Lokalsport „Man merkt die Spannung“

(-vk) "Den Titel 'Erfolgstrainer' trägt Dormagens Kai Wandschneider nach zwei verpassten Aufstiegen nicht mehr zurecht.

Er hat zwar über Jahre hinweg aus den Spielern ein starkes Kollektiv geformt, wirkt an der Seitenlinie aber hin und wieder konzeptlos." - Diese Einschätzung einer Düsseldorfer Zeitung über seine Arbeit hat Kai Wandschneider amüsiert zur Kenntnis genommen.

Noch mehr amüsiert den Handball-Lehrer aber, dass die Autoren trotz dieser Schwachpunkte das Trainerduell mit seinem Düsseldorfer Kollegen als "Unentschieden" bewerten: "Nicht gerade ein Kompliment für Georgi Sviridenko, den ich menschlich und fachlich sehr schätze", sagt Wandschneider.

Was ihn sonst vor dem Schlagerspiel des TSV Bayer Dormagen bei der HSG Düsseldorf beschäftigt, darüber sprach er mit NGZ-Sportredakteur Volker Koch.

Herr Wandschneider, Karneval fällt in diesem Jahr flach für Sie.

Kai Wandschneider Obwohl ich schon lange in Köln wohne, habe ich mit Karneval ohnehin nichts am Hut. Ich höre höchstens schon mal durchs geöffnete Wohnungsfenster die Karnevalsmusik von draußen.

Was ist mit Ihren Spielern? Haben Sie sie über die tollen Tage eingesperrt?

Wandschneider Um die Spieler mache ich mir keine Sorgen. Im Normalfall wäre vielleicht der eine oder andere für karnevalistische Umtriebe anfällig. Aber bei so einem wichtigen Spiel gehe ich davon aus, dass alle davon Abstand halten. Dafür sind alle zu heiß. Man merkt die Spannung, aber es ist eine konzentrierte Spannung, die bei uns herrscht.

Wie sind die Voraussetzungen?

Wandschneider Personell habe ich endlich mal die Qual der Wahl zwischen 14 Feldspielern und drei Torhütern. Wir gehen akribisch und bestens vorbereitet in die Partie, aber letztlich hängt alles von der Tagesform ab, von der Frage: Wie gehen wir mit der Situation um. Und in dieser Hinsicht ist meine Mannschaft gereift, vor allem durch die Erfahrungen in der Relegation.

Düsseldorf hat den Heimvorteil.

Wandschneider Der ist im Handball immer wichtig. Aber wir haben in der vergangenen Saison gerade in den Schlüsselspielen auswärts besser gespielt als zu Hause, egal, ob das in Essen, in Stralsund oder in Nettelstedt war. Und Düsseldorf steht viel mehr unter Druck als wir, denn wir haben den ersten Teil dieses Traditionsduells ja schon gewonnen.

Entscheidet sich am Sonntag schon der direkte Aufstieg?

Wandschneider Nein. Die Saison ist noch lang. Ich bin ganz froh, dass dieses Duell schon jetzt ansteht und nicht wie das vergangenes Jahr in Essen am letzten Spieltag. Aber das Spiel ist richtungweisend, es ist außerdem ein Prestigeduell - und das wollen wir gewinnen.

(NGZ)
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