Kabarettist Horst Schroth mit seinem "Katerfrühstück" "Männer erfanden das Essen und Frauen die Diät"

Kabarettist Horst Schroth mit seinem "Katerfrühstück" · Horst Schroth servierte in der Aula des Gymnasiums sein "Katerfrühstück": Im Mittelpunkt standen die Unterschiede der Geschlechter, die der Kabarettist aus Köln auf den Punkt zu bringen wusste. Er erwies sich als blendender Unterhalter, der im Publikum so manch alten Bekannten entdeckt zu haben schien.

Und obwohl vieles, was er sagte, durchaus nachdenklich stimmen sollte, war das "Katerfrühstück" eine vergnüglichen Angelegenheit. Die Rolle schien wie für ihn gemacht: Horst Schroth trat als geschiedener Schönheitschirurg Dr. Moritz Schneider auf. Warum er so dermaßen gehetzt wirkte? "Ich bin über 50, ich hab nicht mehr so viel Zeit." Eine weitere Kostprobe seiner schafzüngigen Bemerkungen: "Haben Sie noch Sex oder spielen Sie schon Golf?"

Horst Schroth, der mit dem Publikum souverän und beinahe kumpelhaft umzugehen wusste, hatte die Lacher schnell auf seiner Seite. Er sprach Klartext, wenn es um die Unterschiede zwischen den Geschlechtern ging. Das hörte sich dann so an: "Die Männer haben das Geld erfunden, die Frauen das Einkaufen". Zwischen den Versuchen, die Unterschiede zwischen Mann und Frau zu ergründen, passte immer noch ein Witz wie der vom stotternden Bibelverkäufer, oder wie Horst Schroth es nannte, von einem Mann, der "sprachlich sehr herausgefordert war", der auf jeden Fall verblüffende Umsätze erzielte.

Der Grund für den Verkaufserfolg: Er fragte an Haustüren, ob er aus der Bibel vorlesen solle oder ob er sie verkaufen dürfe. Bei Horst Schroth tauchten Problemfälle auf wie Frankie der bärige Anwalt, deren Leben irgendwie nicht rund lief und auch der gute Dr. Moritz Schneider, ein Mann von gewisser Souveränität, war kein Musterbeispiel für eine zufriedene Existenz. Das Verhältnis zu Freundin Rebecca war alles andere als unkompliziert. Köstlich, wie Horst Schroth seinen Glatthaar-Foxterrier Alfred mit einer Frau verglich: "Das Beste: Seine Mutter kommt garantiert nie zu Besuch. Außerdem freue sich der Vierbeiner umso mehr, je später Herrchen nach Hause kommt".

Machohaft war das Programm nur auf den ersten Blick: Horst Schroth ging nämlich mit dem eigenen Geschlecht nicht weniger zimperlich um. Die mangelnde Eitelkeit seiner Geschlechtsgenossen prangerte er auf sehr amüsante Weise an: "Beim Hosenkauf gilt: Wer anprobiert, ist feige." Und: "Männer gucken mit 20 in den Spiegel und behalten dieses Bild dann ein ganzes Leben lang im Kopf." Das Ergebnis dieser Uneitelkeit brachte er wie folgt auf den Punkt: "Männer sehen oft aus wie eine Sättigungsbeilage, die keiner bestellt hat."

Intensiv setzte er sich mit der "Monsterfrage" auseinander: "Willst du mich heiraten?" Da hätten Männer eindeutig eine "Aussprechsperre" - aber nicht nur da. Trotzdem drohe irgendwann die Ehe: "Das ist so unausweichlich wie die Steuer." Das "Katerfrühstück" war da entschieden angenehmer und kam beim Publikum bestens an. Es nahm noch folgenden gedankenschweren Satz mit nach Hause: "Das Leben ist schön. Es hat nur einen Fehler: Man kommt nicht lebend raus." barni Der Kölner Kabarettist Horst Schroth läd zum "Katerfrühstück" ein.

(NGZ)
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