Straßenkindern in Bolivien ein Zuhause geben Mit Olivia Molina kam dauerhafte Förderung

Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all......". Das ist ein Weihnachtslied, das jeder kennt. Und es könnte das Motto von Pfarrer Josef Neuenhofer aus Mönchengladbach sein. Er engagiert sich in La Paz, der Hauptstadt Boliviens, für Menschen, die sonst niemanden mehr haben, der ihnen hilft - Straßenkinder. So manche Spendenmark kommt aus Korschenbroich. "Motor" der "Kinder-Direkthilfe Korschenbroich" ist der 57-jährige Jürgen Hüsges. Glückliche Kinder suchen die Nähe zu Pfarrer Josef Neuenhofer aus Mönchengladbach: Der Seelsorger engagiert sich sei vielen Jahren in La Paz, der Hauptstadt Boliviens: Er holt die Jungen und Mädchen von der Straße, gibt ihnen Halt, Schutz und bietet ihnen ein Zuhause. Die Aktion wird von der Kinder-Direkthilfe Korschenbroich tatkräftig unterstützt.

Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all......". Das ist ein Weihnachtslied, das jeder kennt. Und es könnte das Motto von Pfarrer Josef Neuenhofer aus Mönchengladbach sein. Er engagiert sich in La Paz, der Hauptstadt Boliviens, für Menschen, die sonst niemanden mehr haben, der ihnen hilft - Straßenkinder. So manche Spendenmark kommt aus Korschenbroich. "Motor" der "Kinder-Direkthilfe Korschenbroich" ist der 57-jährige Jürgen Hüsges. Glückliche Kinder suchen die Nähe zu Pfarrer Josef Neuenhofer aus Mönchengladbach: Der Seelsorger engagiert sich sei vielen Jahren in La Paz, der Hauptstadt Boliviens: Er holt die Jungen und Mädchen von der Straße, gibt ihnen Halt, Schutz und bietet ihnen ein Zuhause. Die Aktion wird von der Kinder-Direkthilfe Korschenbroich tatkräftig unterstützt.

Erwartungsvolle Kinder vor der Mittags-Ausgabe im Kinderheim "Regenbogen". Wer dort keinen Platz hat, lebt auf der Straße und sucht sich für die Nacht in Garbnischen einen Schlafplatz (oben).

Er ist der "Motor" der "Kinder-Direkthilfe": Jürgen Hüsges aus Korschenbroich. NGZ-Foto: L. Berns -->

"Padre" Neuenhofer hat seiner alten Heimat und seinen Gönnern gerade einen Besuch abgestattet. Wenn Jürgen Hüsges im nächsten Jahr nach La Paz fliegt, gibt es einen Grund zur Freude: Dann nämlich wird endlich das Krankenhaus eröffnet, in dem Kinder und Arme behandelt werden.

Jürgen Hüsges ist ein bodenständiger Korschenbroicher. Er arbeitete bis vor einem Jahr als selbstständiger Versicherungsmakler, glaubt, dass das Leben es gut mit ihm gemeint hat. Deshalb möchte er gern etwas zurückgeben - denen, die im Schatten stehen.

Mit seiner Hilfsbereitschaft steht der begeisterte Schütze nicht allein da. Sein Zug, die "Lange Lulatsche", beweisen schon seit langem auch innere Größe. Sie engagierten sich erfolgreich für die Welthungerhilfe. Später mussten sie erfahren, dass die Karl-Heinz-Böhm-Stiftung "im Geld schwimmt" und die "Ceylon-Direkt-Hilfe" ist auf Dauer auch kein würdiger Spenden-Empfänger gewesen.

Jürgen Hüsges ist ein Fan von Olivia Molina. Nach einem Konzert der mexikanischen Sängerin im Jahre 1996 bringt er einen Pfarrer, der unter den Zuschauern war, mit dem Auto zum Bahnhof. Der erzählt ihm von den Straßenkindern in Bolivien. Der Mann heißt Josef Neuenhofer. Ein bescheidener Mann. Jemand, der Nächstenliebe praktizieren möchte. Jürgen Hüsges weiß: Dieser Mann kann die Spenden aus Korschenbroich bestens gebrauchen. Ruckzuck wird der Korschenbroicher Verein gegründet. Als Grundsatz gilt: "Wir helfen ohne Verwaltungskosten."

