Der TuS Grevenbroich ist Kreispokalsieger, und (fast) keiner hat's gemerkt. Nur rund hundert Zuschauer wollten den deutlichen 5:1-Endspielsieg des Landesligisten am vergangenen Dienstag über den Bezirksligisten VdS Nievenheim in Gustorf sehen. Für VdS-Trainer Manni Giesen ganz klar eine Folge der falschen Terminierung. "Warum trägt man ein solches Finale nicht zum Beispiel am Vatertag aus?" fragt er.

Angesichts der Tatsache, dass TuS-Coach Hans-Günter Plücken während der Partie auf einem Nebenplatz mit den Ersatzspielern eine lockere Trainingseinheit absolvierte, schimpfte er. "Traurig vor allem für die kleinen Vereine, für die der Pokal noch etwas zählt. Wenn Mannschaften wie der TuS Grevenbroich oder der VfR Neuss keine Lust haben, sollen sie doch erst gar nicht mitspielen." Weil auch der Fußballkreis fürs Finale nicht unbedingt mit großem Elan die Werbetrommel rührte, fragt Giesen traurig: "Welchen Stellenwert hat der Kreispokal überhaupt noch?" Mit der Vorstellung seiner Mannen war er dagegen leidlich zufrieden. "Wir waren immerhin kein Kanonenfutter." Die Bestnoten in seinem Team verdienten sich Thomas Tröster und Andreas d'Heur, die den Favoriten vor allem in der Anfangsphase mächtig ins Schwitzen brachten.

Wenig Arbeit mit dem äußerst fairen Finale hatte der souveräne Schiedsrichter Stefan Rauschenberg (VfR Büttgen), dem an der Seitenlinie Wolfgang Huhle (SG Neukirchen/Hülchrath) und Markus Flemm (1.FC Grevenbroich-Süd) assistierten. Den Unmut der Nievenheimer zog er sich nur in einer Szene zu: Als TuS-Keeper Stefan Willkomm und Thomas Tröster in der 52. Minute beim Spielstand von 3:1 im Strafraum aneinander gerieten, "hätte es einen Elfmeter geben müssen", kritisierte Giesen. Schwamm drüber!

Ein interessanter Spieler verstärkt zurzeit A-Kreisligist SV Bedburdyck/Gierath. Der 20-jährige Frank Weidner war zuletzt Vertragsamateur bei Borussia Mönchengladbach, für deren Reserve er in der Oberliga kickte. Nach Querelen mit Coach Norbert Meier sah Weidner dort keine Perspektiven mehr und sucht nun einen neuen Verein. In der Übergangszeit hält er sich beim SV fit, ist für die Elf von Trainer Jürgen Kremer bis zum Saisonende spielberechtigt. In seinen ersten beiden Spielen gegen Jüchen/Garzweiler und Vatan traf Weidner jeweils ein Mal, doch seine Zukunft soll verständlicher Weise nicht in der Kreisliga A liegen: In der vergangenen Woche absolvierte der junge Offensivspieler ein Probetraining bei Hertha BSC Berlin, das von Nationalspieler Sebastian Deisler , einem alten Spezi aus Gladbacher Zeiten, vermittelt wurde.

Was schon länger gemunkelt wurde, ist nun offiziell: Willi Mertens wird zum Saisonende als Trainer des A-Ligisten FSV Vatan ausscheiden. "Ich suche neue Herausforderungen", sagt Mertens. Wie diese aussehen werden, ist noch unklar. Sein Nachfolger als FSV-Coach heißt Efraim Flores , derzeit noch in Diensten von Liga-Konkurrent SVG Weißenberg.

Showdown im Jugendfußball: In der Bestengruppe der A-Junioren gibt es heute Abend um 19 Uhr ein waschechtes Endspiel um den Titel. In einem vorgezogenen Spiel des letzten Spieltags treffen auf dem Höhenberg der Tabellenzweite TSV Bayer Dormagen und der VfR Neuss aufeinander. Die Ausgangslage ist schnell zusammengefasst: Der TSV Bayer, derzeit mit zwei Punkten Rückstand auf den VfR, braucht einen Sieg, um sich den Titel zu sichern. Den Neussern reicht ein Remis zur Meisterschaft. "Ich bin guter Hoffnung, dass wir das Spiel gewinnen. Aber auch eine Niederlage würde nichts daran ändern, dass wir eine tolle Saison gespielt haben", meint VfR-Coach Ralf Criens .

