Leichtathletik Mit Usain Bolt am Frühstücksbüffet

Leichtathletik · NGZ-Mitarbeiter Wolfgang Birkenstock traf am Donnerstag Karsten Dilla im Athletendorf der Leichtathletik-Weltmeisterschaften im südkoreanischen Daegu. Morgen steht für den Grimlinghausener Stabhochspringer im Trikot des TSV Bayer Dormagen die Qualifikation auf dem Programm.

 Noch wirkt Karsten Dilla ganz gelassen bei seiner ersten WM-Teilnahme. In der Nacht zu Samstag – in Daegu ist es dann bereits 10.40 Uhr – steht für den Stabhochspringer der Qualifikationswettkampf auf dem Programm.

Noch wirkt Karsten Dilla ganz gelassen bei seiner ersten WM-Teilnahme. In der Nacht zu Samstag – in Daegu ist es dann bereits 10.40 Uhr – steht für den Stabhochspringer der Qualifikationswettkampf auf dem Programm.

Foto: W. Birkenstock

Karsten Dilla ist mächtig beeindruckt. Das ganze Drumherum in Daegu, das WM-Stadion mitten in den grünen Bergen am Rande der Stadt, die umfangreichen Vorbereitungen auf den Saisonhöhepunkt der Leichtathleten, das riesige Athletendorf, der Medienrummel: "Ich haben nur den Vergleich zu den internationalen Jugendmeisterschaften. Das ist schon gigantisch hier."

Der Stabhochspringer des TSV Bayer Dormagen will sich davon aber nicht erdrücken lassen. Im Gegenteil. "Ich finde das nur super geil. Ich laufe den ganzen Tag mit einem Strahlen im Gesicht durch die Gegend." Seit Mittwoch ist Karsten Dilla im südkoreanischen Daegu. Zuvor war er mit seinen Teamkollegen eine knappe Woche auf der Ferieninsel Jeju.

Die Anreise dauerte fast einen Tag, war ein wahres Flughafen-Springen, führte von Düsseldorf über München, Seoul und Busan schließlich auf die Insel. "Aber das habe ich gut verkraftet. Ich brauchte zwei Tage für die Zeitumstellung." Es hat sich wohl gelohnt: "Das Hotel war sensationell." Und, auch nicht zu verachten: "Wir hatten eine Polizeieskorte vom Flughafen zum Hotel."

Da ging es los mit dem Beeindruckt-Sein. Mit seinem Coach, Stabhochsprung-Bundestrainer Jörn Elberding, wurde auf Jeju noch ein wenig an der Technik gefeilt. "Das ist mehr für das Gefühl. Jetzt kann man nicht mehr viel machen. Es geht darum, die Form zu halten." Und die sei gut, so Dilla.

"Das passt schon, da mache ich mir keine Sorgen." Das kann der 22-Jährige morgen unter Beweis stellen. Um 10.40 Uhr Ortszeit — in Deutschland 3.40 Uhr — treffen sich die Stabhochspringer zur Qualifikation. "Weiterkommen mit so wenig Aufwand wie möglich", so sein Plan, der nicht gerade als innovativ bezeichnet werden kann — das dürften alle Konkurrenzen auch vorhaben. Mit 5,72 bis 5,75 Meter sei man sicher im Finale, vermutet Dilla. "Vielleicht reichen auch schon 5,60 Meter im ersten Versuch."

Auf alle Fälle geht es Richtung seiner Bestleistung, die bei 5,72 Meter steht. Die will er zum Saisonhöhepunkt "sowieso angreifen", möchte sich das aber lieber für das Finale aufheben. Das Stadion hat er sich bereits angeschaut.

Den Mittwoch nutze er, nach lockerem Joggen und Dehnen, zur Ortsbesichtigung. Von der Stadt hat er noch nicht viel gesehen, dafür ist nach den Wettkämpfen noch Zeit. Dass die Koreaner "superfreundlich" sind, hat er aber schon festgestellt.

So verbringt er momentan die meiste Zeit im mehr als großzügig angelegten Athletendorf, das extra für die WM hochgezogen wurde. Mit seinem Disziplinkollegen Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) teilt er sich ein Zimmer. "Nur das Büffet haut mich nicht um", räumt er ein. Wenn man da aber von Weltmeister, Olympiasieger und Weltrekordhalter Usain Bolt angequatscht wird, verkraftet man auch das.

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort