SC Kapellen: 1:0 gegen den Düsseldorfer SC Nerven der Fans bis aufs Äußerste strapaziert

Die Fans des Fußball-Landesligisten SC Kapellen werden den Sonntag Nachmittag bestimmt nicht so schnell vergessen. Nicht etwa, weil ihre Mannschaft sie im eigenen Stadion gegen den Düsseldorfer SC mit Zauberfußball verwöhnte, sondern weil sie bis zum Schluss um den glücklichen 1:0-Erfolg (Halbzeit 1:0) der Erftstädter zittern mussten und gerade die turbulente Schlussphase so manchen Nerv gekostet haben dürfte.

Die von Frank Zwiebler trainierten Gäste erwiesen sich nämlich als äußerst lauf- und spielstarke Mannschaft, die die Hausherren in der zweiten Halbzeit permanent in ihre eigene Hälfte drängten. "Der Lange hat uns heute ganz alleine die drei Punkte gerettet", meinte SCK-Fußballchef Jupp Breuer nach dem Schlusspfiff. Gemeint war Torwart Dirk Hermes, der in der zweiten Spielhälfte zwangsläufig in den Mittelpunkt des Geschehens rückte, weil seine Vorderleute es einfach nicht schafften, Ruhe ins Spiel zu bringen. Kaum war mit Mühe und Not ein Angriff der Gäste abgefangen, wurde meist der Ball planlos nach vorne geschlagen, so dass postwendend der nächste Angriff gen SCK-Tor rollte.

Die größte Rettungstat vollbrachte Hermes, als der DSC in der 86. Minute mit Javier Lopez über die rechte Seite angriff und der eine präzise Flanke auf den völlig freistehenden Mohamed Al Haddaue schlug. Dessen wahrlich nicht schlecht platzierten Kopfball parierte Hermes mit einer blitzschnellen Fußabwehr. "Ich weiß auch nicht mehr, was ich den Spielern erzählen soll", meinte denn auch ein ratloser SCK-Trainer Michael Habermann, "wir üben den kontrollierten Spielaufbau oft genug im Training." Schwer verständlich war auch, wieso die Kapellener ihren Anhang so lange zittern ließen, denn die Chancen waren da, um die Partie vorzeitig zu entscheiden.

Nachdem der erste Elan des DSC in Hälfte verpufft war, hatten die Gastgeber die Partei ganz gut in den Griff bekommen. So kam es auch nicht überraschend, dass der SCK in der 24. Minute nach einer Ecke des wieder einmal stark aufspielenden Dalibor Cvetkovic durch einen Kopfball von Markus Rombey in Führung gingen. Auch danach sorgte Cvetkovic für mächtig Druck über die linke Seite, ohne das seine Mannschaftskameraden Profit hätten daraus schlagen können.

Den zweiten Durchgang eröffnete der ansonsten auf der rechten Seite recht blasse Torsten Müllers mit einem tollen Schuss aus spitzem Winkel, den DSC-Keeper Lars Zakrzenski gerade noch über Tor faustete. Müllers war es auch, der in der 60. Minute bei einem der wenigen gut vorgetragenen Konter zu unkonzentriert war und seinen Pass nicht zum freistehenden Markus Rombey brachte.

Kaum zu glauben war, dass in der 75. Minute kein Tor fiel, als Markus Rombey einen Ball abfing und im 16er alles richtig machte, dann aber aus zehn Metern unbehindert nur den Pfosten traf. Wie der Sieg zustande kam, darüber wird in zwei Wochen niemand mehr sprechen, doch eine Mannschaft wie der SCK muss höhere Ansprüche haben. David Beineke

(NGZ)
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