Fechten Mit den „German Masters“ zurück auf die Fecht-Planche

Dormagen · Dringend benötigte Wettkampfpraxis für die Mitglieder des Bundeskaders.

 Olaf Kawald (r.), hier während des Weltcupturniers am Dormagener Höhenberg, sorgt sich um den Fecht-Nachwuchs.

Olaf Kawald (r.), hier während des Weltcupturniers am Dormagener Höhenberg, sorgt sich um den Fecht-Nachwuchs.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher/Zaunbrecher, Heinz (zau)

Es bewegt sich was im deutschen Fechtsport. Am Wochenende ist zum Start der von Max Hartung und Matyas Szabo (beide TSV Bayer Dormagen) gegründeten „Demaskiert Liga“ die Elite der deutschen Säbelfechter in Düsseldorf zu Gast, darüber hinaus hat sich auch der nationale Verband DFB mit einem alternativen Wettkampf-Konzept zurückgemeldet: Im Dezember treten bei sechs Veranstaltungen an drei Standorten bis zu 16 Bundeskaderathleten pro Disziplin gegeneinander an.

Die Miniserie nennt sich „German Masters“ und ist im coronabedingten und gerade verlängerten Teil-Lockdown quasi als Ersatz für die ausgefallenen Deutschen Meisterschaften gedacht. Da die Mitglieder des DFB-Bundeskaders weiterhin trainieren dürfen, „lag es nah, zumindest unseren Spitzenathleten ein alternatives Format anzubieten, bei dem sie sich endlich wieder messen können“, erklärt Sportdirektor Sven Ressel. Natürlich findet die Chose ohne Zuschauer, dafür aber, so der Verband, mit einem wasserdichten Hygienekonzept, das sogar über die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) aufgestellten Richtlinien hinausgehe, statt.

Auftaktveranstaltung ist am Wochenende 5./6. Dezember das Turnier in Leipzig in der Degen-Konkurrenz. Eine Woche später (12./13. Dezember) steht in Tauberbischofsheim das Florett im Mittelpunkt und vom 19. bis 20. Dezember sind in Bonn die Säbelfechter im Einsatz. In der ehemaligen Bundeshauptstadt wird auch der TSV Bayer Dormagen vertreten sein. So sehr sich Olaf Kawald, Sportlicher Leiter Fechten am Höhenberg, auch über die lange schmerzlich vermissten Einsatzmöglichkeit für seine Schützlinge freut, die Probleme sind damit nicht aus der Welt. „Denn es gibt ja auch noch Fechter und Fechterinnen unterhalb des Bundeskaders, die wir im Moment, ausgestattet mit Trainingsplänen, nur per Zoom betreuen können. Die gehen morgens fröhlich in die Schule, kommen dann aber nicht mehr in die Halle. Und wenn sie aus dem gewohnten Trott erst einmal raus sind, befürchte ich, dass wir einige von ihnen verlieren werden. Die strukturieren ihr Leben dann anders.“

Für die Topathleten ist mit den „German Masters“ immerhin Land in Sicht. Ressel verspricht nicht nur ein hochklassiges Teilnehmerfeld mit bereits für Olympia 2021 qualifizierten Fechtern sowie Medaillengewinnern bei Welt- und Europameisterschaften, sondern auch einen attraktiven Wettkampfmodus, der gewährleiste, dass alle Starter und Starterinnen Vorrundengefechte und mindestens ein K.o.-Duell haben werden. Wenn möglich, soll das Event sogar einen festen Platz im Wettkampfkalender bekommen.

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