei sein." Los geht's um 15.30 Uhr ab Hammfeldhalle.

(NGZ/ac)
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