Lokalsport Mehr zu bieten als Schlämmer

Zur Schloss-Stadt an der Erft fällt den Verantwortlichen beim Gymnastikverein (GV) Waltrop, verdientes Mitglied der Basketball-Regionalliga West, offenbar nicht allzu viel ein. Also versucht der Tabellenneunte seine Fans mit dem Hinweis auf ein Gastspiel in der "Horst-Schlämmer-Stadt" zur Reise in die Sporthalle am Torfstecher Weg in Gustorf zu animieren.

Dort wartet am Samstag Abend (19 Uhr) indes nicht Hape Kerkeling auf das Team aus dem nördlichen Ruhrgebiet, sondern die Elephants Grevenbroich - und die sind heiß wie Frittenfett.

Denn fünf Spieltage vor Schluss ist das Titelrennen immer noch völlig offen. Gerade mal zwei Zähler trennen die Dickhäuter vom punktgleichen Spitzenduo Schwelmer Baskets und SVD 49 Dortmund. Zwar sind für Trainer Heimo Förster die von Ex-Coach Raphael Wilder betreuten Baskets immer noch erster Kandidat auf den Aufstieg, "aber wenn sich die Chance ergibt, greifen wir zu".

Schwelm könnte schon an diesem Wochenende wackeln, denn die Gäste aus Bochum überraschten auch schon an der Erft mit einem 76:71-Erfolg über damals allerdings schwer angeschlagene Elephants. Dortmund dagegen dürfte gegen das abgeschlagene Schlusslicht Meckenheim (ohne die Amerikaner Rashad Pride und Josh Mueller) einem lockeren Sieg entgegenstreben.

Den Blick auf die Konkurrenten hat Förster seinen Jungs freilich ohnehin verboten. Ihn interessiert für den Moment nur Waltrop. "Das ist unsere einzige Hausaufgabe." Die sollte möglichst mit zwei Punkten abgeschlossen werden. Keine Rolle sollte dabei spielen, dass Waltrop mit einem neuen Trainer anreist.

Schon beim im Ringen um den Klassenerhalt immens wichtigen 82:71-Sieg am vergangenen Samstag über Meckenheim saß für den zum FC Schalke 04 in die Pro A gewechselten Boris Kaminski sein Nachfolger Ralf Obermeit auf der Trainerbank. Der ist in Grevenbroich kein Unbekannter, unvergessen sind die packenden Duelle in der 2. Regionalliga mit den damals von ihm trainierten Bergheim Bandits. Sein Einstand in Waltrop verlief prächtig, immerhin beendete der Erfolg gegen Meckenheim eine Negativserie von vier Niederlagen in Folge.

Im Hinspiel hatten sich die Elephants weitaus schwerer getan als es der am Ende noch deutliche 94:79-Endstand vermuten lässt. Noch im dritten Viertel (61:64/32.) waren die Hausherren vor mehr als 700 Zuschauern dran, ehe die Erftstädter, bei denen mit Verwimp, Graves (je 20), Krausen (13), Wojdyla (12) und Bynum (10) fünf Akteure zweistellige Punktezahlen vorweisen konnten, den Sieg unter Dach und Fach brachten. Aufzupassen gilt es am Samstag vor allem auf Jamaal Brown, dem 1,99 Meter großen und 116 Kilogramm schweren Center aus den USA gelangen gegen Meckenheim satte 36 Punkte. In Herten Zweitliga-Erfahrung sammelte Stefan Fürst.

Die Favoritenrolle aber geht eindeutig an die Elephants - und wer weiß, vielleicht verbindet man in Waltrop mit Grevenbroich nach der Partie ja mehr als nur einen gewissen Herrn Schlämmer …

(NGZ)
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