Viele Korschenbroicher, die einen Grund zum Feiern haben, verzichten auf Geschenke, bitten um eine Spende für die hilfsbedürftigen Straßenkinder. So kommt so manche Mark zusammen. Das ist gut so. In Alto Obrajes, einem am Hang gelegenen Ortsteil von La Paz, ist die Not besonders groß.

In der Hauptstadt Boliviens leben rund 5.000 Straßenkinder ohne irgendeine Bindung. Nachts sind sie dem rauen Klima in 3.600 Metern Höhe beinahe schutzlos ausgesetzt. Ein Platz in einer freien Grabnische ist heiß begehrt.

Pfarrer Josef Neuenhofer hat ganz Beachtliches geleistet: Er hat das bestehende Kinderheim auf Vordermann gebracht und einen Verein gegründet: "Arco Iris", "Regenbogen". 150 Jungen dun Mädchen leben und lernen dort. 500 bis 800 Kinder bekommen täglich für umgerechnet zehn Pfennige etwas zu essen. An den Groschen kommen sie schnell - sie bieten sich als Schuhputzer oder Parkwächter an. Die Hilfe des aus Mönchengladbach stammenden Pfarrers muss möglichst frühzeitig einsetzen. Wer zu lange auf der Straße gelebt hat, ist einfach kaputt, kann Mein nicht mehr von Dein unterscheiden, lehnt jede Ordnung ab. Die Mädchen werden Prostituierte. Bei den 150 Kindern im Heim ist Hopfen und Malz noch nicht verloren. Bei anderen ist der Padre nur noch so etwas wie ein Konkurs-Verwalter. Bei ihm können die jungen Menschen etwas Anständiges lernen. Mit Bäckerei und Schreinerei werden Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen und Einnahmen erzielt. Chef der Bäckerei ist übrigens auch ein Straßenkind - solche positiven Entwicklungen machen Mut, zeigen, dass sich das Engagement auszahlt.

Dieser junge Mann wird im März nach Deutschland kommen und sich die Bäckerei Huppertz einmal genau anschauen. Jürgen Hüsges weiß: "In punkto Sauberkeit kann er hier noch etwas lernen." Das Haus Betania gibt es bereits. Hier werden jeden Morgen 200 Kinder von alleinerziehenden Müttern aufgenommen. Das bislang ehrgeizigste Projekt macht große Fortschritte: Das Kinderkrankenhaus soll schon im Herbst fertig sein.

Zurzeit ist es noch so, dass sich die Türen der bestehenden Kliniken erst dann öffnen, wenn geklärt ist, dass die Behandlung auch bezahlt werden kann. Danach wird im Krankenhaus mit 60 Betten von Padre Josef Neuenhofer niemand fragen. Der Pfarrer hat allerdings immer wieder Jürgen Hüsges ein und dieselbe Frage gestellt: "Jürgen, kannst du wieder was locker machen?" Meistens konnte er. Das war gut so, denn mit dem Dollarkurs zogen auch die Preise an. Auch die Folgekosten werden hoch sein. Fünfzig Prozent trägt das Kindermissionswerk in Aachen, das von Winfried Pilz, der zuletzt Pfarrer in Kaarst war, geleitet wird. Wenn die Sternsinger in zwei Wochen klingeln, sollte man die Tür, sein Herz und schließlich auch das Portemonnaie öffnen.

Wer noch mehr für die Straßenkinder übrig hat und Pfarrer Neuenhofer gezielt unterstützen möchte: Jede Spendenmark an die Kinder-Direkthilfe Korschenbroich (Konto-Nummer 151 155, BLZ 310 512 40 bei der Stadtsparkasse Korschenbroich) kommt seiner Arbeit und damit den Kindern zu Gute. Rudolf Barnholt

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