Neusser EV sucht Gegner für Saisonabschluss Liga durch neuen Modus interessanter

Nach dem Ausscheiden in der ersten Play-off-Runde der Eishockey-Regionalliga ist es um den Neusser EV recht still geworden. Nur Insider haben den Endspurt der Liga weiter verfolgt, den die Essener Moskitos am Dienstag nach drei klaren Siegen über die Ratinger Aliens gewonnen haben. Peter Kwasigroch und der NEV können gelassen in die Zukunft sehen. -->

Nach dem Ausscheiden in der ersten Play-off-Runde der Eishockey-Regionalliga ist es um den Neusser EV recht still geworden. Nur Insider haben den Endspurt der Liga weiter verfolgt, den die Essener Moskitos am Dienstag nach drei klaren Siegen über die Ratinger Aliens gewonnen haben. Peter Kwasigroch und der NEV können gelassen in die Zukunft sehen. -->

In der Hauptrunde waren die Essener Stechmücken als haushoher Favorit nur auf Platz zwei hinter dem Vorjahrsmeister Grefrather EC gelandet, weil das zusammengewürfelte Team reichlich Rumpel-Eishockey geboten und sogar gegen den Tabellenletzten kläglich verloren hat.

Nun aber sind die Essener - so empfinden es wenigstens die euphorisierten Fans - am Ziel ihrer Träume. Doch wovon träumen die Macher der Moskitos eigentlich, die letzte Saison wegen Insolvenz aus der DEL geflogen sind und in der Regionalliga finanziell gesunden sollten. Ihr Vorhaben, sich in die höchste Deutsche Eishockey-Liga zurück zu klagen, ist inzwischen gescheitert.

Problematisch sind auch die Pläne, als Seiteneinsteiger in die zweite Bundesliga zu rutschen. Blieb nur das Minimalziel Regionalligameister. Daraus leiten die Essener ein Aufstiegsrecht in die Oberliga her. Doch dafür gibt es offiziell keine sportliche Regelung, weil Regionalligen (Landesverbandsebene) und Oberligen (DEB-Bereich) keine Verzahnung haben. Außerdem ist die für Essen eigentlich zuständige Oberliga Nord vor drei Jahren wegen finanzieller Auszehrung von der Bildfläche verschwunden.

Und was das Abenteuer Oberliga Süd bedeutet, davon können die Ratinger Aliens ein Lied singen. Sie sind dort vergangenes Jahr in größte finanzielle Schwierigkeiten geraten und haben nach freiwilligem Rückzug in die Regionalliga einen wirklich sinnvollen Neuanfang unternommen. Es ist erstaunlich, was Aliens-Trainer Udo Schmidt aus der neuen Mannschaft gemacht hat.

In der Hauptrunde nach langem Duell mit dem Neusser EV Vierter, in der ersten Play-off-Runde Sieger über den Fünftplatzierten NEV, dann im Halbfinale dem favorisierten Grefrather EC überlegen. Erst im Finale der beiden Quereinsteiger wurden die Aliens von den Moskitos gestoppt.

Dass es mit der Regionalliga nicht mehr so weitergehen kann wie bisher, haben nun offensichtlich alle erkannt. Mit einer erweiterten Doppelrunde in einem Neunerfeld über vier Monate lang acht Play-off-Teams zu ermitteln, das war Kirmesbetrieb und für den zahlenden Zuschauer schon eine Zumutung - in einer Liga, die weder Auf- noch Abstieg, und noch nicht einmal einen Vergleich des/der Besten mit anderen Regionalligen bot.

Nachdem ein alter Fuchs wie Grefraths Teammanager Gentges zur Belebung der Regionalligisten eine Pokalrunde mit den fünf niederländischen Erstligisten angedacht hatte, kam Bewegung ins Verbandsgefüge. Nun scheint es, dass in den nächsten Wochen ein Modus erarbeitet wird, der mehr sportliche Perspektiven und Spannung verspricht.

Die Regionalligen NRW, Nord und Ost sollen jeweils mit zehn Mannschaften eine Doppelrunde spielen. Daran anschließend findet für die (wahrscheinlich je vier) Besten eine Verzahnungsrunde statt, aus der dann in der übernächsten Saison die alte Oberliga Nord wieder auferstehen könnte.

Für die Regionalliga NRW zeichnet sich folgendes Teilnehmerfeld ab: Ratinger Aliens, Grefrather EC, Herner EG, Neusser EV, Solinger EHC, Herforder EC, EHC Dortmund, Hammer Huskies, die aus der DEL ausgeschlossenen und nach einjähriger Spielpause wieder beginnenden Revier Löwen und noch einem unbekannten zehnten Teilnehmer.

All dem kann der NEV gelassen entgegensehen, der unter seinem Vorsitzenden Werner Link wirtschaftlich solide gearbeitet hat und dank des neuen Trainers Peter Kwasigroch trotz des reizlosen Modus ordentliches Eishockey ablieferte. Mit einem Freundschaftsspiel möchten die Neusser die Saison beenden und sucht fieberhaft nach einem interessanten Gegner. Im Gespräch ist der Landesliga-Tabellenführer EHC Wesel oder noch einmal die Ratinger Aliens, an denen der NEV im Play-off nur knapp scheiterte. K. K.

(NGZ)
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