Handball Neusser HV braucht mindestens drei Punkte

Neuss · Mit drei Punkten aus drei Spielen kann der Neusser HV den Verbleib in der Dritten Liga aus eigener Kraft sicherstellen. Anfangen möchte der Aufsteiger damit heute Abend im Spiel beim Leichlinger TV.

 Will sich heute gegen die Leichlinger Tim Menzlaff, Maik Schneider und Achim Jansen (v.l.) durchsetzen: NHV-Kreisläufer Philip Schneider.

Will sich heute gegen die Leichlinger Tim Menzlaff, Maik Schneider und Achim Jansen (v.l.) durchsetzen: NHV-Kreisläufer Philip Schneider.

Foto: -woi

Sich auf andere verlassen geht meistens schief - vor allem im Abstiegskampf. Das weiß auch René Witte. Deshalb sagt der Trainer des Neusser HV vor dem Einbiegen auf die Zielgerade seiner ersten Drittliga-Saison: "Um ganz sicher zu gehen, brauchen wir noch drei Punkte. Am besten, wir fangen gleich heute damit an, sie zu sammeln."

Da (20 Uhr, Smidt-Forum Am Hammer) ist der Aufsteiger beim Tabellenfünften Leichlinger TV zu Gast. "Eigentlich", sagt Witte, "ist es für einen Neuling ganz schön vermessen, da hin zu fahren und gewinnen zu wollen. Aber uns bleibt keine andere Wahl." Schließlich sind die folgenden Aufgaben zu Hause gegen den Tabellensechsten Eintracht Hagen (3. Mai, 19.30 Uhr, Hammfeldhalle) und beim Tabellenachten OSC Löwen Duisburg (11. Mai, 17 Uhr) nicht viel einfacher.

Doch drei Punkte müssen es wohl werden, um am Ende vor dem drei Zähler zurückliegenden VfL Gladbeck (spielt noch in Bielefeld, Wilhelmshaven und gegen Schalksmühle) oder dem einen Punkt besseren Mitaufsteiger SG Schalksmühle-Halver (spielt noch in Dormagen, gegen Krefeld und in Gladbeck) zu landen. Läuft es ganz dumm aus Neusser Sicht, reichen vielleicht nicht mal die: Gewinnt Gladbeck alle drei Partien, wären sie punktgleich mit dem NHV, aber im direkten Vergleich besser. Gewinnt Schalksmühle gegen Krefeld, wären sie punktgleich mit dem NHV, aber im direkten Vergleich schlechter - vorausgesetzt, die SG punktet nicht morgen beim schwächelnden Spitzenreiter in Dormagen.

Am Ende könnten sogar vier Mannschaften punktgleich sein, denn der OHV Aurich (spielt noch gegen Krefeld, in Düsseldorf und gegen Dormagen) ist mit 22 Zählern noch nicht aus dem Schneider. In diesem Falle würde eine Tabelle aus den direkten Duellen der Vier erstellt - und Neuss wäre mit 6:6 Punkten gerettet.

Grundvoraussetzung für alle diese Rechenspiele ist jedoch: Der NHV muss seine drei Punkte erst einmal holen. "Und das wird schwer genug", weiß auch Witte, der für heute Abend eine einfache Rechnung aufmacht: "Um uns zu schlagen, reichen Leichlingen 70 Prozent. Damit wir gewinnen, müssen bei uns alle 120 Prozent geben." Er hat den Gegner am Mittwochabend bei dessen 30:31-Pokalniederlage in Dormagen beobachtet, bei einem "Spiel, in dem beide Mannschaften versucht haben, im Schongang zum Erfolg zu kommen", aber nur Erkenntnisse gewonnen, die er ohnehin schon wusste: "Individuell sind die Leichlinger eine Klasse besser, dazu auf jeder Position torgefährlich. Das können wir nur im Kollektiv lösen." Aus dem ihm die angeschlagenen Thomas Bahn, Christopher Klasmann und Philip Schneider sowie sein als Betreuer fungierender Bruder Rigo, der einen Herzinfarkt erlitt, aber auf dem Wege der Besserung ist, noch Sorgen bereiten.

LTV-Spielertrainer Maik Pallach glaubt, dass seine Mannen durch den Auftritt in Dormagen Selbstvertrauen getankt haben: "Wir wollen unsere Negativserie von 3:11 Punkten stoppen und im letzten Heimspiel unseren Abgängen zu einem gelungenen Abschied verhelfen."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort