Lokalsport Neusser Galoppsaison startet am Dienstag mit sieben Rennen

Neuss · Um 16.10 Uhr beginnt am Dienstag auf der Galopprennbahn am Hessentor auch die Winter-Saison in Neuss, in Dortmund ging es bereits am vergangenen Montag los. Sieben Rennen sind es mit einiger Mühe geworden, der letzte Start ist für 19.10 Uhr geplant.

Bei der Besetzungsfrage der Sandbahnrennen ist zu berücksichtigen, dass die Grasbahnrennen aller orten noch in vollem Gange sind. So heute in Magdeburg und Frankfurt am Main und morgen mit dem Preis des Winterfavoriten in Köln-Weidenpesch und den Rennen in München-Riem. In der kommenden Woche steht noch das Herbst-Meeting in Baden-Baden/Iffezheim bevor, Neuss folgt dann am Dienstag des 20. Oktober. Der frühe Beginn der Sandbahnrennen hat mit dem Vertrag zu tun, den der deutsche Galopprennsport mit dem französischen Wett-und Weltunternehmen PMU geschlossen hat. Etwas salopp formuliert: Die Franzosen wollen auch an den Wochentagen die Pferde laufen sehen. Wo, wer und in welcher Qualität, das spielt nicht die Hauptrolle. Volle Felder sind gern genommen, die Qualität der TV-Übertragung muss gut sein und Neuss ist bei den Franzosen beliebt, weil der Kurs überschaubar ist und die Zielgerade nicht endlos lang.

Mittlerweile gibt es auch eine andere Art der Vergütung. Es gibt keine Prozente mehr vom Wettumsatz in Frankreich, sondern PMU zahlt die Rennpreise. Das ist für große Rennvereine mit hohen Umsätzen wie Köln und Baden-Baden schlecht, soll aber ein Akt der Solidarität den kleineren Bahnen (wie Neuss) gegenüber sein.

Immerhin tritt in Neuss die hierzulande tätige Jockey-Elite weitgehend komplett an. Sogar Andrasch Starke ist im letzten Rennen noch auf einem Pferd von Peter Schiergen angegeben. Night Hawk gehört immerhin dem Stall Hornoldendorf des in Berlin lebenden Unternehmers Arend Oetker (unter anderem Schwartauer-Werke). Ihm gehörte auch der Derbysieger Lucky Speed, den er niemals in einem Rennen laufen sah. Jetzt hat er ihn nach guten Leistungen in den USA hochpreisig verkauft. Wichtig wird der Tag für Robin Weber. Der 15 Jahre alte Neusser kämpft um das Amateur-Championat gegen Vinzenz Schiergen (17). Weber reitet im ersten Rennen All Percy, Vinzenz Schiergen hat keinen Ritt.

Auf der mit viel Kosten und Mühen wieder erstellten Neusser Grasbahn wird es zumindest in absehbarer Zeit keine Rennen geben. Rennvereins-Präsident Jan-Antony Vogel: "Es gab dafür keine freien Termine, zudem ist es eine Kostenfrage." Um Geld geht es auch bei der Problematik um die Fortführung des Trainingsbetriebes in Neuss. Der Rennvereins-Vorstand hat sich damit beschäftigt. Vogel: "Es ist noch keine Entscheidung gefallen. Für den Rennverein ist das aber finanziell nicht weiter tragbar. Es geht um 45 Pferde, die hier noch stehen."

Der Rennverein wartet auf eine Entscheidung von Neuss-Marketing, bei der Stadt für das Rennbahngelände zuständig. Trainer Axel Kleinkorres möchte mit seinen 35 Pferden bleiben. Die Alternativen für ihn sind rar. Entweder zu teuer, zu weit weg oder für Kleinkorres aus anderen Gründen nicht akzeptabel.

(NGZ)
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