Dormagen bleibt dem Spitzenreiter auf der Spur Müllers später Treffer war Gold wert
Als sich Spieler und Zuschauer im Bayer-Stadion wohl schon mit einem Remis abgefunden hatten, schlug Dormagens Oliver Müller zu. Der pfeilschnelle Stürmer köpfte in der 89. Spielminute das Tor zum 3:2-Erfolg des Landesliga-Zweiten TSV Bayer Dormagen über den SV Wersten 04. Noch schöner als der Siegtreffer war allerdings die Vorarbeit von Jörg Ferber.
Der TSV-Spielertrainer hatte einen Steilpass auf der linken Angriffsseite aufgenommen und aus der Luft mustergültig in den Strafraum geflankt. "Das war ein unverdienter Sieg", ärgerte sich Werstens Coach Uwe Ordelheide. Sein Kollege Jörg Ferber, der sich nach 72 Spielminuten für Andreas Wincierz eingewechselt hatte, schien dies nur am Rande zu interessieren. "Eine Spitzenmannschaft muss nicht immer gut spielen, sie muss gewinnen", konterte er.
Die 200 Zuschauer auf dem Höhenberg sahen keine hochklassige, aber eine jederzeit spannende Begegnung. Den besseren Start erwischten die robust zu Werke gehenden Gäste, für die Goalgetter Norbert Jung in der zehnten Spielminute zur 1:0-Führung abstaubte. Vorangegangen war eine feine Hereingabe von Ali El Aisatti, der am schnellsten reagierte, nachdem die Dormagener Abseitsfalle versagt hatte.
Die Hausherren sorgten meist dann für Gefahr, wenn die Aktionen über die Außenbahnen liefen. So in der zwölften Spielminute, als sich Oliver Müller auf der rechten Seite durchsetzte und Volkan Öktem bediente. Doch der Dormagener A-Jugendliche verfehlte das SV-Gehäuse nur knapp. 18 Minuten später flankte Jerome van der Heusen von rechts in den Strafraum, wo Werstens Ralf Krüll das Leder mit dem Kopf unglücklich zum 1:1-Ausgleich über die Linie bugsierte.
Die Dormagener Führung verhinderte in der Folgezeit SV-Keeper Peter Gonzalez, der zunächst einen Kopfball von Kai Pelzer über die Latte lenkte (38.) und bei einem sehenswerten Fernschuss von Jerome van der Heusen zur Stelle war (43.). Zehn Minuten nach der Pause lenkte Gonzalez einen Schuss von Öktem mit den Fingerspitzen noch an die Latte. Das Heft nahmen im zweiten Abschnitt jedoch die Werstener in die Hand.
Insbesondere die beiden Angreifer Norbert Jung und Soner Derim, denen die TSV-Verteidiger Thomas Apel und Steffen Rütgens zu viel Spielraum ließen, brachten die Dormagener Abwehr in Bedrängnis. Derim war es auch, der in der 61. Spielminute im Gewühl die Übersicht behielt und die Gäste erneut in Führung brachte. "Bei den vielen Kontern hätten wir höher führen müssen", meinte Uwe Ordelheide.
Doch Kampf, Glück und eine großartige Moral brachten den TSV-Akteuren noch den Sieg. Öktem gelang nach schöner Vorarbeit von Müller das 2:2 (69.), ehe Müller für den Schlusspunkt sorgte. "Die Mannschaft hat Moral gezeigt", konstatierte ein zufriedener Jörg Ferber. omo
