Jüchen Neue Bäume in Bürgerwäldchen

Jüchen · Konfirmation, Firmengründung oder Regierungszeit als Schützenkönig: drei Gründe, einen Baum zu pflanzen. Die beiden Bürgerwäldchen in Jüchen und Bedburdyck wuchsen gestern in so großem Umfang wie noch nie.

 Christel Holz, Richard Sudmann, Jürgen Holitschke, Lizzy Busch-Holitschke, Annete Ridderbusch und Elisabeth Sudmann pflanzten gestern einen Baum.

Christel Holz, Richard Sudmann, Jürgen Holitschke, Lizzy Busch-Holitschke, Annete Ridderbusch und Elisabeth Sudmann pflanzten gestern einen Baum.

Foto: Baum

Die beiden Bürgerwäldchen wachsen. Ausgerüstet mit schweren Schaufeln, pflanzten gestern Jüchener ihre Bäume am Rande des Neubaugebietes "Rederhof". Nachdem hier 13 Bäume im Frühjahr 2010 gesetzt worden sind, kommen jetzt 22 weitere hinzu. "So viele wie noch nie", zeigt sich Rathaussprecher Norbert Wolf zufrieden.

Einer der neuen Bäume für Bedburdyck ist die Winterlinde von Roswitha und Hans Werner Schöllgen. Das Ehepaar lebt seit fast 40 Jahren in Bedburdyck und spendet gerne einen Baum für das Bürgerwäldchen. "Eine Linde fehlt uns noch in unserem Garten. Sie ist ein schöner, aber auch anspruchsvoller Baum", weiß Schöllgen. Nach getaner Arbeit will er Freunde und Verwandte "zum Wäldchen bringen, um ihnen meinen Baum zu zeigen".

Die Anlässe für die Jüchener, einen Baum zu pflanzen, sind vielfältig: Geburt eines Kindes oder Enkels, runder Geburtstag, Hochzeit, Ehejubiläum oder einfach der Wunsch, ein Zeichen für die Zukunft zu setzen. Denn jeder Baum stellt nicht nicht nur eine ökologische Bereicherung dar, sondern auch eine lebendige Erinnerung an ein freudiges Ereignis.

Die Gymnastikgruppe des Sportclubs (SC) Jüchen beteiligt sich zum zweiten Mal an der Pflanzaktion. Jürgen Holitschke (61), Mitglied der Turner, erklärt: "Wir schenken unserer Leiterin Dagmar Schröder zu jeder Weihnachtsfeier einen Baum, in diesem Jahr ist es eine Stieleiche." Seine Frau Lizzy Busch-Holitschke (60) habe eine Esche ausgesucht, er selbst hat die Rotbuche gewählt. Für den SC Jüchen pflanzen die Mitglieder eine Elsbeere. Mit kräftigen Spatenstichen füllen die Sportler das Loch um ihren Baum herum mit Erde, hoffen, dass er gut gedeiht. Regelmäßig beobachtet Holitschke die Fortschritte seiner Ulme aus dem vergangenen Jahr, die bereits ein ganzes Stück gewachsen ist. "Ich habe immer im Hinterkopf, dass der Rhein-Kreis Neuss der waldärmste Kreis in Deutschland ist. Ich möchte dazu beitragen, dies zu ändern", sagt der Erasmus-Lehrer. Denn Bäume seien enorm wichtig für den Naturhaushalt.

Nicht nur in Bedburdyck wurde gestern gepflanzt, auch auf der gemeindeeigenen Wiesenfläche am Hamscher Hof in Jüchen. Hier wächst seit acht Jahren das Jüchener Bürgerwäldchen: 78 Bäume standen dort bereits, elf neue wurden gestern gesetzt.

Alle Exemplare haben einen Stammumfang von mindestens zwölf Zentimetern. Sie wurden von der Gemeinde Jüchen zentral beschafft und mit Befestigungsmaterial zur Verfügung gestellt. Stolz zeigte sich Bürgermeister Harald Zillikens, der allen neuen Baumbesitzern eine Urkunde überreichte: "Ich freue mich, dass unsere beiden Bürgerwäldchen so schnell wachsen und gedeihen."

(NGZ)
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