Lokalsport Neusser EV verliert den Faden

Neuss · Eishockey-Regionalliga: Nach ordentlichem Start 2:9-Schlappe gegen Ratingen.

Recht ordentlich begonnen, fast zwei Drittel lang mit zeitweise leichter spielerischer Überlegenheit den favorisierten Ratinger Aliens Paroli geboten - damit konnten 161 Eishockey-Fans im Regionalligaspiel des Neusser EV zufrieden sein. Doch dann verlor der NEV plötzlich seinen Faden und leitete die 2:9-Katastrophe (0:0, 1:4, 1:5) selbst ein. Erst waren es Leichtsinnsfehler, im Schlussdrittel aber eklatantes Unvermögen.

Nach torlosem ersten Drittel ging Ratingen durch Oldie Milan Vanek in Führung, doch nur vier Minuten später antworteten die Neusser mit dem 1:1 durch Verteidiger Jerome Baum auf Anspiel von Maximilian Bleyer und Tim Dohmen. In der 38. Minute leistete sich der NEV völlig unerwartet einen kollektiven Blackout: Innerhalb von nur 76 Sekunden schossen die Aliens durch Pascal Behlau, Thomas Dreischer und Tobias Brazda drei Tore zur 4:1-Führung. Solche schwachen Minuten mit Gegentoren im Doppelpack gab es in den letzten Wochen schon mehrfach. Dass NEV-Trainer Daniel Benske wegen Erkrankung fehlte und durch Boris Ackermann, einen ehemaligen Neusser Spieler, ersetzt wurde, löst das Rätsel um das Entstehen des Debakels nicht.

Im Schlussdrittel leisteten die Neusser dann einen Offenbarungseid. Völlig planlos versuchten sie, Konter zu fahren und versiebten ihre Chancen durch harmlose Torschüsse. Die NEV-Abwehr irrte kopflos im eigenen Drittel herum. Die routinierten Ratinger Stürmer deckten ohne große Mühe die Schwächen der Neusser Deckung mit zwei weiteren Doppelschlägen auf. Die Tore fünf und sechs (Pascal Behlau und Tim Brazda) fielen innerhalb von 63 Sekunden und nach dem Tor von Milan Vanek die Treffer acht und neun durch Tim Brazda innerhalb von 70 Sekunden.

Über den zweiten Neusser Treffer durch Maximilian Bleyer zum 2:5 konnte sich eigentlich nur der Schütze selbst freuen, denn zu diesem Zeitpunkt befand sich der NEV bereits hoffnungslos auf der Verliererstraße. Mit Leistungsschwankungen wie in diesem Match wird es sicherlich schwer werden, Schlusslicht Lauterbach auf Dauer auf Distanz zu halten.

(K.K.)
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