Jüchen Mit 23 schon erfolgreicher Bierbrauer

Grevenbroich · Simon Esser ist Brauer und Mälzer – und ein guter dazu: Der 23-Jährige, der in Jüchen aufwuchs, wurde in Berlin als Prüfungsbester des Jahrgangs 2012 in seinem Beruf in ganz Deutschland geehrt. Nun studiert er in München.

Simon Esser ist Brauer und Mälzer — und ein guter dazu: Der 23-Jährige, der in Jüchen aufwuchs, wurde in Berlin als Prüfungsbester des Jahrgangs 2012 in seinem Beruf in ganz Deutschland geehrt. Nun studiert er in München.

Einen recht ungewöhnlichen Beruf hat Simon Esser aus Jüchen: Er ist Brauer und Mälzer — und er war nach der Gesellenprüfung mit 98 von 100 erreichbaren Punkten Prüfungsbester des Jahrgangs 2012 — in ganz Deutschland. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder und Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, ehrten ihn vor 1000 Gästen im Maritim-Hotel Berlin. Seit kurzem studiert Simon Esser an der Technischen Universität München in Weihenstephan Getränketechnologie und Brauwesen.

Bis knapp zwei Jahre vor dem Abitur am Gymnasium Jüchen hatte der jetzt 23-Jährige noch keine genaue Vorstellung, was er beruflich machen wollte. "Ich wollte einen Beruf, der mich interessiert und der mich später wirklich ernährt." Eine Radiosendung machte ihn schließlich aufmerksam auf das Berufsbild "Brauer und Mälzer".

Zunächst sammelte der Jüchener während der Ferien Erfahrungen — beim Berufspraktikum bei der Hausbrauerei Gleumes in Krefeld und der Brauerei Bolten in Korschenbroich, denn: "Ich wollte sicher sein und bin zudem technisch sehr interessiert", sagt Simon Esser.

An die Schulzeit schloss sich seine Ausbildung bei der König-Brauerei in Duisburg an, die er aufgrund seines Abiturs vorzeitig abschloss. "Während der Ausbildung steckte bei mir eine ganz andere Motivation und Leidenschaft dahinter", erklärt Simon Esser. Während der Ausbildung habe er ausnahmslos alle Klausuren im Einserbereich geschrieben.

Auch sonst war Einsatz gefragt, schließlich musste Simon Esser um drei Uhr aufstehen, um rechtzeitig in der Duisburger Firma sein zu können. Zudem war die Lehrzeit oft körperlich anstrengend. "Anfangs war ich regelmäßig erkältet, denn mal war es bei der Bierproduktion kalt — etwa um den Gefrierpunkt — und mal bis fast 40 Grad heiß."

Dass sich ein Studium anschließen sollte, war für Simon Esser von Anfang an klar. Mit straffem Zeitmanagement versucht er nun, die Kontakte zu seinen Eltern, seiner Schwester, seinem Schützenverein "Weiße Husaren II" und zu seiner Freundin lebendig zu halten.

Die Ehrung in Berlin wollten Simon Esser und seine Mutter Pia Esser zu einem zweitägigen Treffen mit Sightseeing nutzen. Doch die Reise in die Hauptstadt verlief nicht nach Plan: Wegen eines Streiks des Bodenpersonals auf den Flughäfen kam Pia Esser fünf Stunden später als geplant in Berlin an. Sohn Simon war bereits von München aus gelandet. Ihre Koffer sah die Mutter erst in Jüchen wieder — also gab's vor der großen Ehrung im Maritim-Hotel notgedrungen Shopping statt Sightseeing.

Nun heißt es für Simon Esser, weiter zu powern, um das anspruchsvolle Pensum an der Technischen Universität zu bewältigen.

(NGZ)
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