Ringen Bei Neusser Ringern geht eine Ära zu Ende

Neuss · Mit dem „Final Six“ in Bonn-Duisdorf beendet Max Schwindt seine lange Karriere beim KSK Konkordia.

 Wechsel beim KSK: Max Schwindt (l.) geht, Erich Marjalke kommt.

Wechsel beim KSK: Max Schwindt (l.) geht, Erich Marjalke kommt.

Foto: -woi

Das „Final Six“ in der Sporthalle an der Schmittstraße in Bonn-Duisdorf, mit dem die Ringer in Nordrhein-Westfalen ihrer insgesamt wenig erbaulichen Mannschaftssaison noch ein wenig Glanz verleihen wollen, markiert für den KSK Konkordia Neuss auch das Ende einer Ära. Denn mit dem Kampf am Samstag (18 Uhr) gegen den KSV Simson Landgraaf um die Oberliga-Krone und dem damit (eigentlich) verbundenen Aufstieg in die Bundesliga macht Trainer Max Schwindt Schluss in Neuss.

Der ehemalige Weltklasseringer, abgesehen von einem kurzen Gastspiel beim VfK Schifferstadt, seit 1993 für den KSK im Einsatz, will sich in Zukunft ganz auf seine berufliche Tätigkeit in der populären Vollkontaktsportart „Mixed Martial Arts“ (MMA) konzentrieren. Eine Entscheidung, die Hermann J. Kahlenberg, Ehrenpräsident der Neusser Ringer und unermüdlicher Förderer des dreimaligen Junioren-Weltmeisters, zwar nachvollziehen kann, ihn jedoch sehr traurig stimmt. „Er wird uns vor allem als Persönlichkeit fehlen“, sagt er. Seine Aufgaben an und auf der Matte sollen sich in Zukunft Oleg Dubov (Griechisch-römisch) und Erich Marjalke (Freistil), der gerade dabei ist, seinen Trainerschein zu machen, teilen. Der 39-Jährige, der auch seinen Posten als 2. Vorsitzender Sport aufgibt, werde dem Verein aber als  Ehrenamtler in irgendeiner Form erhalten bleiben, versichert Kahlenberg. Dass der Deutsche Abonnementmeister, der von der C-Jugend bis zu den Männern alle nationalen Titel abgeräumt hat, dem KSK stets die Treue hielt, rechnet „HJK“ seinem Musterschüler hoch an. „Auch als Trainer ist er trotz guter Angebote immer in Neuss geblieben.“

Die Krönung könnte nun die Rückkehr ins Oberhaus sein. Doch den Sprung von der Oberliga direkt in die 1. Liga wagt der Verein nicht. „Wir lassen unsere jungen Ringer da nicht verheizen“, stellt Kahlenberg noch mal klar. Die mit dem Aufstiegsverzicht verbundenen Sanktionen durch den Deutschen Ringer-Bund empfindet er als „Strafe für unsere tadellose Nachwuchsarbeit. Uns hat der eigene Erfolg überholt.“ Den Weg, mit Talenten aus dem eigenem Stall, irgendwann die Eliteklasse zu entern, will der KSK indes unbeirrt fortsetzen. Kahlenberg: „Auch der Bundestrainer empfiehlt den jungen Ringern, in Neuss zu bleiben, weil sie bei uns optimal gefördert und gefordert werden.“ Unabhängig davon sei am Samstag eine schon an der Waage herbeigeführte Niederlage gegen den als niederländischen Klub nicht aufstiegsberechtigten KSV Landgraaf keine Option, stellt der Ehrenvorsitzende klar: „Wir ringen mit der besten Mannschaft und wollen gewinnen.“

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