Lokalsport Medaillen pflastern seinen Weg
Seit 1991 wohnt Uwe Neupert mit seiner Familie zwar in Achern, einer kleinen Stadt mit rund 25 000 Einwohnern in der Ortenau, doch seine Erfolge als Ringer holte er im Trikot des SC Motor Jena. Eine Medaillenschmiede im DDR-Sportsystem.
Neupert trainierte in Thüringen Seite an Seite mit Weltklasseathletinnen wie Heike Drechsler (Olympiasiegerin im Weitsprung 1992 und 2000), Marlies Göhr (Olympia-Gold 1976 und 1980 mit der 4x100-Meter-Staffel), Ruth Fuchs (Gold im Speerwurf bei Olympia 1972 und 1976) oder Petra Felke (Olympia-Sieg 1988 im Speerwerfen).
Ihm selber blieb eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen verwehrt - 1980 sprang in Moskau Silber heraus -, doch gilt er nach Edelmetall als der erfolgreichste Ringer Deutschlands. Von 1977 bis 1989 stand er auf internationalem Parkett insgesamt 19 Mal auf dem Treppchen, wurde dabei unter anderem zwei Mal Welt- und drei Mal Europameister. Zu seinen Glanzzeiten galt er als wahrer Schreck der Sowjetunion, die mit Prokoptschuk, Batnia, Dajudew, Ortkujew, Oganessian,Hutaba, Naniew, Magomedow, Habelow, Hadartzew und Atawow eine ganze Armada von Top-Ringern aufbot, um ihn am Siegen zu hindern.
Von seinen Erfahrungen profitiert nunmehr der Nachwuchs des AV Reilingen, Deutscher Mannschaftsmeister 1981/82. "Die Jungs haben Technik, aber keine Kraft", sagt der Vater zweier erwachsener Töchter. Auch im Berufsleben ist der 50-Jährige dem Sport verbunden geblieben. Im Unternehmen seines Ringer-Kollegen Erich Klaus, Vize-Europameister 1981 in Göteborg, kümmert sich Uwe Neupert, der ein Studium zum Diplom-Sportlehrer abgeschlossen hat, in Reilingen um den gesamten Fitnessbereich.
Auf die Matte steigt der 15malige DDR-Meister, der in der Bundesliga noch einige Jahre für den KSV Wiesental gerungen hatte, natürlich trotzdem noch regelmäßig. Mindestens einmal in der Woche steht Technik-Training auf seinem Programm, dazu liegt dem Schwergewichtler auch die eigene Fitness verstärkt am Herzen.
