Zur Halbzeit sah es gar nicht gut aus für die Neusser in der Gummersbacher Schwalbe-Arena. Denn die Gastgeber hatten einen 7:9-Rückstand bis zum Pausenpfiff in einen 15:10-Vorsprung gedreht. "Wir haben uns dann in der Kabine zusammengesetzt und unsere Fehler besprochen", wusste Trainer René Witte hinterher zu berichten. Das waren bis dahin zu viele Ballverluste durch technische Fehler im Angriff und eine nicht konsequent genug zupackende Deckung gewesen. "Die stand einfach zu offen, so dass Gummersbach zu leicht zu Toren gekommen ist", monierte der NHV-Trainer. Der es trotzdem in der Defensive bei einer 3-2-1-Formation beließ. "Alle sind jedoch einen Schritt nach hinten gegangen und schon stand die Deckung besser", sagte Witte.

Das im Verbund mit dem nach der Pause eingewechselten Jascha Schmidt im Tor ließ die Gäste schnell wieder herankommen. "Jascha hat wirklich gut gehalten", lobte Witte den aus Dormagen gekommenen Keeper. Beim 15:16 (36.) durch Ivan Cosic waren die Neusser wieder bis auf ein Tor heran, beim 18:18, das der Kroate zehn Minuten später erzielte, hatten sie erstmals wieder ausgeglichen. Fünf Minuten später brachte Dennis Aust den NHV beim 21:20 sogar wieder in Führung.

Entscheidend absetzen konnte sich in der recht ruppig geführten Partie - die Unparteiischen Bargmann/Stein verteilten insgesamt 26 Strafminuten, davon 18 für die Gastgeber - nun keine Mannschaft mehr: Eine doppelte Überzahl nach Zeitstrafen für Schroeter und Margraf nutzt der NHV, um mit 23:22 in Führung zu gehen (57.), dann bringen zwei Treffer des insgesamt sechs Mal erfolgreichen Marc Strohl die Gummersbacher Bundesliga-Reserve wieder in Vorlage (24:23, 59.). Dennis Aust gelingt dann mit seinem siebten Treffer 36 Sekunden vor Schluss der erneute Gleichstand, der auch den Endstand bedeutete. "Insgesamt eine gerechte Punkteteilung", befand ein erleichterter René Witte danach.