Jüchen Neue L 354 kommt in Fahrt

Jüchen · Das Projekt einer "neuen" Landstraße 354 gewinnt an Fahrt: Nach einem entsprechenden Ratsbeschluss steht bereits diesen Monat ein Gespräch von Gemeinde und Straßen NRW im Landesverkehrsministerium an.

 Die Grubenrandstraße soll nicht die Grundlage einer künftigen Ortsumgehung werden. RWE Power plant auf mittlere Sicht das Ende der Straße.

Die Grubenrandstraße soll nicht die Grundlage einer künftigen Ortsumgehung werden. RWE Power plant auf mittlere Sicht das Ende der Straße.

Foto: M. Reuter

Jüchen Der Rat hat erwartungsgemäß grünes Licht gegeben, das von Bürgermeister Harald Zillikens erwünschte "Startsignal" für das Projekt einer "neuen" Landstraße 354 ist damit erfolgt. Bereits in Kürze steht Zillikens zufolge jetzt ein Gespräch von Vertretern der Gemeinde und Straßen NRW im Landesverkehrsministerium an. Erst danach soll es darum gehen, die konkrete Linienführung auszuarbeiten, wobei Harald Zillikens gegenüber dem Rat zum wiederholten Mal betonte, dass "die Trassenführung noch völlig offen ist". Bei allen bisherigen Darstellungen handele es sich lediglich um Ideenskizzen, eine auch nur halbwegs verbindliche Planung gebe es noch nicht.

Bei allem heftigen Streit, der im Rat in Sachen Haushalt im Allgemeinen und die geplante Dreifachhalle für Bedburdyck/Gierath im Besonderen herrschte: Was die Verkehrspolitik angeht, sind sich die Jüchener Politiker weitgehend einig. Dies gilt zumindest für deren Abstimmungsverhalten. Einstimmig gebilligt wurde jedenfalls die Stellungnahme zur Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans. Für Thomas Dederichs (Bündnis 90/Die Grünen) war die hier von der Verwaltung geleistete Arbeit "fast schon genial": Sie sei derart "gut durchdacht", dass sie eigentlich "nur Befürworter finden sollte", betonte Dederichs vor der Abstimmung, die ihn hierin in vollem Umfang bestätigen sollte.

Ungeachtet aller Einstimmigkeit gibt es in der Diskussion jedoch unterschiedliche Akzente: FWG-Fraktionschef Gerolf Hommel etwa mag sich nicht damit abfinden, dass die Grubenrandstraße kaum zu Höherem berufen sein wird, etwa einer Ortsumgehung. Hommel zufolge sollte die Gemeinde hierauf weiterhin beharren, ungeachtet der Tatsache, dass RWE Power nicht bereit für einen weiteren Ausbau der Grubenrandstraße ist, deren Tage dem Unternehmen zufolge vielmehr in absehbarer Zeit gezählt sein sollen.

Auch in punkto einer Ortsumgehung generell sollte die Gemeinde Hommels Auffassung zufolge nicht klein beigeben — Straßen NRW als der in Frage kommende Bauherr hat hier unlängst abgewunken, nachdem das Thema 2009 noch mit großem argumentativen Aufwand im Jüchener Verkehrsausschuss erörtert worden war. Bürgermeister Harald Zillikens machte jetzt deutlich, dass eine Ortsumgehung für die Gemeinde nicht für alle Zeiten gestorben sein muss. "Wir werden die Hoffnung nicht aufgeben", so der Verwaltungschef, dem zufolge es allerdings "längere Zeit" dauern wird, ehe ein solches Projekt tatsächlich mit Erfolg angegangen werden kann.

(NGZ)
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