Deutsche Meisterschaft in Neuss Lob von allen Seiten für die Synchron-DM

Neuss · Neusser Schlittschuh-Klub besticht in der Eishalle am Südpark als Gastgeber der Deutschen Meisterschaft im Synchroneiskunstlaufen.

 Ein ganz starker Aufritt: Team Butterfl‘ice überzeugte auf dem Eis, der Neusser Schlittschuh-Klub als umsichtiger Ausrichter.

Ein ganz starker Aufritt: Team Butterfl‘ice überzeugte auf dem Eis, der Neusser Schlittschuh-Klub als umsichtiger Ausrichter.

Foto: Judith Michaelis (jumi)

Da waren sich selber der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in ihren Lobeshymnen einig. „Also, ich muss schon sagen, es ist ganz toll, was der Neusser Schlittschuh-Klub da auf die Beine gestellt hat“, sagte Petrauschke, der zum ersten Mal Gast bei einer Synchron-Eiskunstlauf-Veranstaltung war. Und Breuer fügte hinzu: „Wir werden so langsam zu einer richtigen Eislaufstadt hier im Rheinland. Es war schon großartig, zu sehen, wie toll die jungen Frauen synchron übers Eis gezogen sind. Das war sehr beeindruckend und Werbung für die Stadt Neuss.“

Rund 700 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Europa waren nach Neuss zu den ersten offenen Deutschen Meisterschaften im Synchron-Eiskunstlaufen gekommen. Drei Teams mussten ganz kurzfristig wegen Corona-Problemen absagen. „Das sind Dinge, da muss man in diesen Zeiten mit rechnen“, stellte NSK-Vorsitzender Ulrich Giesen nüchtern fest. Aber auch er zeigte sich nach der zweitägigen Veranstaltung hochzufrieden: „Es ist alles hervorragend gelaufen, es gab keine großen Verletzungen, dafür gute Ergebnisse und gute Bewertungen. Es gibt ja im Eislaufen immer die Diskussion, ob Bewertungen fair sind oder nicht. Ich habe hier keine Reklamationen gehört und alle haben sich gefreut.“

 Bürgermeister Reiner Breuer mit Antonia Endres (l.) und Annelie Bierbaum, Captains des Deutschen Vizemeisters Team Butterfl‘ice.

Bürgermeister Reiner Breuer mit Antonia Endres (l.) und Annelie Bierbaum, Captains des Deutschen Vizemeisters Team Butterfl‘ice.

Foto: J. Rustemeier

Die Halle war gut gefüllt. Insgesamt wurden für die beiden Wettkampftage 1500 Zuschauer-Tickets verkauft. Die Stimmung mit Sprechhören kam hauptsächlich von den Sportlerinnen selbst, die von der Tribüne auch die anderen Formationen auf dem Eis begeisternd angefeuert haben. Das heimische Team der Neusser Butterfl’ice zählte in der Mixed-Age-Konkurrenz zum Favoritenkreis. Und sie hielten diesem Druck stand, auch wenn der erste Platz an das Team der „Saxony Ice Pearls“ aus Dresden ging.

 Das Team Butterfl‘ice des Neusser Schlittschuh-Klubs: (v.l. oben nach r. unten) Antonia Endres, Anna Siemes, Laura Leven, Emilia Möller, Sandra Kofalk, Julia Küppenbender, Ilka Voges, Linda Leven, Helena Endres, Annelie Bierbaum, Chanel Imbach, Carolin Borkopp, Luisa Nagel und Laura Vanselow.

Das Team Butterfl‘ice des Neusser Schlittschuh-Klubs: (v.l. oben nach r. unten) Antonia Endres, Anna Siemes, Laura Leven, Emilia Möller, Sandra Kofalk, Julia Küppenbender, Ilka Voges, Linda Leven, Helena Endres, Annelie Bierbaum, Chanel Imbach, Carolin Borkopp, Luisa Nagel und Laura Vanselow.

Foto: Rust

Am Ende waren alle im Neusser Team mit der Vize-Meisterschaft glücklich: „Ich bin sehr zufrieden, muss ich ehrlich sagen. Man sagt das ja vorher immer nicht so ganz offen. Wir haben zwei Monate gehabt, die vom Training her nicht optimal waren. Und wir waren darum sehr unsicher vorher. Und ich denke, dass der zweite Platz hier eine tolle Leistung ist. Auch die Punkte waren gut und das Team aus Dresden hat den Wettbewerb schon verdient gewonnen“, so die Analyse von Trainerin Ilka Voges.

Im Team selbst hatten einige vorher gehofft, dieses Mal den Titel holen zu können. Aber auch sie zeigten sich schnell versöhnt, wie zum Beispiel Chanel Imbach: „Ich bin trotzdem zufrieden, weil wir eine gute Leistung gebracht haben. Wir sind froh, so viele Punkte geholt zu haben.“ Die Sportlerinnen genossen besonders die Atmosphäre und das Privileg, vor heimischem Publikum laufen zu dürfen. Team-Kapitänin Antonia Endres: „Es ist sowieso schön, hier zu laufen. Aber jetzt mit so vielen professionellen Teams aus ganz Europa eine Deutsche Meisterschaft bei uns zu haben, ist schon etwas ganz Besonderes.“

„Ich habe es auch genossen, endlich mal wieder vor meiner Familie zu fahren“, fügte Laura Vanselow noch hinzu. Die Butterfl‘ice hatten in der Vorbereitung mit einigen Corona-Fällen zu kämpfen und zudem sorgte ein Sturz beim morgendlichen Aufwärmtraining noch für Aufregung im Team. Alle Beteiligten lobten die Aufwertung der Veranstaltung durch die „ISU-Senior-Teams“, bei denen sich die Formation „Team Berlin 1“ durchsetzte. Das Ensemble darf demnächst für Deutschland an den Weltmeisterschaften in Kanada teilnehmen.

Auch für die Butterfl‘ice ist die Saison noch nicht ganz beendet. Am kommenden Wochenende reisen die Neusserinnen zur Mixed-Age-Trophy nach Basel, um sich dann gegen 17 andere Teams aus Europa zu behaupten. Danach ist dann aber für diese Saison wirklich Schluss.

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