Ein Hochkaräter auf der Trainerbank des TuS Mit Zewe zurück in die Erfolgsspur

Von Dirk Sitterle

Von Dirk Sitterle

Er ist wieder da! Gerd Zewe, mit 440 Bundesligaeinsätzen immer noch Rekordhalter der mittlerweile in die Regionalliga abgetauchten Fortuna Düsseldorf, löst beim Fußball-Landesligisten TuS Grevenbroich Manfred "Manni" Benske ab, der am 11. Oktober den zurückgetretenen Hans-Günter Plücken ersetzt hatte. Am Dienstag leitete der 51-jährige, dessen Vertrag vorerst bis zum Saisonende datiert ist, bereits das erste Training. Bis zum Sommer 1998 stand der ehemalige Libero der Nationalmannschaft in Diensten des SC Kapellen. Sitzt am Sonntag im Spiel beim SV Straelen II auf der Trainerbank des Landesligisten TuS Grevenbroich: Ex-Nationalspieler Gerd Zewe. NGZ-Foto: M. Reuter

"Mit ihm haben wir einen Trainer verpflichtet, der fachlich in der Lage ist, mit guten Fußballern zu arbeiten", ist TuS-Präsident Norbert Gand überzeugt. Seinen Einstand gibt der in Düsseldorf wohnende Gerd Zewe am Sonntag beim SV Straelen II. An seiner Seite dann Manfred Benske, der sich vereinbarungsgemäß wieder auf seine Rolle als Co-Trainer beschränkt. "Wir haben mit ihm intensiv Rücksprache gehalten, und er hat diesen Schritt außerordentlich begrüßt", erklärte Gand und lobte noch einmal Benskes einwandfreien Charakter. "Er hat sich vorbildlich verhalten, stellte für den Verein sogar persönliche und private Interessen zurück."

Auch seine sportliche Bilanz kann sich durchaus sehen lassen: In vier Partien unter seiner Leitung verlor das Team nur einmal (1:3 beim SV Sonsbeck), teilte sich mit dem SV Mannesmann-Meer die Punkte (3:3), setzte sich in Thomasstadt-Kempen mit 4:1 durch und stürzte am vergangenen Sonntag mit einem 1:0-Erfolg vor heimischem Publikum den Tabellenführer 1. FC Viersen vom Thron. Genau diese Spiele nutzte Zewe, um sich ein Bild von der Leistungsstärke des einstigen Aufstiegskandidaten zu machen. Sein Eindruck: "In der Mannschaft steckt viel spielerische Substanz." Anpassungsprobleme befürchtet er nicht.

"Mit Frank Klasen, Marco Sautner und Christian Mausberg habe ich schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet, auch Torsten Wünsche und Lutz Wingerath kenne ich gut, wenngleich ich sie nie trainiert habe." Dass unter seiner Regie der Abstand zur um satte 13 Punkte enteilten Spitze (die möglichen drei Zähler aus dem Spiel gegen den VfR Neuss sind dabei noch nicht eingerechnet) wettgemacht werden könnte, daran verschwendet der passionierte Golfspieler (offiziell) keinen Gedanken. "Ich möchte, dass hier etwas zusammenwächst, die Ideen, die ich habe, in die Mannschaft reinbringen."

Eine Zusammenarbeit über den 12. Mai hinaus könne er sich deshalb sehr gut vorstellen. Den Kreis Grevenbroich-Neuss kennt er gut, hätte er den SC Kapellen 1998 doch um ein Haar in die Verbandsliga geführt. Danach wechselte er als Co-Trainer von Klaus Allofs zum damaligen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, coachte zuletzt den Verbandsligisten 1. FC Union Solingen, der ihn im Winter 2000 entließ. Keine schöne Erinnerung. "Eine komische Geschichte, die allerdings längst abgehakt ist." Vor fünf Wochen schließlich schlug er das reizvolle Angebot aus, die Regionalliga-Kicker des Bundesligisten VfB Stuttgart als Trainer zu übernehmen. "Das ging aus familiären Gründen nicht", begründet Zewe.

(NGZ)
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