Handball Neusser HV erwartet den Tabellenführer

Neuss · Gegen den TuS Ferndorf um die Ex-Dormagener Aleander Koke und David Breuer ist der Drittliga-Aufsteiger morgen krasser Außenseiter.

 Soll den Neusser HV zu einer Leistungssteigerung gegenüber den letzten beiden Meisterschaftsspielen führen: Regisseur Simon Schlösser.

Soll den Neusser HV zu einer Leistungssteigerung gegenüber den letzten beiden Meisterschaftsspielen führen: Regisseur Simon Schlösser.

Foto: -woi

Dem einen aus dem Spitzenquartett der Dritten Handball-Liga West hat der Neusser HV die bisher einzige Saisonniederlage beigebracht (31:30 über den Wilhelmshavener HV), gegen den anderen setzte es die bislang höchste Schlappe seit dem Aufstieg (22:36 gegen den TSV Bayer Dormagen). Im Aufeinandertreffen mit den anderen beiden — morgen (18.30 Uhr, Hammfeldhalle) gegen den TuS Ferndorf und am Nikolaustag (6. Dezember, 20 Uhr) beim VfL Eintracht Hagen — erwartet Trainer René Witte Ergebnisse irgendwo in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen.

Das jedoch nur, wenn sich seine Schützlinge seine harsche Kritik nach den beiden "vollkommen unnötigen Niederlagen gegen Krefeld und in Gummersbach" auch zu Herzen nehmen, "sonst gibt es morgen noch eine schlimmere Reibe als gegen Dormagen", sagt Witte. Doch nach den bisherigen Eindrücken im Training ist er davon überzeugt, dass Einsicht und Selbstkritik nicht bloße Lippenbekenntnisse waren (siehe untenstehendes Interview).

Eine Leistungssteigerung wird auch dringend vonnöten sein. Schließlich kommt in Gestalt des TuS Ferndorf morgen nicht nur der Tabellenführer in die Hammfeldhalle. Der Zweitliga-Absteiger aus dem Siegerland ist (nicht nur) nach Ansicht von René Witte das am besten besetzte Team in der Dritten Liga West. "Über die Qualitäten eines Alexander Koke oder von David und Simon Breuer brauche ich im Rhein-Kreis wohl niemandem etwas zu erzählen", sagt der Neusser Trainer mit Blick auf die drei Routiniers im Ferndorfer Rückraum, die lange Jahre zu den Leistungsträgern beim TSV Bayer Dormagen, DHC Rheinland und/oder TV Korschenbroich gehörten.

Das Besondere am TuS Ferndorf: "Wenn's bei einem von denen nicht richtig läuft, hat mein Kollege Erik Wudtke Spieler in der Hinterhand, die bei jedem anderen Drittligisten einen Platz in der Stammformation hätten", sagt Witte. Den von seiner Meinung auch die zahlenmäßig eher dürftigen Ergebnisse des Spitzenreiters (siehe Infokasten) seit dem 40:31-Auftaktsieg in Dormagen nicht abbringen: "Die machen's wie ein gutes Pferd — die springen nur so hoch, wie sie müssen", ist Witte überzeugt.

Wobei er hofft, dass seine Schützlinge die Messlatte morgen hoch genug anlegen werden: "Unser Ziel ist, so lange wie möglich gegen zu halten." Setze die Mannschaft das um, sei ihm ein energisches Auftreten wichtiger als das bloße Endresultat: "Ich will, dass die Mannschaft sich von Einstellung und Leistung her in Position bringt für die letzten vier Spiele der Hinrunde." Aus denen — neben dem Gastspiel in Hagen noch das in Varel (23. November, 19.30 Uhr) und die Heimspiele gegen Leichlinger TV (29. November, 20 Uhr) und OSC Löwen Duisburg (14. Dezember, 18.30 Uhr) — "müssen wir noch vier Punkte holen, um einigermaßen im Soll zu sein", hat Witte ausgerechnet.

Fehlen wird morgen weiterhin Nico Nothen, doch die Viruserkrankung des Torhüters ist so weit im Abklingen befindlich, dass er in der nächsten Woche das Training wieder aufnehmen kann. Das hat Jan Kerssenfischer nach seinem Nasenbeinbruch bereits getan.

(NGZ)
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