Beachsoccer Neusser kickt in El Salvador auf Sand

Neuss · David Hoeveler gehört zu den besten Beachsoccer-Spielern in Deutschland. Zur Vorbereitung auf wichtige Turniere in diesem Jahr trat er mit der deutschen Nationalmannschaft die nicht ganz ungefährliche Reise nach Zentralamerika an.

 David Hoeveler (l.) im Trikot der deutschen Nationalmannschaft, mit der er gerade ein Turnier im zentralamerikanischen El Salvador bestritt.

David Hoeveler (l.) im Trikot der deutschen Nationalmannschaft, mit der er gerade ein Turnier im zentralamerikanischen El Salvador bestritt.

Foto: Beachsoccer World Wide

2021 krönte sich David Hoeveler mit den Beach Royals Düsseldorf zum Deutschen Meister, 2022 steht für den Neusser ein wichtiges Jahr mit der deutschen Beachsoccer-Nationalmannschaft an. In der Vorbereitung reiste Hoeveler deshalb jetzt mit dem DFB-Team nach El Salvador – für den 26-Jährigen eine ganz besondere Erfahrung.

El Salvador ist das kleinste Land in Zentralamerika. Das Entwicklungsland zählt zu den Nationen mit der höchsten Kriminalitätsrate. Die sogenannten Maras, organisierte Jugendbanden, treiben die Anzahl der Verbrechen täglich in die Höhe. Erst kürzlich gelang der Regierung ein Schlag gegen die Bandenkriminalität, 14.000 Bandenmitglieder wurden mit teils autoritären Mitteln festgenommen. Eine Reise nach El Salvador ist also nicht ungefährlich – deshalb musste das DFB-Team um den Neusser David Hoeveler auf außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen zurückgreifen. „Wir haben in einem bewachten Hotel-Dorf gelebt, dass wir nicht eigenständig verlassen durften. Wenn wir unterwegs waren, hatten wir immer Polizeischutz dabei“, berichtet Hoeveler.

Auf dem Programm stand unter anderem ein Treffen mit dem deutschen Botschafter Peter Woeste. „Wir haben mit ihm zwei Kirchen besichtigt und er hat uns viel über das Land erzählt. Das war ein sehr interessantes Gespräch“, berichtet Hoeveler. Für das deutsche Beachsoccer-Team war es aber auch aus sportlicher Sicht eine wichtige Erfahrung. In El Salvador stand ein kleines Turnier mit dem Gastgeberland, Mexiko und Uruguay an. „Wir konnten gegen Teams spielen, gegen die man sonst nicht so häufig antritt. El Salvador und Uruguay standen bei der letzten WM im Viertelfinale“, erklärt Hoeveler. Gegen den Gastgeber (1:4) und Uruguay (2:4) musste Deutschland Niederlageen einstecken, gegen Mexiko (6:3) war das DFB-Team erfolgreich. Hoeveler steuerte im ganzen Turnier zwei Treffer bei. „Dieses Jahr steht die WM-Quali an, die Qualifikation für die World Beach Games und die EM. Für uns ist es ein ganz besonderes Jahr“, erzählt er.

Seine Hoffnung, dass er bei den großen Turnieren weiter mit dabei sein kann, ist groß. Allerdings muss er für Reisen wie nach El Salvador Abstriche machen. Beachsoccer ist in Deutschland eine Amateursportart, Hoeveler und seine Teamkollegen müssen sich für die Reisen bei ihrem Arbeitgeber Urlaub nehmen. Trotzdem verfolgt der Neusser, der das Fußballspielen beim SV Uedesheim auf dem Rasen gelernt hat, seine Ziele unbehelligt und will weiter dafür kämpfen, dass Beachsoccer in Deutschland mehr Aufmerksamkeit bekommt. Mit den Beach Royals Düsseldorf, dem Verein für den Hoeveler in Deutschland spielt, steht bald das Unternehmen Titelverteidigung an. „Natürlich ist es unser Ziel, wieder Meister zu werden“, sagt der Neusser.

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