Jüchen Neuer Verkehrsplan für Hochneukirch

Jüchen · Erstmals traf sich die Arbeitsgruppe Verkehr mit Dorfplanerin Nathalie Franzen, um Visionen für die Entwicklung von Hochneukirch zu erarbeiten. Auf der Wunschliste: weniger Verkehr und mehr Parkplätze am Adenauer-Platz.

Der Verkehr im Ort beschäftigt viele Hochneukircher - das wird im Rahmen der Treffen zum Dorfentwicklungskonzept deutlich. Erstmals traf sich jetzt die dafür eingerichtete Arbeitsgruppe Verkehr, um Stärken und Schwächen herauszuarbeiten und Ziele zu definieren. Auf der Wunschliste der Hochneukircher stehen vor allem eine Verringerung des Verkehrs im Ort sowie der barrierefreie Zugang zum Bahnhof, für den sich die Gemeinde seit langem stark macht.

Zunächst stellte Dorfplanerin Nathalie Franzen die Visionen vor: "Die Bewohner wünschen sich, dass keine Lastkraftwagen durch den Ort fahren. Außerdem soll es Parkplätze im Zentrum am Adenauerplatz geben." Außerdem wünschen sich die Hochneukircher eine befahrbare Fußgängerzone. Das Motto "So wenig Verkehr wie möglich, so viel wie nötig" soll bei der Entwicklung des Konzepts im Vordergrund stehen. Zudem beschweren sich Bürger, dass an verschiedenen Stellen im Ort zu schnell gefahren werde.

Zum Verkehrsentwicklungsplan hatte Peter Hoffmann, Amtsleiter Gemeindeentwicklung, im Arbeitskreis Informationen. Anhand eines Luftbildes von Jüchen demonstrierte er den rund 15 AG-Teilnehmern den Plan, der sich aus dem Tagebau und der Umsiedlung ergeben habe. "Dadurch entstand eine Verlagerung der Verkehrsbeziehungen. Einige Bereiche sind jetzt mehr belastet als vorher", sagte er.

Eine Lösung soll die Ortsumgehungsstraße L 354n sein, die nicht nur die Ortsdurchfahrt in Hackhausen entlasten wird, sondern auch die Zählungen zufolge am stärksten belastete Hochstraße in Hochneukirch. Sie ist der Ersatz für die L 354, die dem Tagebau zum Opfer gefallen ist. "Hochrechnungen zufolge werden 2020 bereits knapp 6000 Fahrzeuge diesen Punkt passieren", erklärte der Gemeindeentwickler. "Durch die Ortsumgehung könnte dieses Aufkommen um fast 50 Prozent reduziert werden." Das Land Nordrhein-Westfalen habe sich bereit erklärt, diese Trasse trotz der schwierigen Finanzlage anzupacken. Der Landesbetrieb Straßen NRW sei gerade erst in die Linienbestimmungen eingestiegen. "Deshalb können wir noch nicht sagen, wo diese Straße verlaufen wird. Fest steht, dass sie in Wanlo beginnt und in Jüchen am Kreisverkehr endet", so Hoffmann. Die Umgehungsstraße biete die einmalige Chance einer gerechteren Umverteilung des Verkehrs.

Sorgen der Anwohner etwa an der Birkenallee, dass der Verkehrslärm steigt, konnte Bürgermeister Harald Zillikens weitestgehend zerstreuen: "Die Lärmsituation wird sich deutlich verbessern, obwohl das Verkehrsaufkommen steigt", sagte er. Der Abstand zwischen der Birkenallee und der Autobahn beträgt zwischen 400 und 450 Meter. "Das ist ein relativ breiter Korridor. Außerdem wird die Lärmschutzwand nach Norden deutlich erhöht, und wir arbeiten an einem vollständigen Grünriegel um Hochneukirch", erläuterte Harald Zillikens bei dem Treffen.

(NGZ)
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