Leichtathletik Tanja Spill meldet sich mit Bravour zurück

Dormagen · Die Leichtathleten des TSV Bayer Dormagen entdecken ganz behutsam ein Stück der alten Normalität. Bei einer Trainingsmaßnahme unter Wettkampfbedingungen standen aussagekräftige Formtests an.

 Ist wieder da: Tanja Spill erfüllte nach ewig langer Verletzungspause die DM-Norm über 800 Meter.

Ist wieder da: Tanja Spill erfüllte nach ewig langer Verletzungspause die DM-Norm über 800 Meter.

Foto: Fusswinkel

Es war ein erster Schritt zurück in die Normalität, auch wenn die Corona-Pandemie die Leichtathleten des TSV Bayer Dormagen weiter stark einschränkt. Bei einer Trainingsmaßnahme unter Wettkampfbedingungen auf der Anlage des FC Straberg sowie am Höhenberg standen aussagekräftige Formtests an. „Die Veranstaltung war sehr gelungen, die Athleten sind in guter Verfassung und wir arbeiten weiter daran“, bilanzierte Stützpunktleiter Dirk Zorn zufrieden. Und sein Trainerkollege Peter Kurowski ergänzte: „Es war eine gute Standortbestimmung. Wir leben und funktionieren. Wir richten den Blick nach vorn.“

Auch wenn auf Landesebene bis Ende August alle Meisterschaften abgesagt sind, gibt es für die Leichtathleten noch Ziele in dieser so außergewöhnlichen Saison. So sollen die Deutschen Meisterschaften am 8./9. August in Braunschweig unter veränderten Rahmenbedingungen stattfinden. Noch besteht Hoffnung, dass auch die Nachwuchsathleten ihre nationalen Titelkämpfe in Ulm im späten Herbst austragen können. Eine entsprechende Ausschreibung existiert jedoch noch nicht. Ebenso ist unklar, welche und wie viele Möglichkeiten existieren, Qualifikationsleistungen zu erbringen.

Die bei der von der Stadt Dormagen auf Antrag des FC Straberg genehmigten Trainingsmaßnahme erzielten Leistungen werden in den offiziellen Listen geführt und würden somit anerkannt. Kamprichter dokumentierten die Ergebnisse, für die Laufwettbewerbe stand eine ordnungsgemäße Zeitmessanlage zur Verfügung.

Besonders Tanja Spill machte dabei nach satten 304 Tagen ohne Wettkampf auf sich aufmerksam. Die von einer hartnäckigen Fußverletzung geplagte 800-Meter-Läuferin erfüllte mit der starken Zeit von 2:05,27 Minuten die Norm für die Deutschen Meisterschaften. Auch U18-Athlet Xaver Hastenrath setzte mit der Kugel (15,32 Meter) und im Diskuswurf (47,49) Akzente. Sabrina Schröder verbesserte ihre Bestleistung im Speerwurf auf 49,17 Meter – damit ist auch die Juniorin eine Kandidatin für Braunschweig. Tim Henseler stellte über 110m-Hürden in 15,03 Sekunden einen Hausrekord auf, ihm nach tat es Samuel Claudy über 100 Meter in 11,02 Sekunden. Beide erfüllten damit die Norm für eventuell stattfindende Deutsche Jugendmeisterschaften. Wie die nächsten Wochen genau aussehen werden, ist offen. Immerhin ist Home Office endlich passé. Bereits vor fünf Wochen durften die Dormagener Athleten für einstündige Einheiten wieder auf der TSV-Anlage am Höhenberg trainieren, ab Montag ist auch Training in der Halle – selbstverständlich unter Einhaltung strenger Auflagen – wieder möglich.

TSV-Abteilungsleiter Ralf Ruhrmann dankte allen für ihr Engagement in dieser so außergewöhnlichen Zeit. „Die Corona-Krise stellte uns vor die Frage: Wie schaffen wir es, einen Trainingsbetrieb, auch für den Leistungssport aufrecht zu erhalten? Das haben wir dank großer Kreativität geschafft.“

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