Und noch einmal VfR Neuss: Während die Seniorenmannschaft nach dem Abstieg in die Landesliga vor dem Umbruch steht, sind im Juniorenbereich die Weichen für die kommende Saison gestellt. Ab der neuen Spielzeit wird es zwei A-Jugend-Teams geben. Für die erste Mannschaft wird weiterhin Ralf Criens verantwortlich sein, die Reserve coacht Seppi Stumpilich , bisher Co-Trainer von Criens. Als Trainer der B-Jugend bleibt Varol Besikoglu im Amt.

In dem Bestreben, für die kommende Saison eine starke Mannschaft zusammenzustellen, musste Bezirksligist Rheinwacht Stürzelberg zwei Rückschläge verkraften: Zunächst kündigte der torgefährliche Spielmacher Ante Galzina (15 Treffer) an, dass er demnächst das Trikot des Lokal- und Ligarivalen VdS Nievenheim tragen wird, dann gab es einen Korb von Torsten Wimmer, der lieber weiter für den A-Kreisligisten SC Grimlinghausen kickt.* Zuwachs bekommt der SC Grimlinghausen. In der kommenden Saison, so war zu hören, erhält Coach Siggi Ameln Unterstützung von Marco Classen, der nach Gastspielen in Wevelinghoven und beim VfR Neuss als Co-Trainer nach "Hippelank" zurückkehren soll.

Fündig geworden ist auf dem Spielermarkt auch der potenzielle Bezirksliga-Meister 1..FC Grevenbroich-Süd. Vom Lokalrivalen BV Wevelinghoven angelte sich der Klub Sturmführer Ahmet Atabay, der mit FC-Trainer Herbert Clemens bereits erfolgreich bei der SG Orken/Noithausen zusammengearbeitet hat. Zudem bestätigte der Zweite Vorsitzende Berthold Holz das Interesse an Bogdan Matyasik vom Verbandsligisten VfR Neuss. "Anfang nächster Woche stehen noch Gespräche mit zwei Stürmern an, dann sind wir mit der Personalplanung durch."

Die Torjäger der Bezirksliga, Gruppe fünf: 23 Tore - Alen Hrsto (Rheinwacht Stürzelberg); 15 Tore - Ante Galzina (Rheinwacht Stürzelberg), Thorsten Paulsen (SV Mönchengladbach 10); 14 Tore - Markus Reck (SV Glehn), Pero Poropatic (1..FC Grevenbroich-Süd), Thomas Schmitten (VfB Korschenbroich), Andreas Dunklau (FC Zons), Bostjan Dobersek (RW Venn); 13 Tore - Christian van der Heusen (DJK Gnadental), Andrei Akinin (1..FC Grevenbroich-Süd), Dirk Welter (TuS Hackenbroich), Thomas Tröster (VdS Nievenheim); 12 Tore - Markus Bein (FC Delhoven), Markus Esser (TuS Hackenbroich), Andreas d'Heur (VdS Nievenheim), Uwe Junkers, Ahmet Atabay (beide BV Wevelinghoven); 11 Tore - Christian Buddewig (VfB Korschenbroich), Hans-Peter Thissen (VdS Nievenheim), Detlef Wingerath (SC Hardt), André Theißen (Fortuna Mönchengladbach).

Die Torjäger der Bezirksliga, Gruppe sechs: 24 Tore - Marcel van T'Hek (SW Elmpt), Adalet Günar (GSV Moers); 19 Tore - Akram Khader (SV St. Tönis); 17 Tore - Marco Bock (TSV Kaldenkirchen); 16 Tore - Oktay Özdemir (MSV Moers); 15 Tore - Marco Claaßens (VfR 20 Krefeld); 14 Tore - Sandro Scholten (VfR Fischeln); 13 Tore - Uli Haas, Michael Ploenes (beide TSV Kaldenkirchen), Dirk Wallrafen (Linner SV); 12 Tore - Hans-Jörg Criens, Cihangir Koca (beide SW Elmpt), Micky Hubrach (VfR Fischeln), Abdel Aziz Zenzoul (GSV Moers), Christoph Zrenner (DJK/VfL Willich); 11 Tore - Frank Fahsbender (VfR Büttgen).

