Jüchen Neue Biogasanlage bei Waat geplant

Jüchen · Bei Waat soll in Zukunft Strom produziert werden: Westlich des Dorfes plant die Gesellschaft "Bioenergie Waat GbR" eine Biogasanlage. Hinter dem Projekt stehen ein Investor aus Mönchengladbach und ein Landwirt aus Jüchen. Morgen befasst sich der Planungsausschuss mit dem Projekt.

Strom für etwa 1200 Vier-Personen-Haushalte – jährlich rund fünf Millionen Kilowattstunden – sollen in der Anlage mit 0,8 Megawatt Leistung auf rund anderthalb Hektar Fläche produziert werden. Als Energie für die Stromgewinnung sind zu etwa 70 Prozent Pferdemist – der in Reitställen reichlich anfällt – sowie Mais und Hühnertrockenkot geplant. Das Besondere an der bei Waat geplanten Anlage: Neben Strom entsteht dort auch Heizmaterial. Die bei der Stromgewinnung entstehende Abwärme soll nämlich dazu genutzt werden, den Gärrest zu trocknen. Dieser wird dann als Brennstoff verkauft.

Noch hat die Gesellschaft keinen Antrag für eine Genehmigung gestellt, doch die Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung und mit anderen Behörden läuft. Die Gemeinde Jüchen ist bei der Frage, ob das Projekt baurechtlich zulässig ist, beteiligt. Eine wichtige Frage ist, wie viel Verkehr zu der Anlage entsteht. Die Gemeinde fordert ein Verkehrsgutachten. In einem Wegekonzept sollen mögliche Routen zur Anlage aufgezeigt werden. Nach Angaben der Gesellschaft werden täglich rund acht Lastwagen anrollen.

Die Anfahrt solle über einen Feldweg erfolgen und nicht durch Waat führen. Für die Prüfung eines Antrags sind außerdem ein Geruchsgutachten sowie ein Lärmgutachten erforderlich. Nach Auskunft der Gesellschaft wird der Hühnertrockenkot "eingehaust" gelagert. "Eine der zu klärenden Fragen neben der Verkehrsentwicklung ist, wie eine drohende Geruchsbelastung technisch verhindert wird", erklärt SPD-Fraktionschef Holger Tesmann zu dem Projekt. "Grundsätzlich sind wir für eine Biogasanlage – sie ist im Sinne einer zunehmenden Stromgewinnung mit erneuerbaren Energien."

In den vergangenen Jahren hatte eine zwischen Hochneukirch und Wanlo auf Mönchengladbacher Gebiet geplante – wesentlich größere – Biogasanlage für Diskussion und Protest gesorgt: Hochneukircher befürchteten eine Mehrbelastung für den Ort. Schließlich lehnte der Mönchengladbacher Rat 2011das Projekt ab.

Info Der Ausschuss für Planung, Gemeindeentwicklung, Umwelt tagt morgen, 18 Uhr, im Saal des Rathauses.

(NGZ/rl)
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