Großes Volkslied-Singen mit sechs Chören Lieder-Reise in die Zeit der Märchen

Großes Volkslied-Singen mit sechs Chören · Über 300 Stimmen drangen am Samstag Abend aus der Jüchener Bürgerhalle auf die Straßen. Schließlich wirkten nicht nur sechs Chöre und Gesangvereine an dem großen Volkslied-Singen "Schöne Heimat - schöne Lieder" mit, sondern auch die zahlreichen traditionsbewussten Gäste.

Bereits zum 32. Mal trafen sich die Jüchener zum gemeinsamen Singen unter der Schirmherrschaft des Bürgerschützen- und Heimatvereins. In diesem Jahr unternahm das musikalische Spektakel eine "Reise in die schöne Zeit der Märchen und Sagen". Ihre Lieder widmeten die Sänger und Sängerinnen entsprechend den bekannten Märchen der Gebrüder Grimm, wie etwa "Hänsel und Gretel", "Ein Männlein steht im Walde", "Dornröschen war ein schönes Kind" oder "Ein Schneider fing 'ne Maus".

Aber auch Heimatlieder aus dem Riesengebirge, eine Hymne an Siegfried sowie die Geschichte des Königs in Thule und des Ännchens von Tharau wurden mit kräftigen Stimmen vorgetragen. Der Kirchen- und der Kinderchor "Singmäuse" St. Jakobus Jüchen unter der Leitung von Mechthild Heidel begannen den Abend mit ihren Darbietungen und motivierten die Gäste zum Mitsingen.

Auch der Posaunenchor Grevenbroich mit Karl-Georg Brumm an der Spitze und der Grenadierzug 1925 Jüchen unter der Leitung von Hubert Klinkhammer sowie der Männergesangverein "Germania 1919" Garzweiler um Hans W. Adorf trugen zu der ausgelassenen Stimmung im Bürgerhaus bei. Krönender Abschluss war auch in diesem Jahr das Jüchener Volkslied, welches einst von Hubert Klinkhammer geschrieben wurde.

Der 78-Jährige ist Mitbegründer des offenen Volkslied-Singens. 30 Jahre lang übernahm er die Leitung des musikalischen Abends. Aus Altersgründen gab er dieses Amt im vergangenen Jahr an Mechthild Heidel und Karl-Heinz Brumm ab, die würdig in seine Fußstapfen traten.

Das von ihm komponierte Jüchener Volkslied spiegelte die Atmosphäre des Abends auf beeindruckende Weise wider. In der vierten Strophe heißt es: "Wo zahlreiche Vereine die Geselligkeit pflegen, weil allen so viel an Freud und Frohsinn gelegen; wo eine gute Tradition die Mitmenschen vereint, ein frohes Zusammenleben ihnen wichtig erscheint". Trotz aller Traditionen verzichtete das offene Singen nicht auf eine spektakuläre Neuheit.

Zum ersten Mal nahm auch der Königszug Artillerie an den Festlichkeiten teil. Das amtierende Schützenkönigspaar Klaus und Claudia Wawer gaben sich höchst persönlich die Ehre und dirigierten ihren Zug. Die ungeübten Sänger fanden Unterstützung in ihren Frauen, welche ebenfalls mit auf der Bühne standen.

"Wir sind froh, dass der Schützenkönigszug in diesem Jahr mitmacht und für ein wenig neuen Wind sorgt", freut sich Heinz-Josef Becker, Vizevorsitzender des Bürgerschützen- und Heimatvereins Jüchen. Wenn das singende Publikum abgestimmt hätte, so wäre darin eine neue Tradition begründet worden, denn sämtliche Gäste stimmten fröhlich mit ein. aw

(NGZ)
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