Fechten Limbach krönt Comeback mit Titel

Fechten · Vier Wochen nach seinem Muskelfaserriss trumpfte Nicolas Limbach bei den Deutschen Meisterschaften der Säbelfechter mit einem souveränen Titelgewinn auf. Ohne ihn patzte jedoch das Herrenteam des TSV Bayer Dormagen im Finale, so dass nur die Damen den Titel verteidigten

 Meldete sich mit dem Titel zurück von seiner Verletzung: Nicolas Limbach

Meldete sich mit dem Titel zurück von seiner Verletzung: Nicolas Limbach

Foto: Peter Endig

Auch wenn ihm nach eigener Aussage noch "das Gefühl und die Schnelligkeit" fehlten, trumpfte Nicolas Limbach vier Wochen, nachdem er sich beim Weltcup-Turnier in Athen einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hatte, bei den Deutschen Meisterschaften der Säbelfechter in Tauberbischofsheim in souveräner Manier auf: Mit einem 15:10-Sieg im Finale über Lokalmatador Johannes Klebes sicherte sich der Vize-Weltmeister im Trikot des TSV Bayer Dormagen den Titel in der Einzelkonkurrenz.

Ohne Limbach und Max Hartung mussten sich die Dormagener hingegen im Mannschaftswettbewerb, der gestern in Eislingen ausgetragen wurde, dem FC Tauberbischofsheim mit 44:45 geschlagen geben. So blieb es bei einem weiteren Titel für die deutsche Säbelhochburg durch das Damenteam, das sich mit der Bronzemedaillengewinnerin im Einzel, Stefanie Kubissa, sowie Davina Hirzmann, Anna Limbach und Judith Kusian mit 45:35 gegen Tauberbischofsheim behauptete (siehe gesonderten Bericht).

"Nico hat unwahrscheinlich konzentriert gefochten", kommentierte Dormagens Cheftrainer Olaf Kawald den Turnierverlauf bei den Herren, in dem die Dormagener ihrer Vormachtstellung mit fünf Fechtern unter den besten Acht gerecht wurden. "Wenn ich starte, will ich gewinnen. Verlieren macht keinen Spaß, zumal die DM immer ein Prestige-Titel ist", meinte Limbach und dachte gleich an die nähere Zukunft auf dem Weg zur Olympiaqualifikation: "Ich habe gemerkt, dass es wieder ganz gut läuft und blicke nun in Richtung New York in 14 Tagen."

Auf dem Weg ins Finale hatte er im Halbfinale seinen Vereinskollegen und Trainingspartner Benedikt Wagner mit 15:7 sowie im Viertelfinale Maximilian Kindler (Eislingen) mit 15:11 bezwungen. Wagner, schon zuletzt beim Weltcup-Sieg der deutschen Mannschaft in Madrid der überragende Akteur, sicherte sich ebenso wie Benedikt Beisheim die Bronzemedaille. Er scheiterte im Halbfinale mit 11:15 an Klebes, nachdem er eine Runde zuvor im Bayer-internen Duell Max Hartung (5.) mit 15:14 bezwungen hatte. Wagner hatte im Viertelfinale Richard Hübers mit 15:8 geschlagen, der als 17-Jähriger auf Rang sieben der jüngste Fechter im Finale war. Matyas Szabo belegte mitten in seinen Abiturprüfungen Rang zehn.

Benedikt Wagner war auch der einzige Dormagener, der im gestrigen Mannschaftswettbewerb überzeugte. "Er übt ganz schön Druck auf die Etablierten aus", sagt Kawald und sieht darin auch einen Fingerzeig in Sachen Nationalmannschaft. Das entscheidende Gefecht im Finale gegen Tauberbischofsheim verlor der 21-Jährige allerdings mit 2:5 gegen den entthronten Titelverteidiger Björn Hübner, so dass die Dormagener eine 42:40-Führung nicht nach Hause brachten. Zuvor hatten sie sich mit 45:27 über den KFC Koblenz und 45:10 über die TSG Bergedorf durchgesetzt.

(NGZ)
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