Rudern Mit Kraftakt weit nach vorne gerudert

Neuss · Mächtig ins Zeug legte sich der Frauenachter des Neusser Rudervereins beim "Women's Head of the River Race" auf der Londoner Themse. Der 35. Platz unter 303 Booten bescherte gleich die Einladung zur nächsten Traditionsregatta.

 Auf der Themse auf dem Weg nach vorn: Der Frauenachter des Neusser Rudervereins belegte beim "Women's Head of the River Race" in London einen im Vorfeld kaum für möglich gehaltenen 35. Platz unter 303 Booten.

Auf der Themse auf dem Weg nach vorn: Der Frauenachter des Neusser Rudervereins belegte beim "Women's Head of the River Race" in London einen im Vorfeld kaum für möglich gehaltenen 35. Platz unter 303 Booten.

Foto: NRV/Jet Photographic

Jetzt ist erst einmal Erholung angesagt: "Gut, dass es bis zur Abfahrt ins Trainingslager noch anderthalb Wochen sind", sagt Susanne Angenendt. Hinter der Schlagfrau im Frauenachter des Neusser Rudervereins und ihren Mitstreiterinnen liegt ein anstrengendes, aber auch erfolgreiches Wochenende.

Und ein eindrucksvolles sowieso. Denn beim "Women's Head of the River Race" auf der Londoner Themse zwischen Chiswick und Putney belegte die Neusser Crew in der Besetzung Patricia Ogger, Nicole Geerkens, Ute Jennrich, Felina Landwehr, Simone Schmitz-Spanke, Franziska Horbach, Anja Cellar, Susanne Angenendt und Steuerfrau Kathi Golüke einen im Vorfeld kaum für möglich gehaltenen 35. Platz unter 303 Booten, die nach vier Meilen und 364 Yards (etwa 6,8 Kilometer) das Ziel am Putney Pier erreichten. "Sechzigste wollten wir werden, und dann das", staunt die Schlagfrau immer noch über die eigene Leistung, "wir waren richtig begeistert von uns selbst."

19:46,19 Minuten benötigten die neun Neusserinnen, überholten in dem auf Zeit gefahrenen Rennen, bei dem die Achter im Abstand von zehn Sekunden auf die Strecke gingen, zwei vor ihnen gestartete Boote und wurden von einem überholt, "das dann im Gesamtklassement ganz weit vorne landete. Wobei uns die Rangelei mit den beiden Booten, die wir überholt haben, ein paar Sekunden gekostet hat", sagt Susanne Angenendt. Der siegreiche Achter des Imperial College BCA war genau 100 Sekunden schneller als der NRV, das letzte gewertete Boot vom Pegworn BC mehr als fünf Minuten langsamer. "Im Ziel waren wir ganz schön kaputt", sagt die Schlagfrau, mit 47 Jahren die älteste in der buntgemischten Crew, in der noch zwei weitere "Ü40-Ruderinnen", aber auch eine angehende Abiturientin saßen, "statt zu feiern sind wir abends ziemlich schnell auf unsere Luftmatratzen gefallen und eingeschlafen."

Schließlich hatten die Neusserinnen vor dem Start schon eine zehnstündige Anreise per Kleinbus — bei dem am Zielort der Rückwärtsgang streikte — und Bootsanhänger — bei dem vor Abfahrt noch die Beleuchtung repariert werden musste — und zwei Trainingseinheiten auf der Rennstrecke, auf der auch die berühmte Regatta zwischen Oxford und Cambridge ausgetragen wird, hinter sich.

Lohn der Anstrengung: Gestern flatterte dem NRV eine Einladung zur Henley Womens's Regatta vom 21. bis 23. Juni ins Haus. "Wenn wir da jetzt mal nicht überschätzt werden", meint Susanne Angenendt. Zumal im Trainingslager auf dem Edersee ganz andere Belastungen anstehen: Statt Langstrecke wird dort die Sprintdistanz trainiert, denn die steht bei der am 11. Mai in Frankfurt startenden Ruder-Bundesliga auf dem Programm. Und in der wollen die "Rheinsprinter" von NRV und Germania Düsseldorf wieder vorne mitfahren.

(NGZ/rl)
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