Jüchen Neue Farbe für die Kirche

Jüchen · In Terrakotta-Rot wird sich die Bedburdycker Pfarrkirche St. Martinus künftig präsentieren. Für 360 000 Euro wird das Gotteshaus saniert, unter anderem musste die Dachkonstruktion verstärkt werden.

 Regionaldekan Ulrich Clancett und Architekt Frank Hespers vor der Kirche St. Martinus. Nach der Verstärkung der Dachkonstruktion wird nun das Äußere des Gotteshauses renoviert. Einige Mauern sind bereits neu gestrichen.

Regionaldekan Ulrich Clancett und Architekt Frank Hespers vor der Kirche St. Martinus. Nach der Verstärkung der Dachkonstruktion wird nun das Äußere des Gotteshauses renoviert. Einige Mauern sind bereits neu gestrichen.

Foto: Michael Reuter

Die katholische Kirche St. Martinus ist von Gerüsten umgeben, doch auf der Südseite können die Bedburdycker bereits sehen, wie das gesamte Kirchenschiff ihres Gotteshauses künftig aussehen wird: Terrakotta-Rot. Die Nordseite weist dagegen noch die alte, rot-braune Farbe auf. "Der neue Ton, der mit dem Landeskonservator abgesprochen wurde, ist frischer als der bisherige", erklärt Regionaldekan Ulrich Clancett. Er ist Vorsitzender der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Jüchen, zu der die Pfarre St. Martinus Bedburdyck gehört.

Das Gotteshaus in Bedburdyck erhält aber nicht nur ein neues Kleid: Die im Jahr 1774 geweihte Spätbarock-Kirche mit Rokoko-Altar wird zurzeit für insgesamt rund 360 000 Euro saniert. "Unter anderem mussten wir die Dachkonstruktion verstärken", erläutert Pfarrer Ulrich Clancett.

Das Kirchendach wird nämlich von einem rund 25 Meter langen Holzbalken getragen, an dem auch die Zwischendecke hängt. "Dieser Balken wurde in der Vergangenheit über Gebühr belastet. So wurde bei einem Umbau vor vielen Jahren ein Kamin so gebaut, dass er sich zum Teil auf ihn stützt", schildert Ulrich Clancett. Das hatte Folgen: Mittlerweile hatte sich der gewaltige Balken durchgebogen, musste entlastet werden. "Wir haben den Kamin in Leichtbauweise neu errichtet und die Dachkonstruktion an mehreren Stellen verstärkt", erklärt Architekt Frank Hespers vom Mönchengladbacher Archtekturbüro Claßen zu den bislang im Inneren des Hauses erfolgten Arbeiten.

Clancett nennt weitere Baustellen: "Die Dachentwässerung war marode, dadurch drang Wasser ins Mauerwerk ein." Auch die Holzgesimse am Dach sind reparaturbedürftig. Außerdem müssen Mauerfugen ausgebessert und der Schlämmputz an der Fassade teilweise erneuert werden.

Danach werden die noch nicht fertigen Mauern des Kirchenschiffs in Terrakotta-Rot neu gestrichen. Der romanische, aus dem zwölften Jahrhundert stammende, viergeschossige Kirchturm wird aber weiterhin seine Steinfassade zeigen. Mit der im Sommer begonnenen Sanierung "wollen wir bis zum Jahresende fertig werden", kündigt Architekt Frank Hespers an. "Das Wetter darf uns aber keinen Strich durch die Rechnung machen. Wenn es zu kalt ist, können wir nicht streichen."

Die Sanierung der Bedburdycker Pfarrkirche bedeutet natürlich einen finanziellen Kraftakt. "65 Prozent der Kosten trägt das Bistum Aachen. Aber wir hoffen auch auf Spenden aus der Bevölkerung", sagt Regionaldekan Ulrich Clancett.

(NGZ)
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