Lokalsport Marienberg schnuppert am Triumph

Rhein-Kreis · Zwei zweite Plätze für Schulen aus dem Rhein-Kreis Neuss beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia" in Berlin.

Lokalsport: Marienberg schnuppert am Triumph
Foto: JTFO

Die Erkenntnis, etwas Außergewöhnliches erreicht zu haben, setzte sich bei den Neusser Hockey-Mädels erst ganz allmählich durch. Na klar, gerade hatten die Schülerinnen des Erzbischöflichen Gymnasiums Marienberg im Endspiel des in Berlin ausgetragenen Bundesfinales "Jugend trainiert für Olympia" mit 1:3 (Halbzeit 1:1) gegen das Gymnasium Martino-Katharineum Braunschweig verloren. "Natürlich ist man dann erstmal enttäuscht", warb Karla Geyer, die das Team gemeinsam mit der bis vor Kurzem für den HTC SW Neuss tätigen Trainerin Nina Lemmen betreute, um Verständnis.

Dabei gab es am Auftritt von Antonia Lonnes, Patricia Strunk, Lilly Otten & Co. rein gar nichts auszusetzen. Zum ersten Mal seit 2005 wieder dabei, pflügten die Neusserinnen quasi durchs Turnier: In den sechs über 2x12-Minuten gehenden Partien der Vor- und Zwischenrunde gelangen auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld in Zehlendorf blitzsaubere Siege über die Wilma-Rudolph-Oberschule Berlin (3:1), die Sachsenwaldschule Reinbek aus Schleswig-Holstein (4:1), das Humboldt-Gymnasium Weimar aus Thüringen (14:0), das Evangelische Gymnasium Kleinmachnow aus Brandenburg (9:1), das Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim (1:0) und die Oberschule an der Ronzelenstraße Bremen (6:1).

Im Halbfinale über 2x15-Minuten schossen die zweimal erfolgreiche Lilly Otten, Patricia Strunk und Celine Reinsch einen recht ungefährdeten 4:0-Sieg gegen das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium Hamburg heraus. Auch im Finale lief es zunächst gut, brachte Antonia Lonnes Marienberg doch mit 1:0 in Führung. Am Ende aber hatte das Team aus Niedersachsen, im Vorjahr selber im Endspiel unterlegen, "einfach ein bisschen mehr Körner als wir", gab Karla Geyer zu. Ihr Fazit: "Das Ergebnis geht schon in Ordnung. Wir sind Zweiter - alles gut."

Damit lag sie auf einer Wellenlänge mit ihrem Lehrer-Kollegen Jonas Owczarek, der mit dem Gig-Vierer mit Steuerfrau des Quirinus-Gymnasiums ebenfalls den zweiten Rang belegte. "Das ist großartig", resümierte er. Nach Platz fünf im Vorjahr hatte er für den Wettbewerb auf der Olympia-Regattastrecke von 1936 in Grünau die Parole ausgegeben: "Alles was besser ist als Rang vier macht, macht uns froh." Im Vorlauf ließen Ben Hagmanns (Jahrgang 2002), Tom Hagmanns (2001), Benjamin Nelles (2001), Nico Leffke (2001) und die neue Steuerfrau Patrizia Völtz (2000) noch dem Matthias-Claudius-Gymnasium Hamburg und der Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Woltersdorf (Brandenburg) den Vortritt. Aber im Hoffnungslauf waren die Neusser 10,94 Sekunden schneller als das Goethe-Gymnasium Kassel auf dem zweiten Platz. Im A-Finale um den Titel kam das Quirinus-Boot - wie im Vorlauf - nur an den Hamburgern nicht vorbei. Im Ziel hatte das Matthias-Claudius-Gymnasium 6,75 Sekunden Vorsprung auf die Jungs vom Rhein, die wiederum 8,36 Sekunden vor dem Drittplatzierten, dem Gymnasium Carolinum aus Osnabrück, lagen. Bevor es zur stimmungsvollen Siegerehrung ging, "eine Veranstaltung mit Gänsehaut-Atmosphäre", blickte Jonas Owczarek bereits auf 2018: "Hier fühlte sich von Anfang an alles gut an, und auch wenn wir jetzt noch keine Chance gegen die durchweg älteren Hamburger hatten, vielleicht geht ja im nächsten Jahr noch mehr für uns ..."

Auch das Marienberg-Gymnasium war in Berlin mit einem Boot vertreten. Im Gig-Doppelvierer ruderten Helena Spanke (2002), Cosima Clotten, Leslie Teppler (je 2000) und Cecilia Sommerfeld (2001) mit ihrer Steuerfrau Kathariana Franke (2003) auf den bemerkenswerten sechsten Rang. Ohne Topleute wie Olivia Clotten und Anja Ohligschläger, die im Landesfinale gemeinsam mit Cosima Clotten, Helena Spanke und Steuerfrau Cecilia Sommerfeld (alle Neusser RV) sowohl den Renn-Doppelvierer als auch den Gig-Doppelvierer beherrscht hatten, sparten die Schützlinge von Kathrin Päßler im aussichtslosen Vorlauf als Dritte wertvolle Kraft. Über den Hoffnungslauf reichte es dann hinter dem Landesgymnasium für Sport Leipzig zum Einzug ins A-Finale. "Schon da waren die Mädchen total happy", stellte Kathrin Päßler fest. Und das aus gutem Grund, schließlich gaben Cecilia Sommerfeld und Leslie Teppler ihr Regatta-Debüt. Päßler: "Im Finale fehlte am Ende einfach die Luft."

Ausgesprochenes Pech entwickelte die Tennis-Mannschaft des Norbert-Gymnasium Knechtsteden. Da in John Sperle ihr bester Akteur krankheitsbedingt fehlte, musste Captain Thomas Nuyen das nun von Alexander Braun angeführte Team umbauen. Trotzdem zogen Nikolaus Hintermeier, Julian Tönnies, Magnus Jansen und Bastian Schlömer mit einem 6:0-Erfolg über das Staatliches Gymnasium "Ernst Abbe" Eisenach (Thüringen) wie geplant ins Viertelfinale ein. Dort setzte es gegen die Heinrich-Böll-Oberschule Berlin allerdings eine 2:4-Niederlage. Auch in den Platzierungsspielen gegen das Gymnasium auf der Karthause Koblenz aus Rheinland-Pfalz (1:5) und das Gymnasium am Rotenbühl Saarbrücken (3:3/6:9) ging das NGK-Team leer aus, so dass am Ende Rang acht unter 16 Schulen heraussprang.

(NGZ)
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