Kolumne Fit & Gesund Ernährungsumstellung – simpel, aber nicht einfach

Rhein-Kreis · Die Ernährung ist der größte Hebel, wenn es darum geht, sich etwas Gutes zu tun. Viele wissen allerdings nicht, wie sie eine langfristige Umstellung angehen sollen. Unser Kolumnist Florian Kock, Personal-Trainer und Abnehmcoach, zeigt einen Weg auf.

 Personal-Trainer und Abnehmcoach Florian Kock.

Personal-Trainer und Abnehmcoach Florian Kock.

Foto: TG

Wer seinem Körper etwas Gutes tun und vielleicht sogar etwas Gewicht verlieren möchte, für den gibt es einen mächtigen Hebel – die Ernährung. Das wissen die Meisten, doch die große Frage ist: Wo fängt man am besten an?

Eine Ernährungsumstellung kann simpel sein. Ich schreibe extra simpel und nicht einfach. Denn anfänglich fühlt es sich für die meisten Menschen nicht einfach an. Sich langfristige Ernährungsgewohnheiten bewusst zu machen und dann zu verändern, bedeutet einen erhöhten Energieaufwand. So ehrlich muss ich sein. Wer dreimal täglich etwas isst, isst in einem Jahr knapp 1100 Mahlzeiten. Das sind in den vergangenen fünf Jahren, in denen das Thema Ernährung vielleicht nicht so wichtig war, fast 5500 Mahlzeiten gewesen. Jetzt zu erwarten, in den nächsten drei Wochen einfach die Ernährung umzustellen, steht in keiner Relation. Zeit lassen, kein festes Enddatum im Blick haben, lieber nach konstanter Verbesserung streben. Wöchentliche oder monatliche Verbesserungen, bis mit Leichtigkeit die Ernährung wunschgemäß umgestellt wurde.

Ein Einstieg ist, Ernährungsentscheidungen bewusst wahrzunehmen, in dem einen Monat ein Ernährungstagebuch geführt wird. Das geht handschriftlich oder von allen Mahlzeiten ein Foto mit dem Smartphone schießen. So lässt sich jeden Abend schauen, was da so zusammengekommen ist. Wie viele Mahlzeiten waren es? Wie oft wurde genascht? Wie viel Gemüse war dabei? War genug Eiweiß und Obst dabei? Wie groß waren die Portionen? Die Anzahl der Fragen können einschüchtern, zwei bis drei reichen zunächst aus.

Im zweiten Schritt empfehle ich dann, täglich maximal drei bis vier Mahlzeiten zu essen. Die Aufteilung richtet sich nach den persönlichen Vorlieben. Wer nicht gerne frühstückt, für den ist auch die Aufteilung Mittagessen, Zwischenmahlzeit und Abendessen völlig in Ordnung. Wichtig ist, auf das Hungergefühl zu achten. Ist wirklich Hunger da und wann herrscht nur Langeweile oder wann verleitet erhöhter Stress zum Essen? An dieser Stelle kann folgender Leitspruch helfen: „Ist Hunger nicht das Problem, dann ist Essen auch nicht die Lösung.”

Wenn diese Vorschläge vier bis acht Wochen umgesetzt wurden, sollten sich auf der Waage, am Hosenbund oder beim Energielevel positive Veränderungen eingestellt haben. Im dritten Schritt sollte es dann das Ziel sein, täglich mindestens eine große Gemüseportion zu essen, bei jeder Mahlzeit eine Eiweißquelle zu haben und als Zwischenmahlzeit bevorzugt Obst oder eine Handvoll Nüsse zu essen. Damit ist sichergestellt, dass es dem Körper an keinen Vitaminen und Nährstoffen fehlt. Wie eingangs erwähnt, ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, die Umstellung sollte langsam angegangen werden, nach Verbesserung sollte gestrebt werden. So wird die Ernährungsumstellung simpel und es kann ein Leben lang davon profitiert werden.

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