Jüchen Neuer Einsatzort nach 25 Jahren

Jüchen · Jüchen Auf Kazmierz Siwczak und Edmund Swarc wartete am Montag noch ein gutes Stück Arbeit.

 Sie nahmen an der Übergabe teil: (v.l.) Edmund Szwarc, Kasimierz Siwczak, Margarete Kranz, Hubert Birrewitz, Anna Katharina Hiedemann und Reinhard Seebröker. H. Jazyk

Sie nahmen an der Übergabe teil: (v.l.) Edmund Szwarc, Kasimierz Siwczak, Margarete Kranz, Hubert Birrewitz, Anna Katharina Hiedemann und Reinhard Seebröker. H. Jazyk

Foto: NGZ

Jüchen Auf Kazmierz Siwczak und Edmund Swarc wartete am Montag noch ein gutes Stück Arbeit.

#Gleich nachdem die beiden Kommandanten der Feuerwehr von Laziska Gorne und Laziska Dolne am Jüchener Feuerwehrhauptquartier das Löschfahrzeug LF 8 in Empfang genommen hatten, traten die beiden mit dem Gefährt die 1100 Kilometer lange Rückreise in den polnischen Kreis Mikolow an - zu dem der Rhein-Kreis Neuss bekanntlich seit vielen Jahren gute partnerschaftliche Beziehungen unterhält.

Beim Löschzug Hochneukirch war das 1983 gebaute Fahrzeug mittlerweile ausgemustert worden, wofür die dortigen Florianer allerdings mit einem in diesem Jahr in Dienst gestellten Hilfeleistungsfahrzeug HLF 10/6 reich entschädigt wurden. Dies war ein weiterer wichtiger Mosaikstein, in dem sich seit einigen Jahren vollziehenden "Strukturwandel" der Jüchener Feuerwehr. Dem Geschick, verschrottet zu werden oder zumindest als museales Stück zu enden, entging das LF 8, weil die polnischen Feuerwehrleute sehr wohl noch Bedarf an einem solchen Fahrzeug haben. "Polen ist zwar jetzt in der Europäischen Union, doch feuerwehrtechnisch sind die Kollegen noch um Jahre zurück", erläutert Kreisbrandmeister Reinhard Seebröker die Überlassung des Fahrzeugs an die polnischen Feuerwehrkollegen.

Technisch um Jahre zurück

Auf Kreisebene hat es vergleichbare Hilfeleistungen hin und wieder schon einmal gegeben, für Jüchen war es am Montag eine Premiere, wie Bürgermeisterin Margarete Kranz und der Jüchener Feuerwehrchef Hubert Bierewirtz betonen. Wenngleich hierzulande Feuerwehrfahrzeuge mit 25 Jahren ihre "Altersgrenze" erreicht haben, sind sie - bei entsprechend guter Wartung - durchaus noch fünf bis zehn Jahre lang einsetzbar, so Reinhard Seebröker. Grzegorz Jarzyna von der Gemeindeverwaltung Laziska Gornes hofft jedenfalls, dass die Feuerwehr in seiner Kommune noch möglichst viele Jahre lang ihren Nutzen von dem Fahrzeug haben möge. Das LF 8 hat keinen Wassertank und verfügt neben einer motorgetriebenen Feuerlöschkreiselpumpe über die technische Beladung für Löschgruppen: Abgesehen von dem Fahrer kann es acht Mann transportieren, beschreibt Hubert Bierewirtz die Ausstattung des Gefährts.

Löschfahrzeug ohne Wassertank

Entstanden war die Idee, dieses ohnehin zur Ausmusterung vorgesehene Fahrzeug Reinhard Seebröker zufolge bei einem Besuch polnischer Feuerwehrleute auf Schloss Dyck, wo sie unter anderem das Spezialfahrzeug der Feuerwehr bewundern konnten, das eigens gebaut wurde, um im Ernstfall die ansonsten zu niedrigen Torbogen gelangen zu können (die NGZ berichtete). Die Feuerwehr in der etwa 20 000 Einwohner großen polnischen Stadt hat eine Stärke von 30 Mann. Deren Kommandanten jedenfalls sind zuversichtlich, dass das LF 8 aus Hochneukirch ihnen bei ihren Einsätzen noch manchen guten Dienst wird leisten können.

(NGZ)
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