Fußball Weitere Aufwertung fürs Kreispokalfinale

Holzheim · Nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand am Montag das Endspiel im Pokalwettbewerb des heimischen Fußballkreises statt. Ausrichter Holzheim ging einen neuen Weg, die Resonanz war sehr gut. 

 Dicht gedrängt standen die Zuschauer, um am Ostermontag in Holzheim das Kreispokalfinale zu verfolgen.

Dicht gedrängt standen die Zuschauer, um am Ostermontag in Holzheim das Kreispokalfinale zu verfolgen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Wie einst die Profis des FC Bayer München in der Champions League träumte auch der Fußball-Landesligist Holzheimer SG in diesem Jahr von einem „Finale dahoam“. Doch im Gegensatz zu den großen Bayern erfüllte sich der Traum der HSG nicht, denn im Halbfinale des Kreispokalwettbewerbs im Fußballkreis Grevenbroich/Neuss war beim Bezirksligisten VfL Jüchen/Garzweiler Endstation. So waren die Holzheimer zum Zuschauen verdammt, als sich am Ostermontag Jüchen auf ihrer Anlage an der Reuschenberger Straße gegen den Landesligisten SC Kapellen mit 2:1 den Titel sicherte. Eine Beobachterrolle, mit der die HSG-Verantwortlichen zumindest im Nachhinein aber ganz gut leben können. „So konnte ein großer Teil der ersten Mannschaft mithelfen“, sagt Willi Kollenbroich, bei den Holzheimern für die Pressearbeit zuständig.

Und jede helfende Hand war am Montag sehr willkommen. Letztlich waren es gut 40 Menschen aus dem Verein, die anpackten, um das Comeback des Kreispokalfinales zu einem Erfolg zu machen. Ursprünglich hatte sich die HSG 2020 anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens um die Ausrichtung beworben, doch dann sorgte die Corona-Pandemie für zwei Jahre ohne Pokalendspiel. Die Holzheimer blieben aber am Ball und nutzten die unfreiwillig lange Vorbereitungszeit, um der ohnehin beliebten Veranstaltung mit einem neuen Konzept frisches Leben einzuhauchen. Zusammen mit den heimischen Event- und Marketing-Agenturen von Marc Pesch und Dustin Thissen entwickelten sie Ideen und stießen damit beim Fußballkreis auf offene Ohren. „Uns ist einfach wichtig dafür zu sorgen, dass das Pokalfinale bei den Vereinen und in der Öffentlichkeit eine größere Wertigkeit bekommt. Wir wollen, dass es sich als Highlight-Veranstaltung etabliert. Dann kommen automatisch auch mehr Zuschauer und die beteiligten Vereine profitieren“, sagt der Kreisvorsitzende Dirk Gärtner.

So arbeiteten die Holzheimer mit ihren Partnern nicht nur daran, am Finaltag durch unterschiedliche kulinarische Angebote, eine professionelle Moderation und diverse Aktionen auf der Anlage für gute Laune zu sorgen, schon im Vorfeld ging es darum, auf allen medialen Kanälen auf die Veranstaltung in ihrer neuen Form aufmerksam zu machen. Mit Erfolg: Denn bei traumhaftem Frühlingswetter pilgerten über 700 Menschen zur Johann-Dahmen-Sportanlage und sorgten beim Ausrichter für große Verblüffung. „Wir hatten mit 300 bis 400 Zuschauern kalkuliert. Es waren aber fast doppelt so viele und einige blieben sogar noch lange bis nach dem Schlusspfiff. Erst um 20.30 Uhr war Schluss“, sagt Willi Kollenbroich.

Dass die HSG trotz des großen Aufwands gar nicht mit so einem großen Zuspruch gerechnet hatte, lag an dem vom Fußballkreis ausgesuchten Termin für das Pokalendspiel. Parallel war nämlich ein kompletter Spieltag von der Bezirksliga bis hinunter in die Kreisliga C angesetzt. Also jede Menge potenzielle Zuschauer, die gar nicht nach Holzheim kommen konnten, weil sie selbst kicken mussten. „An einem anderen Tag wären locker über 1000 Zuschauer gekommen“, meint Willi Kollenbroich.

Entsprechend hatte sich der Fußballkreis im Vorfeld jede Menge Kritik gefallen lassen müssen – nicht nur von den Trainern der Finalisten, die sich angesichts der Corona-Strapazen ein freies Osterwochenende für ihre Spieler gewünscht hätten. Kreisvorsitzender Dirk Gärtner verweist darauf, dass das Pokalfinale schon terminiert war, bevor auf Kreisebene die Emtscheidung fiel, den Ostermontag wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie als Ausweichspieltag zu nutzen. Gleichwohl nimmt er die Kritik an und verspricht, sich künftig mit den Vereinen noch enger abzustimmen. Dennoch rät er davon ab, die negativen Aspekte zu sehr in den Fokus zu rücken: „Die Holzheimer und ihre Partner haben das toll gemacht, von der Organisation war ich begeistert. Das Ergebnis zeigt doch, dass wir gut unterwegs sind.“

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