Aktion des Rhein-Kreises Neuss Mitgliederkampagne soll Vereinen helfen

Rhein-Kreis · Während der Corona-bedingten Lockdowns klagten auch viele heimische Vereine über einen Verlust von Mitgliedern. Der Rhein-Kreis Neuss will mit der Image- und Werbekampagne „Come Back und mach(t) Sport“ gegensteuern.

 Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (l.) und Kreis-Sportdezernent Dirk Brügge machen selbst gerne Sport.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (l.) und Kreis-Sportdezernent Dirk Brügge machen selbst gerne Sport.

Foto: Dieter Staniek

Die Weltklasse-Turnerin Sarah Voss zeigt einen Teil einer Bodenübung, Zweitliga-Handballer Ian Hüter steigt zum Wurf hoch und eine Beachvolleyballerin hechtet dem Ball entgegen – begleitet von motivierender Musik zeigen etliche Leistungs- und Hobbysportler aus dem Rhein-Kreis Neuss in einem knapp anderthalbminütigen Video die Dynamik des Sports und die große Freude, die sie bei der Bewegung empfinden. Damit sind sie Teil einer Image- und Werbekampagne, die der Rhein-Kreis Neuss Anfang der Woche unter dem Slogan „Come Back und mach(t) Sport“ gestartet hat.

Der Ursprung dafür liegt schon einige Monate zurück. Anfang März, also als mitten im zweiten Lockdown noch gar nicht klar war, wann es möglich sein würde, wieder im Verein mit Gleichgesinnten Sport treiben zu können, beschäftigte sich der Kreissportausschuss mit den Hilferufen aus den Sportvereinen. Viele von ihnen waren in Not geraten, weil durch den Ausfall von Veranstaltungen und den Verlust von Mitgliedern perspektivisch finanziellen Engpässe drohen, im schlimmsten Fall sogar das Aus. Auch ein Rückgang des ehrenamtlichen Engagements deutete sich an. Am Ende beschloss der Kreissportausschuss, die Vereine mit einer gezielten Image- und Werbekampagne bei der Rück- und Neugewinnung zu unterstützen und stellte dafür 25.000 Euro zur Verfügung.

Damit ist der Rhein-Kreis Neuss allerdings nicht allein. Als sich der im Kreis für die Sportförderung zuständige Thomas Schütz mit einem Team daranmachte, zu überlegen, wie eine solche Kampagne aussehen könnte, stieß er auf eine Kampagne des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) namens „Comeback der Bewegung, Comeback der Gemeinschaft“, die dieselbe Intention verfolgt. Nach Rücksprache mit dem DOSB passte sich der Rhein-Kreis mit dem Design seiner Kampagne an, um den Wiedererkennungswert zu erhöhen. „Der DOSB war begeistert und wir konnten auf eine bundesweite Kampagne aufspringen, um unsere Botschaft noch breiter zu streuen“, erklärt Schütz.

Im Gegensatz zum DOSB arbeitet der Rhein-Kreis aber mit bewegten Bildern, um möglichst viele Menschen über die sozialen Medien zu erreichen. „Unsere Zielgruppe sind die 18- bis 35-Jährigen. Währen der Pandemie gab es weniger sportlicher Aktivität und Vereinsaustritte. Unsere Aufgabe ist es, die Menschen zurück zum Sport zu bringen“, sagt Dirk Brügge, Kreisdirektor und Kreis-Sportdezernent. Warum das so wichtig ist, betont noch mal Landrat Hans-Jürgen Petrauschke: „Bewegung fördert die Gesundheit und bekämpft sogar Krankheiten. Und Bewegung im Verein mit den sozialen Kontakten ist noch mal ganz besonders.“ Zentrales Element der Kampagne ist das eingangs erwähnte Video, das über die Facebook-Seite des Rhein-Kreises und die Homepage des Sportbundes Rhein-Kreis Neuss (KSB) Verbreitung finden soll. Darüber hinaus gibt es noch eine Mailingaktion des KSB an die Vereine im Kreisgebiet. Auch ein Gewinnspiel, bei dem es ein Sportstarterpaket im Wert von 240 Euro, Apple AirPods und einen Gutschein für Sportbekleidung (100 Euro) zu gewinnen gibt, soll bei der Verbreitung der Botschaft helfen.

Neben dem anderthalbminütigen Video gibt es noch 50 kurze Clips von maximal 15 Sekunden, in denen zum Beispiel Handballer und Säbelfechter des TSV Bayer Dormagen, Radsportler aus Büttgen, aber auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Kreisdirektor Dirk Brügge in kurzen, eingänglichen Botschaften deutlich machen, wie wertvoll es ist, den Weg (zurück) in die Vereine zu finden. Jeden Tag soll einer dieser Clips über Instagram veröffentlicht werden. Um die Reichweite zu erhöhen, werden alle Videos als bezahlte und zielgruppenspezifische Werbeanzeigen geschaltet. Auch führen alle Veröffentlichungen mit einem Link zu einem Vereinsregister, wo alle Interessierten sortiert nach Stadtgebiet und Sportart einen passenden Verein für sich heraussuchen können.

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