Korschenbroich Mörderisch leckere Kalender-Rezepte
Korschenbroich · Vier Köche und eine Krimiautorin aus Korschenbroich haben Rezepte zum neuen Kalender des Gladbacher Volksvereins beigesteuert.
Die Tatverdächtigen kommen alle aus der Region. Zwölf Köche, davon vier aus Korschenbroich — dazu fast ebenso viele Krimiautoren und ein paar Mitglieder des Volksvereins Mönchengladbach. Wer von ihnen hat die Tat begangen, also die Idee zum neuen Kochkalender "Mörderisch lecker" des Volksvereins gehabt? Na? Der Fall ist schnell gelöst, denn einer der Mittäter gibt ein Geständnis ab: "Das war Hermann-Josef Kronen", sagt Jutta Profijt. Kronen, Geschäftsführer des Volksvereins, bat die in Korschenbroich lebende Krimiautorin um Unterstützung. Gemeinsam warben die beiden dann andere Autoren und Profiköche an, die Rezepte zum Kalender für 2013 beisteuerten. Jetzt gibt es ihn im Handel.
"Wir geben den Kalender zum 30-jährigen Bestehen des Volksvereins heraus", nennt Hermann-Josef Kronen das Tatmotiv. Seit drei Jahrzehnten bietet die gemeinnützige Gesellschaft gegen Arbeitslosigkeit Langzeitarbeitslosen Fortbildungen — und damit Lebensperspektiven — an. Zur Feier des Jubiläums sollte es etwas Besonderes geben — wie zum Beispiel einen Kochkalender. Schließlich seien die Themen Kochen, Essen und Ernährung für die Arbeitslosen wichtige Lebens-Mittel, mit denen sie einen Zugang zu Bildungs-, Arbeits- und Begegnungsangeboten fänden, erläutert der Kleinenbroicher Kronen.
Neben Jutta Profijt beteiligen sich aus Korschenbroich die vier Köche Franz-Josef Stappen (Gasthaus Stappen), Bertel Peiffer (Zur Traube), Peter Schmitt (Liedberger Landgasthaus) und Frank Simon (Olio) an dem Projekt. Jeder von ihnen lieferte ein Rezept: Stappen eins für Mango-Linsensalat, Peiffer für Matjes-Tatar mit Reibekuchen, Schmitt für einen Rösti-Burger, Simon für Königsberger Klopse und Jutta Profijt für das Gericht "Der Gärtner isst wie der Mörder" mit Gartengemüse und Chili.
"Die Rezepte sollten nicht nur nachkochbar sein, sondern das auch noch für kleines Geld", sagt Peter Schmitt. Ziel sei zu zeigen, "was man alles Leckeres mit Obst und Gemüse anstellen kann". Für vier Personen sollten die Zutaten etwa zehn Euro kosten, ergänzt Frank Simon.
Insgesamt 24 Rezepte enthält der "Mörderisch lecker"-Kalender, von "Tödlicher Auflauf" über "Tote Beete weinen nicht" bis hin zu "Das Schweigen der Muschelnudeln" und "Hauen und Spargelstechen". Als Autoren aus der Region sind unter anderem Rebecca Gablé, Arnold Küsters, Brigitte Glaser und Horst Eckert beteiligt. Acht Köche zum Beispiel aus Mönchengladbach, Nettetal, Neuss und Wegberg mischen außerdem mit. Auch drei Kochgruppen des Volksvereins steuerten Rezepte bei: "Baskisches Hähnchenrisotto", "Paprika-Hackbraten" und "Teufelsbraten".
500 Kalender hat das Sozialunternehmen drucken lassen. Für einem guten Zweck: Der Erlös fließe in das Vereinsangebot für Langzeitarbeitslose, sagt Hermann-Josef Kronen. Dabei gehe es um Bilden, Begegnen, Beraten, Arbeiten und Wege aus der Isolation.
