Tennis Marathon-Mann Facundo Bagnis

Neuss · Doppel-Ass Adrian Ungur ist der erste Rumäne überhaupt im Neusser Dress.

Dass er einen echten Glücksgriff getan hatte, wurde Dietmar Skaliks Mitte Mai bewusst. Da sah der Teamchef des Tennis-Bundesligisten Blau-Weiß Neuss nämlich, wie sich seine Neuverpflichtung Facundo Bagnis in der ersten Runde der French Open in einem geradezu epischen Match gegen Lokalmatador Julien Benneteau durchsetzte: 6:1 und 6:2 gewann der Argentinier die ersten beiden Sätze, verlor dann den Faden und die nächsten beiden Durchgänge 1:6 und 3:6 - um dann den entscheidenden Satz mit sage und schreibe 18:16 zu holen.

Das Spektakel ist also nicht weit entfernt, wenn der 24-Jährige aus Rosario in der Nähe ist. Bereits 2011 spielte Bagnis für BW, damals an der Seite seines Landsmanns Federico del Bonis. Während del Bonbis in der Folge aber richtig durchstartete, 2013 im Finale von Hamburg stand und derzeit auf Weltranglistenplatz 39 notiert ist, dümpelt Bagnis auf Platz 121 herum. "Er ist aber ein hervorragender Sandplatz-Spieler mit richtig guten Volleys", sagt Skaliks über den Südamerikaner, der bei seinen vier Einsätzen für Neuss nur einmal in einem Heimspiel auflief (6:3, 3:6, 9:11 gegen Halles Ruben Ramirez Hidalgo). Das will er in seinen mindestens zwei Einsätzen, für die er in Neuss eingeplant ist, tunlichst ändern.

Bagnis' Trainer ist derweil jemand, der sich auch schon in Neuss einen Namen gemacht hat: Martin Vasallo Arguello, einst Nummer 47 der Welt und Achtelfinalist der French Open, schlug ebenfalls schon für die Blau-Weißen in Liga eins auf.

Ein alter Bundesliga-Hase ist Adrian Ungur, im Vorjahr Team-Kollege von Granollers in Halle und bereits im zwölften Jahr als Profi aktiv. Hinter dem Spanier, dem Italiener Filippo Volandri sowie Publikums-Liebling Peter Gojowczyk an Nummer vier eingeplant, ist Ungur der erste Rumäne überhaupt im Neusser Dress. Und wie Granollers ist der 29-Jährige ein exzellenter Doppel-Spielers - etwas, woran es Neuss in den vergangenen Jahren oftmals gefehlt hat.

Heimisch dürfte sich Ungur, dessen Frau Liana ebenfalls professionell Tennis spielt, in Neuss auf jeden Fall fühlen: In seiner Wahlheimat Florenz trainiert er regelmäßig mit seinem BW-Teamkollegen Volandri. Auf seiner Besiegten-Liste hat Ungur zudem einen der besten der Branche: In der ersten Runde der French Open 2013 bezwang er David Nalbandian - in Runde zwei nahm er immerhin dem großen Roger Federer einen Satz ab.

(NGZ)
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