Korschenbroich Neuer Schutz-Zaun für wandernde Kröten

Korschenbroich · Die Kröten-Population an der L 381 verzeichnet einen leichten Anstieg. Zum Schutz wurde nun ein Zaun mit Auffang-Behältern errichtet.

 Nach kurzer Gefangenschaft werden die Kröten wieder freigelassen, um auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu laichen.

Nach kurzer Gefangenschaft werden die Kröten wieder freigelassen, um auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu laichen.

Foto: KN/ Thomas Lammertz

Ein wenig gleicht es der Ruhe vor dem Sturm am Korschenbroicher Trietbach auf Höhe der Blankstraße. Schon bald, wenn die Tage milder werden, geht es dort für zahlreiche Kröten auf eine gefährliche Reise. Dann verlassen die Tiere ihr Überwinterungsgebiet und wandern zum Laichen über die stark befahrene Landesstraße 381.

Um diese Gefahr einzudämmen und die Kröten sicher an ihr Ziel zu bringen, hat die Stadt in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlern der Ortsgruppe BUND nun einen rund 150 langen Plastikzaun entlang der Straße aufgestellt. Dieser wird von den Amphibien als Wanderhindernis wahrgenommen. Beim Versuch das vermeintliche Hindernis zu umgehen, fallen die Tiere in spezielle Fangeimer, die im 20-Meter-Abstand platziert wurden.

Die gefangenen Kröten werden im Anschluss registriert und – nachdem Anzahl sowie Geschlecht erfasst wurden – auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder ausgesetzt. Die gesammelten Daten ermöglichen eine Erfolgskontrolle der Schutzmaßnahme über mehrere Jahre hinweg und bilden die Grundlage für die Planung einer dauerhaften Schutzanlage. "Die Behälter werden zweimal am Tag kontrolliert", erklärt Theo Verjans vom Planungsamt der Stadt, zuständig für Naturschutz, Landschaftspflege und Grundwasser. "Die morgendlichen Kontrollen werden von Mitarbeitern der Stadt vorgenommen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren, abends kümmern sich fünf Ehrenamtler des BUND um die Leerungen."

Andreas Hermsteiner ist Projektleiter der Zaun-Aktion an der L 381. "In den letzten Jahren ist die Population der Erdkröten zurückgegangen. Nun steigt sie wieder leicht an, darum müssen wir dafür sorgen, dass das so bleibt", sagt er. Ein Problem an der L 381 sei jedoch, dass auf beiden Straßenseiten Gewässer seien und die Kröten somit von beiden Seiten rüberwanderten.

Bereits an der Myllendonker Straße gibt es seit letztem Jahr zwischen dem Golfplatz und der ehemaligen Auskiesung ebenfalls einen Schutz-Zaun dieser Art. Dort konnten bereits zahlreiche Kröten geschützt werden. Auch an diesem Projekt war der BUND beteiligt. "Die Erfahrungen von 2012 haben uns beim aktuellen Projekt sehr geholfen", so Hermsteiner, der sich mehr Unterstützung durch freiwillige Helfer erhofft. Besonders gefragt seien Personen, die in der Nähe betroffener Gebiete wohnen und Interesse haben, diese Aufgabe zu übernehmen.

Die Ortsgruppe Korschenbroich des BUND will sich auch in Zukunft für den Schutz der Kröten-Populationen einsetzen und weitere Projekte starten.

(NGZ)
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