Die Torjäger der Kreisliga A: 20 Tore - Kartal Zileoglu (SV Bedburdyck/Gierath); 19 Tore - Aykut Sevim (SC Grimlinghausen); 18 Tore - Stefan Melsa (SV Rosellen), Tim Oppermann (SV Uedesheim); 16 Tore - Thorsten Schnitzler (TuS Grevenbroich II), Wolfgang Schillings (Agrupacion Asturiana), Oliver Nikolic (Holzheimer SG); 15 Tore - Ruben Cueto (Agrupacion Asturiana), Ibrahim Akbulut (FSV Vatan); 14 Tore - Markus Baltrock (SV Rosellen); 13 Tore - Sven Nilgen (SV Uedesheim).

Einen neuen Trainer für seine in der Kreisliga C kickende zweite Mannschaft sucht der SV Glehn. Klaus Ihde hört nach der Saison auf. SV-Vorsitzender Hans-Jürgen Reck: "Wer mithelfen will, hier eine junge Mannschaft mit Perspektive aufzubauen, ist bei uns genau richtig."

Am Samstag beginnt die Sportwoche des TuS Reuschenberg: Los geht es dann ab 12 Uhr mit der Saisonabschlussfeier der Fußball-Jugend. Von 13 bis 16 Uhr codiert die Polizei Fahrräder, um 18 Uhr beginnt die Fete "Heiß auf Rot-Weiß" mit DJ Jo. Am Sonntag ab 10.30 Uhr rollt beim D-Jugend-Turnier um den "Heinz-Mohren-Wanderpokal" das Leder. Teilnehmer sind: VfL Bochum, 1.FC Köln, FC Schalke 04, GFC 33 Grubbenvorst/Niederlande, SC Kapellen, U11-Kreisauswahl, SV Rosellen, DJK Rheinkraft, Teutonia Kleinenbroich, SF Neersbroich und TuS Reuschenberg. Die Endspiele werden gegen 16.45 Uhr angepfiffen. Daneben lockt das große Kinderfest mit Abenteuer-Kletterwand, Hüpfburg, Torwandschießen, Riesen-Kicker, dem Auftritt der Tanzgruppe "Popcorn" und einer großen Tombola. Am Mittwoch ab 18 Uhr wird auf dem Kleinfeld gekickt.

Der Fußballverband Niederrhein (FVN) zählt aktuell 328.603 Mitglieder. Größter Kreis mit insgesamt 29.727 Mitgliedern ist der Kreis Kleve/Geldern. Dahinter folgen: Duisburg/Mülheim/Dinslaken (29.710), Rees/Bocholt (28.666), Düsseldorf (25.619), Kempen/Krefeld (25.579) und Grevenbroich/Neuss (22.569). Kleinster der 14 Kreise ist mit nur 9.399 Mitgliedern der Kreis Remscheid.

Nach dem DFB-Bundestag in Magdeburg werden zahlreiche Satzungsänderungen in der Spielordnung wirksam, über die der Fußballverband Niederrhein seine Vereine in den kommenden Wochen vor Ort informieren will. Am 31. Mai um 19 Uhr wird im Kreis Grevenbroich/Neuss Dieter Hügel zu Gast sein. Treffpunkt ist das Vereinsheim des SC Kapellen. Am 15. Juni ab 19.30 Uhr ("Alte Eiche") klärt Hügel die Fußballer in Mönchengladbach und Viersen auf.

Das letzte Saisonspiel wird für Fußball-Landesligist SC Kapellen wohl ausfallen. Wie stets am Schluss-Spieltag feiert Kapellen dann Schützenfest, und einer von SCK-Chef Jupp Breuer schon lange angeregten Spielverlegung wollte Gegner TSV Bayer Dormagen dann für Breuer ganz überraschend nicht nachkommen. "Weil zu den Ausweichterminen einige Spieler aus beruflichen Gründen fehlen würden", so TSV-Trainer Ralf Frohs . Breuer verärgert: "Eigentlich war das alles schon lange abgesprochen. Außerdem geht es ja praktisch um nichts mehr, sonst hätten wir doch gar nicht verlegen dürfen. Jetzt spielen wir wohl nicht, bezahlen die fällige Strafe, Dormagen kriegt die Punkte und Feierabend!"

Wieder beim SC Schiefbahn auf der Trainerbank wird Peter Vogel Platz nehmen. Nachdem der alte Vorstand ihn im Dezember erst vor die Tür gesetzt hatte, setzt die gerade neu installierte SCS-Führung nun wieder ganz auf die Motivationskünste des Kaarsters. Der will das Team des Verbandsliga-Absteigers kräftig verjüngen und einen neuaufbau einleiten. -ang/-leu/-sit