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Rudern Neusser Boote starten bei WM durch

Neuss · Bei der Nominierungsregatta in Ratzeburg qualifizieren sich Cosima Clotten im leichten Fraueneiner, Cecilia Sommerfeld im leichten Frauenzweier und Benjamin Nelles mit seinem Ruderpartner Johannes Neubauer im leichten Männerzweier.

 Bestens aufgelegt: Benjamin Nelles auf Schlag und Johannes Neubauer im Bug (beide  Neusser Ruderverein) grüßen als WM-Teilnehmer.

Bestens aufgelegt: Benjamin Nelles auf Schlag und Johannes Neubauer im Bug (beide  Neusser Ruderverein) grüßen als WM-Teilnehmer.

Foto: NRV

So macht man aus der Not eine Tugend: Eigentlich stand für das vergangene Wochenende die 62. Internationale Ratzeburger Ruderregatta im Veranstaltungsplan. Die fiel aber wegen Corona ins Wasser. Den so freigewordenen Termin nutzte der Deutsche Ruderverband, um in Einladungsrennen die Boote für die U23-Weltmeisterschaft vom 7. bis 11. Juli im tschechischen Racice zu ermitteln. Startberechtigt war dabei nur die in regionalen Kadern gelistete Elite. Für den Neusser Ruderverein bewarben sich Cosima Clotten, Cecilia „Cece“ Sommerfeld, Olivia Clotten, Benjamin Nelles, Johannes Neubauer, Till Lubrich und Lennard Böhl für den WM-Kader.

Cosima Clotten spielt mit der Konkurrenz Da die Neusserin bei den leichten Skullerinnen schon die zurückliegenden Testrennen dominiert hatte, ging sie als klare Favoritin in den Tag. Eine Rolle, die sie auch in Ratzeburg voll und ganz ausfüllte: Im Finale der Kleinboote beherrschte sie die Konkurrenz nach Belieben und lag im Ziel satte 25 Sekunden vor Celina Schneider (Kettwiger RG) und Laura Heinemann (Ruderriege ETUF Essen). Das eröffnet ihr nach ihrer Bronzemedaille im Doppelzweier bei der U23-WM in Sarasota nun die Chance, das Wettkampfjahr mit einer weitere Medaille zu krönen. „Sie ist momentan sicherlich die Schnellste bei den leichte Skullerinnnen in Deutschland, die A-Seniorinnen eingeschlossen“, stellte der beim NRV für die Pressearbeit zuständige Benno Spanke fest. „Daher ist es für mich nicht zu erklären, warum man Cosima nicht im Weltcup hat starten lassen.“

Cecilia Sommerfeld fährt auf Platz zwei Nach ihrem erfolgreichen Abschneiden bei der Heim-EM 2020 im Skull-Vierer war Cecilia Sommerfeld wieder ins Riemenboot gewechselt. Zusammen mit ihrer Hamburger Partnerin Antonia Michaels (RG Hansa) wusste sie im leichten Zweier-ohne auf Anhieb zu überzeugen, hatte schon vor der Ratzeburg-Regatte das WM-Ticket in der Tasche. In der Inselstadt fuhren die Leichtgewichte im Feld der Schwergewichtsruderinnen mit – eine ganz besondere Herausforderung. Trotz des Gegenwindes bissen sich Sommerfeld und Michaels durch und mussten am Ende nur dem Zweier mit Lena Sarassa und Hannah Reif (Crefelder RC/RK am Wannsee) den Vortritt lassen. Spanke: „Wenn’s gut läuft, ist auch für Cece in Racice eine Medaille drin.“

Benjamin Nelles und Johannes Neubauer behalten die Nerven Die EM-Teilnehmer von 2019 gingen trotz sehr erfolgreicher Sichtungsrennen zu Beginn der Saison und ihres souveränen Vorlaufsieges etwas verunsichert ins Finale, denn im vergangenen Jahr hatte ihnen bei gleicher Ausgangslage der Zweier aus Berlin im entscheidenden Duell knapp die Fahrkarte zur Heim-EM in Duisburg weggeschnappt. Diesmal nicht: Die Neusser konnten sich auf der Strecke deutlich absetzen, so dass im Ziel viel Wasser zwischen ihrem Heck und den Booten der ersten Verfolger (RG Kölner RV/RTHC Bayer Leverkusen) lag.
Der Nachwuchs-Zweier mit Till Lubrich und Lennart Böhl verpasste als Vorlauf-Sechster das Finale, in dem er auf seine Vereinskollegen Benjamin Nelles und Johannes Neubauer getroffen wäre.

 Strahlende Siegerin: Cosima Clotten (Neusser Ruderverein) beherrschte in Ratzeburg die Konkurrenz.   Foto: Jonas JordanS

Strahlende Siegerin: Cosima Clotten (Neusser Ruderverein) beherrschte in Ratzeburg die Konkurrenz. Foto: Jonas JordanS

Foto: NRV


Olivia Clotten muss zittern In den Mittel- und Großbootrennen ging es für Olivia Clotten darum, sich für den Vierer-mit oder den Achter zu qualifizieren. Die Vize-Weltmeisterin von Tokio 2019 im Juniorinnen-Achter war vor einer Woche extra für diese Regatta aus den USA, wo sie an der Ohio State University mit einem Sportstipendium an der College-Ruderliga teilnimmt, zurückgekehrt. Es stand fest: Die Siegerinnen im Vierer-mit würden sich direkt für Racice qualifizieren. Allerdings hatte die Neusserin mit ihren Partnerinnen Annabel Bachmann, Lisa Gutfleisch, Lea Dahn und Steuerfrau Nele Erdtmann im Vorfeld nur zweimal gemeinsam trainiert. Trotzdem gaben sie beherzt Gas, aber auf den letzten 500 Metern verloren sie den Kontakt zur Spitze. In 7:10,13 Minuten mussten sie der Renngemeinschaft Würzburger RGB/RG München/LRV Mecklenburg-Vorpommern (7:07,38) und der RG Limburger ClfW/RV Ems-Jade-Weser/RV Treviris Trier/RV Nürnberg (7:08,81) den Vortritt lassen. Weil es für Olivia Clotten danach auch im Achter nur zum dritten Platz lange, „ist die Nominierung sehr unwahrscheinlich geworden“, befürchtet Spanke. Im leichten Doppelvierer der Frauen maß sie sich zum Abschluss  der Regatta noch mit ihrer Teamkollegin Cece Sommerfeld – und gewann deutlich. „Allerdings mit den zugegebenermaßen stärkeren Partnerinnen“, erklärte Spanke.

Gelungenes Finale in Ratzeburg Benjamin Nelles, Johannes Neubauer, Till Lubrich und Lennart Böhl fuhren im leichten Männer-B-Achter zusammen mit Ruderern aus Köln, Leverkusen und Hürth aufs Treppchen. Sie siegten mit einer Zeit von 6:11,71 Minuten knapp vor dem ersten vom DRV gesetzten Achter (6:12,94) und dem zweiten DRV-Achter. Zuvor hatten Nelles und Neubauer zusammen mit den Zweitplatzierten des Ranglistenrennens im Zweier auch den leichten Männer-Vierer-ohne gewonnen. Als Trainer fungierten Christian und Peter Stoffels.

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