Korschenbroich Millionen für Klinikanbau

Korschenbroich · Die Niederrhein-Klinik musste oft Patienten abweisen, da der Platz fehlt. Trotz vieler Unsicherheiten im Gesundheitswesen wird in der Chefetage ein 40-Betten-Anbau geplant. Kosten: Mindestens sechs Millionen Euro.

 Die Korschenbroicher Niederrhein-Klinik aus der Vogelperspektive: Die Reha-Einrichtung soll um ein Bettenhaus erweitert werden. Ein Anbau im Bereich der Turnhalle und des Gartenteichs (links) ist angedacht.

Die Korschenbroicher Niederrhein-Klinik aus der Vogelperspektive: Die Reha-Einrichtung soll um ein Bettenhaus erweitert werden. Ein Anbau im Bereich der Turnhalle und des Gartenteichs (links) ist angedacht.

Foto: l: BERNS

Die Fachklinik für orthopädische und onkologische Rehabilitation hat seit ihrer Inbetriebnahme am 1. Oktober 1997 viele Neuerungen vorgenommen. Neben der veränderten Führung durch die Augustinus-Kliniken war zweifelsohne die Öffnung von der stationären in eine teilstationäre Reha-Einrichtung mit ambulanten Angeboten die gravierendste Veränderung.

Jetzt wird laut über eine Erweiterung der Niederrhein-Klinik nachgedacht. "Es ist ein Anbau mit 35 bis 40 Betten im Gespräch", bestätigte Reinhard Strauch (50), Geschäftsführer der Niederrhein-Klinik, auf Anfrage. Allerdings wollte er sich nicht festlegen lassen: "Es ist noch nichts entschieden."

Auch wenn Reinhard Strauch bevorzugt "von Überlegungen" spricht, ist ein Architekt eingeschaltet und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Anhand der Daten wird die Wirtschaftlichkeit ermittelt. Die Anforderungen an die Reha-Einrichtung sind nicht zum kleinen Preis zu haben. Die Baukosten werden bereits jetzt schon auf sechs bis sieben Millionen Euro geschätzt. "Wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, muss letztlich noch der Aufsichtsrat der Neusser Augustinus-Kliniken zustimmen", skizziert Strauch das Prozedere.

Zum Hintergrund: In der jüngsten Vergangenheit mussten immer wieder Patienten von der Niederrhein-Klink in Korschenbroich abgewiesen werden. "Ohne die demografische Entwicklung zu berücksichtigen, sind die Kapazitäten längst ausgeschöpft", war aus der Klinik-Verwaltung zu erfahren.

Dies gelte für die Orthopädie ebenso wie für die Onkologie — obschon der Bereich von Chefärztin Dr. Christa Hagen-Aukamp (Onkologie) verstärkt betroffen sei. Für den Anbau der Krebs-Patienten werden zurzeit mehrere Möglichkeiten angedacht. Favorisiert wird von den Planern der Bereich der Turnhalle. Die Grundfläche der Halle — ergänzt um den angrenzenden Teich — wäre für ein neues Bettenhaus perfekt.

Natürlich kann die Niederrhein-Klinik nicht auf die Turnhalle verzichten. Diese könnte aber auch an anderer Stelle eingerichtet werden. "Die aktuelle Deckenhöhe wird für die Anwendungen nicht benötigt", weiß Strauch. Für ihn kommt ein möglicher Baubeginn aber nicht vor Mitte 2011 in Betracht.

Eigentümer von Haus und Grundstück ist die Reha-Bau, eine 100-prozentige Tochter der Stadt Korschenbroich. Stadtkämmerer Bernd Dieter Schultze (60), Geschäftsführer der Baugesellschaft, gab sich jetzt wortkarg: "Ich weiß von den Überlegungen. Die Gespräche laufen noch."

(NGZ)
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